Violet – Mysteria
Metalapolis Records
Auch das zweite Album von VIOLET haut voll auf die 80er Klischeepauke. Aber Vorsicht! Mit Hair oder Glam „Metal“ haben VIOLET nicht so viel am Hut. Die Band aus der Region Stuttgart hat es sich eher im poppigen AOR/Melodic Rock gemütlich gemacht und blüht dort in strahlenden Neo-violett auf. Wer also auf die 80er Phase von z.B. Heart, Vixen, Nelson oder die späten 80er Alben von Lee Aaron steht wird hier härtemäßig nicht enttäuscht. Lediglich die Stimme von Jamie Beckham kann mit den Powerröhren von Ann Wilson oder Karen Greening nicht mithalten, funktioniert hier im Zusammenspiel mit den dicken Keyboardteppichen und Chören allerdings super. Hier und da verlassen VIOLET den Rock Bereich komplett. „Only You“ ist 80er Pop pur und „Arms Around“ kommt mir so verdammt bekannt vor, das ich es erst für einen Coversong aus den 80ern hielt. Mit „Angelina (Talk To Me)“, „Bad Dream“ und „Mysteria“ wird auch etwas zackiger gerockt, der Großteil des Materials ist aber eher im balladesken und ruhigen Bereich zu finden. Alles auf „Mysteria“ ist erstklassig in Szene gesetzt. Da greifen die Arrangements fließend ineinander und ein (echtes) Saxofon kommt ebenfalls mehrfach zum Einsatz. Ja, da ist viel Keyboardkleister und Zuckerguss dabei, die Songs werden aber mit viel Liebe zum Detail und sicherlich auch Spaß in den Backen dargeboten, dass es eine wahre Pracht ist. Meine Frau findet es zum Fortlaufen, ich finde es klasse.
(Schnuller)