Wave Gotik Treffen 2014
Wave Gotik Treffen 2014
6.-9.6.14 - Leipzig
Nach zweimaligem Aussetzen war es Zeit, mal wieder zu Pfingsten nach Leipzig zu pilgern. Einer lieben WGT-Tradition entsprechend war das Wetter wieder recht extrem – daß es heiß würde, war ja im Vorfeld klar, doch die mehr als drückende Hitze sorgte schon für einiges an Anstrengung. Aber besser als Dauerregen – und auch musikalisch und darüber hinaus gab es wie immer einiges zu entdecken.
Freitag, 6.9.14 - Agra
Christian Death
Zum Auftakt ging es gleich mal in die Agra-Halle, um dem Auftritt einer Legende beizuwohnen. Christian Death hatte ich noch nie live gesehen, ich war sehr gespannt. Daß diese Urviecher des Gothic/Deathrock als Opener fungierten, war schon irritierend, auch wenn so mancher natürlich meckern mag, daß spätestens mit dem Tod Rozz Williams‘ die Band gleichermaßen hätte beerdigt werden sollen. So schien durch die Fenster noch die Sonne herein, als Valor Kand samt Begleitpersonal die Bühne betrat. Was es zu sehen und zu hören gab, war ein guter Auftakt für das Festival, ein sauberer Querschnitt von altem Stoff bis zum neuen „You can’t give it back“. So manch betagter Besucher mit abgewetzter Lederjacke begutachtete das Treiben wohlwollend, insbesondere beim alten Klassiker „This is heresy“ war ordentlich Stimmung angesagt. Valor wirkte auch nicht distanziert sondern suchte den verbalen Kontakt zum Publikum, was erstmal positiv war, allerdings gingen mir die andauernden antikirchlichen Parolen dann doch irgendwann auf die Nerven. Einige wohlplazierte Worte wiegen eben schwerer als unablässiges Geschwätz. Egal, Christian Death waren ein gelungener Beginn.
Freitag, 6.6.14 - Kohlrabizirkus
Rotersand
Da mir der Sinn heute eher nach elektronischem Futter stand, begab ich mich zum Kohlrabizirkus, wo ich kurz nach dem Beginn des Rotersand-Sets eintraf. Ein für EBM-Verhältnisse bekanntes Bild: Vorne turnt einer mit dem Mikro herum, hinten klebt man lieber am Computer. An sich nicht verkehrt, Rotersand waren aber ziemlich verzichtbar. Stumpfe Songs ohne Ideen, lahmer Gesang, insgesamt eine ziemlich zahnlose Performance, nach der Hälfte ging ich wieder Sonne tanken.
[:SITD:]
SITD konnten da mehr überzeugen. Zugegeben kannte ich von ihnen nur den Clubhit „Snuff machinery“, ihr heutiger Auftritt war aber rundum gelungen. Eine starke, engagierte Darbietung, überzeugendes Songmaterial, hier fand der geneigte EBMler Zufriedenheit. Auch wenn zwischen Speerspitzen wie Suicide Commando und SITD noch eine Klasse liegt – an diesem Gig gab es nichts zu meckern, die Ruhrpottler dürften wohl alle Erwartungen erfüllt haben.
Hocico
Stichwort Speerspitze: Die war heute als Headliner angesetzt. Hocico hatten Gelegenheit, uns einmal mehr zu demonstrieren, warum sie zu den Besten in ihrem Bereich zählen, und sie ließen sie nicht ungenutzt. Songtechnisch macht ihnen keiner etwas vor, und Erk Aicrag sprang und rannte wie gewöhnlich entfesselt über die Bühne und bis zur Absperrung in den Fotograben, während er seine Texte ins Mikro bellte. Eine sehr energiegeladene, kraftvolle Show, die das Publikum kollektiv fesselte und begeisterte. Man mag über mangelnde Abwechslung oder Originalität sprechen, aber die hitverdächtigen Kompositionen der Band, die schon auf Platte überzeugen können, kommen live durch den erwähnten Mitreißfaktor nochmal eine ganze Ecke besser. Hocico – immer wieder gerne, so konnte der erste Festivaltag rundum zufrieden zu Ende gehen.
