Blackbox - Reviews from the vndergrovnd Vol.IIX

(diverse)

 

What a hell of a year! Zum Jahresende fallen die Rückblicke sicherlich bitter aus. Selten war die Welt mehr Black Metal, die Menschen böser, ihr Handeln teuflischer, ihr Denken zerstörerischer. Taugt Schwarzmetall dann überhaupt noch zur Abgrenzung gegenüber dem Mainstream mit all seinen unseeligen Höllenfürsten? Eindeutig ja, denn hier wird noch mit Stil und Substanz gehasst. Und manchmal sogar für die gute Sache oder zumindest gegen die schlechte.

 

 

Balmog -Laio

(War Anthem)

 

Zeitgenössische Dissonanz, orthodoxe Vibes mit mal mehr, mal weniger dezentem Watain-Duktus und ab und an ein ein paar Patchouli-Spritzer gelungen integriertes Goth-Timbre – mehr brauche ich aktuell nicht, um etwas weniger unglücklich zu sein. Ach so, eines noch: Songwriting, fein austariertes Songwriting.

 

Hier wird die spanische Messe gelesen: https://balmog.bandcamp.com/album/laio

 

 

Malphas -Extinct

(Soulseller)

 

Mann, ist das phasenweise gut arrangiert. Die Schweizer können einen gleichzeitig mit ihren Arrangements verzücken und mit ihrer Aggression zerbröseln. Vor allem die ersten Tracks gehen trotz herber Attacken und vieler Tempowechsel runter wie nix. Warum dieses Album dann doch eher unterging? Fragt mich was Leichteres.

 

Der Countdown to extinction startet hier: https://soulsellerrecords.bandcamp.com/album/extinct

 

Sunken-Lykke

 

(Eisenwald)

 

Hier ist Nomen gleich omen. Denn in keinem Black Metal-Album kann man aktuell so gut und restlos versinken. Hier ist alles gleichermaßen flächig und deep, während einen die kristallinen, flirrenden Melodien einfach mal und völlig mühelos durch komplette Songs tragen. Stimmiger und stimmungsvoller war Schwarzmetall 2025 selten. 

 

Echolot anwerfen, hier gibts Tiefgründiges zum Abtauchen: https://sunkendenmark.bandcamp.com/album/lykke-2

 

 

Morast -Fentanyl

(Van)

 

Auch dieser Name sagt es schon. Zähflüssiger und verschlingender ist in diesem Jahr noch kein Album gewesen. Dazu die oberderben, überraschend tiefen Vocals vom glücklicherweise gar nicht endstillen Zingultus, die einen nur noch mehr in die brackige, soghafte Schwärze reinreißen. Ich weiß wovon ich rede, denn abgesehen von Messa dürfte keine Platte im Jahr des Herrn 2025 öfter gelaufen sein.

 

Immer rein in den schwarzen Strudel: https://morast-vanrecords.bandcamp.com/album/fentanyl

 

Feversea - Man under erasure

(Dark Essence)

 

Schon der unaufdringlich poetische Name hat mich irgendwie berührt, die Musik tut dies um ein Vielfaches mehr. Was wird geboten? Nun, das Grundfeeling ist wohl am ehesten im härteren Post-Bereich angesiedelt, die Liebe zum Black Metal schimmert in den famos arrangierten, immer wieder ernsthaft überraschenden Tracks aber mehr als nur durch. Falls das einen Unterschied macht: Singen bzw. krächzen tut hier eine Frau.

 

Gleich mal Fieber checken: https://feverseaband.bandcamp.com/album/man-under-erasure

 

Winselmutter -Schattentod in der Leibeswelt

(Fucking kill)

 

Der Bandname lässt nicht unbedingt vermuten, dass man gleich unangespitzt in den tiefgefrorenen Boden gerammt wird. Brachialer war in den letzten Monaten kaum ein Album, dazu wahrhaft wahnsinnige Vocals und stabile politische Ansichten, die zu unterschiedlichen Gelegenheiten mit Schmackes zum Besten gegeben werden. Take this,ihr NSBM-Lappen! 

 

Hier bringt euch Mutter Courage zum Winseln: https://winselmutter.bandcamp.com/album/schattentod-in-der-leibeswelt 

 

(Chris)


Musik News

Live Reviews

Movie News