THE CROWN - Crown Of ThornsTHE CROWN - Crown Of Thorns
(Metal Blade Records)

 

Nachdem mich das letzte THE CROWN Langeisen "Royal Destroyer" (2021) nicht wirklich überzeugen konnte und auch die erste Singleauskopplung "Churchburner", zum neuen Output "Crown Of Thorns" anfangs nicht so recht bei mir zünden wollte, kann mich der neueste Release der Schweden doch tatsächlich von der Startrille an überzeugen. Die elfte Schwungscheibe der Melo Death/Thrash Institution aus Trollhättan, in der Provinz Västra Götaland län, bietet alles was eine aktuelle THE CROWN Stahlzentrifuge mitbringen muss: straighte Härte, gezielte Eingängigkeit und ein breit aufgestelltes, dynamisches Soundspektrum, dass sich gleichermaßen am traditionsbewussten SWE-, wie auch am modernen US-Sound orientiert. Benannt wurde das gute Teil nach dem ehemaligen Band Moniker CROWN OF THORNS aus den Jahren 1990 - 1998. Diesen mussten die schwedischen Old School Death/Thrasher allerdings zugunsten einer gleichnamigen US-Band aufgeben, die sich bereits die Rechte an dem Bandnamen gesichert hatte.

 

THE CROWN 11.0 wartet nicht zuletzt in den geschickt platzierten Interludien mit starken, melodischen Gitarrensoli auf, was auf die Rückkehr des Leadgitarristen Marcus Sunesson zurückzuführen ist, der maßgeblich an der Ausarbeitung der Gitarrenpassagen auf "Crown Of Thorns" beteiligt war. Auch am Bass gibt es mit Mattias "Arvid" Rasmussen (seit 2022) eine "Neuverpflichtung" zu vermelden. Bereits der atemlose Eröffnungssong "I Hunt with the Devil" bietet eingängige Hooks und ergeht sich in manischer Raserei. Danach geht es mit der bereits angesprochenen, ersten Singleauskopplung "Churchburner" weiter, die im ersten Moment vielleicht unscheinbar erscheinen mag, weiteren Durchläufen aber immer zugänglicher, martialischer und machtergriffener daherkommt. Das nachfolgende "Martyrian" ist mir ehrlich gesagt etwas zu gleichförmig geraten. Gerade hierbei hätte ich mir ein paar mutigere und anarchistischere Ausbrüche (gerade bei Lindstrands Vocals) gewünscht, anstatt beinahe durchgehen - wenn auch in exzellenter Ausführung - "business as usual" geboten zu bekommen.

 

"Gone to Hell" schlägt in dieser Hinsicht zwar in eine ähnliche Kerbe, weiß aber mit seiner eingängigen und kämpferischen Wikinger Schlachtfeld Attitüde zu überzeugen. Das fetzige, mit stakkatohaft anmutenden Drum- und Gitarrenläufen versehene "Howling at the Warfield" versprüht eine sauber korrespondierende Essenz aus Anmut und Power. Die coole Live-Atmosphäre, mit ihrem catchy Refrain zu "The Night Is Now" kommt exzellent, für meine Extrem-Stacheldraht verwöhnten Lauscher, letztlich aber doch etwas zu brav geartet rüber. Auch würde ich den Gesang nicht so elektronisch und steril einpacken, sondern ihm vielmehr grobschlächtigen und authentischen Freiraum lassen, dann würde er den Hörer auch deftiger bei den Eiern packen. Viele Kritikpunkte für eine erstklassige Band, aber das kann sich eine alteingesessene Combo, wie THE CROWN auch durchaus gefallen lassen. Man muss ja auch nicht all meine Kritikpunkte teilen. Das anschließende "God-King" bläst ordentlich durchs Gehölz und macht wieder mächtig neugierig auf die zweite Hälfte von "Crown Of Thorns".

 

Mit einem durchgehend dynamischen Flow sind die skandinavischen Death/Thrasher in erster Linie catchy 'n' groovy as fucking hell. Das knackig kurze "The Agitator" schneidet dabei ins Fleisch wie ein Schweizer Armeemesser. Trotz seines etwas gediegenerem Zwischenparts geht auch das nachfolgende "Where Nightmares Belong" ab wie Mücke. Lediglich das überlange "The Storm That Comes" hängt etwas in den Seilen, was den im Titel angekündigten Sturm der da kommen soll, eher wie ein "laues Lüftchen" erscheinen lässt. Die drei anschließenden Bonustracks "Eternally Infernal", "No Fuel for God" und "Mind Collapse" sollte man jedoch keinesfalls missen, wird mit dem ungezwungenen, frischen und freien "Eternally Infernal", sowie dem brutal schnellen Blastgewitter "Mind Collapse" zur finalen, menschheitsvernichtenden Apokalypse geblasen. ©Daniel JohanssonAngriffslustig wie eh und je jagen THE CROWN zum fulminanten Abschluss das Adrenalin wie Kerosin durch die Blutbahn. Sänger Johan Lindstrand, Gitarrist Marko Tervonen, Lead Gitarrist Marcus Sunesson, Bassist Mattias Rasmussen und Schlagwerker Mikael Norén trümmern sie sich dabei mondän und effizient durch den tödlichen Grenzstreifen zwischen Melodic Death und Thrash.

 

Trotz differenzierter Aufnahme, die wie bereits bei früheren Produktionen Gitarrist Marko Tervonen in seinem Studio-MT in Trollhättan übernahm, hat man der düsteren Soundkulisse ein gewisses Old School Flair auferlegt. Für Mix und Master wurden erstmalig Jonas Kjellgren und dessen Black Lounge Studios zu Pärlby verpflichtet. Inklusive der drei angesprochenen Bonus Tracks schafft es "Crown Of Thorns" auf eine Gesamtspieldauer von sage und schreibe 54:37 Minuten. Mit einer guten Mischung zwischen überwiegend derben und wiederkehrend lowen Phasen, besticht das neueste Werk aus dem Hause THE CROWN mit einer mannigfaltigen Bandbreite, musikalischer Hingabe, sowie einer wüsten Entfaltung zielstrebiger Aggression. "Crown Of Thorns" beweist, dass das Ende der blau/gelben Fahnenstange für den schwedischen Death Metal Fünfer noch lange nicht erreicht ist.

 

(Janko)

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Checkt die neuesten THE CROWN Videos:

Churchburner:

https://youtu.be/aBygn53vC8E

 

Gone to Hell:

https://youtu.be/GClF0KcZukU


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