Samstag, 7.6.14 – Heidnisches Dorf
Remember Twilight
Von Tag zu Tag stieg die Temperatur, es wurde gefühlt minütlich heißer, also erstmal einen Abstecher ins heidnische Dorf wagen. Neben dem guten Beerenwein und allerlei interessanten Ständen gab’s auch Musik, genauer gesagt von Remember Twilight. Die selbsternannten Kammermusikcoreler hatte ich vor Jahren mal in der Agra gesehen, heute präsentierten sie sich unter freiem Himmel. Der avantgardistisch beeinflußte Metal mit klassischen Elementen war aber trotz gewissem Sperrigkeitsfaktor ein ziemlicher Gewinner. Ich hätte ja gedacht, daß irgendwelches Dudelsackgedöns ohne großen Anspruch bei der Hitze besser ankäme, aber die Meute feierte Remember Twilight ganz ordentlich ab. Da sich die Truppe gut eingespielt und sicher präsentierte, darf man sich auf weitere Gigs der Band auf jeden Fall freuen.
Donner & Doria
Deutlich konventioneller präsentierte sich auf der anderen Bühne das Trio aus dem Scherzgebirge (sic). Halbgare Witze in den Ansagen (zumindest fehlte das übliche nervige Gegröhle), der übliche musikalische Einheitsbrei aus Dudelsack und Getrommel. War schon in Ordnung, klang genauso wie nahezu jede andere Mittelaltertruppe, paßte gut. Mehr als eine pro Tag muß aber auch nicht sein.
Samstag, 7.6.14 – Altes Landratsamt
Albireon
Nach dem Ausflug in die Vergangenheit bot heute das alte Landratsamt den Folk der Neuzeit, episch und mit einem Schuß Martialität. Neofolk wie er sein sollte? Im Fall Albireons eher mal nicht. Italienisches Blut neigt wohl doch zum Melodram, jedoch war mir die Band deutlich zu fröhlich, die apokalyptische Atmosphäre mancher geschätzter Kollegen blieb außen vor. Die bereits zu früher Stunde recht zahlreich versammelten Fans konnten Albireon deutlich mehr abgewinnen, mir waren sie zu poppig.
Sieben
Recht gespannt war ich auf Sieben; das Projekt Matt Howdens war mir noch unbekannt, war mir jedoch dringend empfohlen worden. Howden bemühte sich also, mit seiner Geige und diversen Effektgeräten die Bühne zu füllen. So spielte, trommelte und sang er Part auf Part, um diese dann mittels Loop übereinanderzuschichten. Das war schon irgendwo interessant, rief bei mir allerdings mit der Zeit doch Ermüdungserscheinungen hervor. Mir fehlten die wirklich spannenden Kompositionen und die Atmosphäre, neben der vor allem für einen Liveauftritt originellen Herangehensweise hatte Howden nichts auf Lager, was mich fesselte. Somit beschloß ich nach der Hälfte des Sieben-Auftritts, den Ort des Geschehens zwecks Nahrungsaufnahme zu verlassen.
Sonne Hagal
Argine waren ebenfalls eine Pausenband für mich, Sonne Hagal wollte ich aber nicht verpassen. Als die wahrscheinlich wichtigste deutsche Neofolkband mit „Memory, hither come“ einstieg, war das Landratsamt sehr gut gefüllt, alle wollten die Band sehen und erleben. Was nicht unverständlich war, denn Sonne Hagals Auftritt war ein Musterbeispiel des Neofolks. Mystisch, kraftvoll, intensiv und bedrohlich, hier konnte man sich in einen tiefen See der Schwärze fallen lassen. Gesanglich war es deutlich besser und sicherer als auf den (vor allem frühen) Veröffentlichungen, die Setlist war ebenfalls gelungen. „Midgard“, „Black spring“, „Silence“, „Sonnenwende“, „Ragnarök“…hier blieben keine Wünsche offen. Als Zugaben noch „Futhark“ und „Odin“, dann war Schluß. Mein erstes Konzert der Sonne war gleichzeitig eines der Highlights des Festivals, besser hätte der Tag kaum zu Ende gehen können.
Sonntag, 8.6.14 – Clara-Zetkin-Park
Die Kammer
Dritter Tag, die Frisur hält. Bei der erneut angestiegenen Hitze zog es die Scharen in den sehr schönen Clara-Zetkin-Park, der einen Aufenthalt immer lohnt – nicht nur wegen der sich dort befindlichen Parkbühne. Bevor auf selbiger das Programm losging, konnte man noch einem außerplanmäßigen Unplugged-Auftritt im Park beiwohnen, wo Die Kammer mal spontan einige Stücke darboten. Die düstere Akustikgitarrenmusik, garniert mit zwei Geigen, hätte auch gut zum Vorabendprogramm gepaßt, hatte aber auch nachmittags im Sonnenschein ihren Reiz. Pfadfindergothic zur Wandergitarre, das hatte schon was, war eine hübsche Überraschung und eine angenehme Aufwärmübung für den musikalischen Teil des Tages. Wenn Die Kammer auf eine reguläre Tour kommen, werde ich sicherlich anwesend sein.
Sonntag, 8.6.14 – Parkbühne
Ost+Front
Auf der Parkbühne war heute Metal angesagt; der Opener Ost+Front war mir dabei noch unbekannt. Nicht jedoch dem Publikum, denn das versammelte sich in der Gluthitze vor der Bühne und brüllte begeistert die Texte mit. Scheinen wohl zumindest hier im Osten einen gewissen Lokalbonus zu genießen, nicht umsonst kokettieren sie textlich mitunter mit der DDR-Vergangenheit und den totalitären Regimes des Ostblocks. Und musikalisch? Eine dreistere Rammstein-Kopie hat man wohl noch nicht gehört, mit Schminke und ins Publikum geworfenen Fleischfetzen bemühte man sich auch optisch um Aufmerksamkeit. Kurz und gut, Ost+Front waren in jeder Hinsicht gnadenlos platt und plakativ, tatsächlich hatte der Auftritt aber etwas. Das lag zum einen am recht gelungenen Spiel mit der Totalität (siehe Laibach), zum anderen an den teilweise wirklich guten Songs, die man in dieser Form von Rammstein selbst schon länger nicht mehr gehört hat. Daß Ost+Front eine ähnliche Glanzkarriere bevorsteht, bezweifle ich eher, aber ein gelungener Auftakt war es allemal.
Koldbrann
Der eiskalte norwegische Black Metal, der sich anschloß, paßte zur Witterung nicht besonders gut und zog nicht mal halb so viele Leute vor die Bühne. Ob das bei Koldbrann für die sauertöpfische Miene sorgte oder selbige einfach zur Berufsuniform gehörte? Das Quintett legte sich auf jeden Fall tapfer ins Zeug und bemühte sich, Leipzig mit eisiger Atmosphäre zu überziehen, doch da war keine Chance. Die Fans drängten sich dicht auf den spärlichen Schattenplätzen und sahen einigermaßen müde dem Auftritt zu; Koldbrann ist kein Vorwurf zu machen, denn musikalisch ist bei ihnen alles im schwarzen Bereich. Heute war das aber eher eine gute Band am falschen Ort.
Rotting Christ
Die folgende Gurkentruppe spielte zu meinem Entsetzen reinsten Metalcore und trieb mich fluchtartig aus der Location zurück auf die Wiese. Name? Uninteressant. Die alten hellenischen Kämpen sollten das wieder gutmachen, worauf ich ziemlich gespannt war. Mein bislang einziger Rotting Christ-Auftritt vor einigen Jahren war eine ziemliche Enttäuschung gewesen, erfreulicherweise präsentierte sich die Band heute um ein vielfaches stärker. Sakis zeigte sich sehr motiviert, feuerte das Publikum an, so gut es die Doppelrolle als Sänger und Gitarrist erlaubte, auch die Mitstreiter boten eine kräftige Show. Die Energie, die da von der Bühne floß, steckte so manchen an, demzufolge wurden Rotting Christ verdient gefeiert und lieferten eine einstündige Mustershow des düsteren, melodischen Gothic Black Metals. Beide Daumen hoch!
Satyricon
Satyricon hatte ich gut und gerne 15 Jahre nicht gesehen und auch ansonsten ein wenig aus den Augen verloren, insofern war es fein, die Herren mal wieder zu begutachten. Satyr hat die Haare wieder standesgemäß lang, die Band zeigte sich gut eingespielt und professionell. Die nordisch frostige Atmosphäre wollte wie auch bei Koldbrann nicht so recht rüberkommen, aber Satyricon fahren ja auch schon seit langem nicht mehr so ganz die traditionelle Schiene. Was auch an der Setlist abzulesen war, denn die beinhaltete beinahe ausschließlich Musik des neuen Jahrtausends, was durchaus nicht schlecht war, trotzdem hätte ich doch gerne mal wieder den einen oder anderen Hammer der alten Schule gehört. Aber eine solide Show war es allemal, und als am Ende der alte Hit „Mother North“ dargeboten wurde, kamen die Endorphine auch nochmal zu ihrem Recht.
Sonntag, 8.6.14 – Agra
Tarja
Nachdem auf der Parkbühne Schluß war, eilte ich zur Agra, um den Beginn des Tarja-Auftritts nicht zu verpassen. Kurz vor Introbeginn traf ich ein, die Halle war gut vollgestopft, alle wollten die finnische Elbenprinzessin sehen und hören und jubelten frenetisch, als selbige schließlich mit einem breiten Grinsen zur Audienz erschien. Der schreibende alte Nightwish-Liebhaber hatte sie lange nicht mehr gesehen und freute sich entsprechend, mal wieder der Stimme aus Kitee zu lauschen. Tarja war gesanglich gewohnt großartig, gab sich offen und kommunikativ, die Begleitband spielte natürlich auch makellos, hier sind Vollprofis am Werk. Musikalisch war’s aber nur mäßig interessant, entsprechend der Konservenvorlage. Tarjas Soloalben sind nicht schlecht, kompositorisch jedoch weitgehend ohne große Akzente, hier dient die Musik lediglich als roter Teppich für die Stimme der Herrscherin. Und so gut die auch ist – es brauchte die Kombination von Holopainens Kompositionen und Turunens Stimme, um diese großartige Musik zu erschaffen, an welche Tarjas Soloveröffentlichungen deshalb nicht heranreichen. So blieb es ein ganz nettes aber unspektakuläres Konzert, aus welchem qualitativ nur der Quasi-Nightwish-Song „Over the hills and far away“ herausragte. Außerdem war nach einer Stunde plus Zugabe Schluß, obwohl Frau Turunen zehn Minuten mehr zugestanden worden waren. Naja, war trotzdem hübsch; jedenfalls bereute ich es nicht, stattdessen nicht zu den zeitgleich auftretenden Primordial oder Anne Clark gegangen zu sein.
Montag, 9.6.14 – Täubchenthal
Dead United
Der vierte Tag stand größtenteils im Zeichen des Horrorpunks, zu diesem Zweck begab ich mich in den Leipziger Westen zum Täubchenthal, welches erstmalig als WGT-Location diente, wenn ich mich nicht irre. Eine gute Entscheidung der Veranstalter, denn der Club ist klasse: Ein schöner Raum, dazu ein gemütlicher Vorraum mit Sitzgelegenheiten, außerdem ein geräumiger Hof mit vielen Bänken und eine Empore, von welcher aus man auch von oben das Geschehen verfolgen kann. Nebenan Ruinen einer alten Fabrik, das sorgte für die adäquate Endzeitatmosphäre und paßte wunderbar.
Als ich den Ort des Geschehens erreichte, waren Dead United gerade beim dritten oder vierten Song. Horrorpunk der klassischen Schiene, viel Stoff zum mitsingen, so manches trashige Showelement, das machte Laune. Kunstblut und Gedärme wurden jedenfalls ganz und gar nicht sparsam über Bühne und Publikum verteilt, was für große Freude bei letzterem sorgte, aber auch musikalisch waren Dead United eine recht gute Einführung in den Tag.
Kitty In A Casket
Aus Wien kam die zweite Band des Tages auf die Bühne gepurzelt und bewies, daß man auch mit einem Kontrabaß durchaus einen recht großen Radius auf der Bühne einnehmen kann, jedenfalls bewegte sich der Tieftöner mehr als so mancher Bierdeckelmusiker heutzutage. Blickfang war aber natürlich vor allem die hübsche Sängerin mit sympathischer Ausstrahlung, die sich sichtlich über die sehr positiven Publikumsreaktionen freute. Das Täubchenthal war auch gut gefüllt und bereit, mit der Band abzufeiern. Ich selbst fand Kitty In A Casket ganz in Ordnung, so recht fesseln wollte mich die Musik aber nicht. Daher begab ich mich nach der Hälfte wieder einmal nach draußen, um mit einigen anderen Anwesenden eine blutige Schlacht um die letzten verfügbaren Schattenplätze zu schlagen.
Der Fluch
Dann Der Fluch...die vier älteren Herren, die da die Bühne betraten, sahen erstmal nicht so sehr bedrohlich aus. Das änderte sich aber deutlich, als die ersten Gitarrenriffs erklangen. Bereits mit dem namensgebenden Opener stellten Der Fluch klar, daß in ihnen noch viel dunkle Energie steckt. Hier war Düsterpunk der alten Schule angesagt, schließlich sind die ersten Gehversuche der Truppe bereits 33 Jahre her. Und man stellte fest, daß die Songs kein bißchen von ihrer Faszination verloren haben. „Der Rabe“, „Hexen leben länger“, „Das Grauen geht um heut‘ Nacht“, „Der Strick um deinen Hals“, „Betet für uns“, „Fürsten der Nacht“…hier wurden die klassischen Hammer-Horrorfilme zu Musik, grauenhafte Finsternis senkte sich über Leipzig, sämtliche bunten Cybergothics wurden von der Pest dahingerafft. Welch großartiger Auftritt, der nicht nur mich von der ersten bis zur letzten Minute fesselte. Ich hoffe doch sehr, daß uns die Band erhalten bleibt und auch weiterhin immer mal wieder ihre Stücke darbietet, denn diese sind vollkommen zeitlos und werden daher auch immer wieder bittere Freude bereiten. Neben Sonne Hagal mein zweites Festivalhighlight.
Montag, 9.6.14 – Kohlrabizirkus
Equilibrium
Ich hätte mir ja gerne noch die Bloodsucking Zombies From Outer Space angeschaut, aber Equilibrium genießen Priorität. Also auf zum Kohlrabizirkus, wo Varg gerade beim vorletzten Song waren. Anschließend waren die Kollegen aus Bayern dran, man durfte gespannt sein, schließlich war dies der erste Auftritt mit zwei neuen Bandmitgliedern. Entsprechend nervös schien René Berthiaume zumindest zu Showbeginn, doch eventuelle Bedenken waren unbegründet. Die beiden Neuzugänge zeigten sich sehr agil und paßten gut ins Bild; wünschen wir Equilibrium, daß diese Besetzung nunmehr halten möge.
Robse war sehr bemüht, das Publikum unablässig anzufeuern, aber zum einen waren die Fans von der Hitze ziemlich erschöpft, zum anderen war der Kohlrabizirkus bestenfalls halbvoll. Der Fünfer auf der Bühne ließ sich nicht beirren und bot neben vier neuen Stücken noch eine kleine Best Of dar: „Wingthors Hammer“, „Met“, „Der ewige Sieg“, „Blut im Auge“ und den unvermeidlichen Abschluß „Unbesiegt“ gab es zu hören, mehr leider nicht. Vermutlich blieb keine Zeit, mit der neuen Besetzung mehr zu proben, so standen Equilibrium statt der vorgesehenen 80 nur 60 Minuten auf der Bühne. Entsprechend war dies nicht die beste Equishow, die ich gesehen habe, aber sauber war’s auf jeden Fall und man kann davon ausgehen, daß auf der Tour im Herbst auch die Anlaufschwierigkeiten ausgemerzt sind. Ein schöner WGT-Abschluß, man sieht sich zu gegebener Zeit erneut in Leipzig.
Bericht und Fotos: Till