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Storm Warning (Uncut Edition)Storm Warning (Uncut Edition)

(Koch Media)

 

Irgendwie untypisch geht's im australischen Hinterland in "Storm Warning" zu. Statt weiter Wüsten verfährt sich das Pärchen mit ihrem kleinen Boot auf einer Insel. Eine abgelegene Hütte, vermutlich die einzige weit und breit, sollte als Unterschlupf vor dem heftigen Gewitter (toll fotografiert!) dienen, die Eigentümer werden das schon verstehen. Denkste! Die drei Rabauken haben weder gute Manieren, noch sind sie sehr erfreut über das Schutz suchende Yuppie-Pärchen. Schließlich gilt es die Haschplantage im Gewächshaus zu verstecken und die gute Stube ist auch alles andere als aufgeräumt ...

"Storm Warning" bahnt sich zwar an wie das typische Backwood-Terror-Filmchen mit all seinen dreckigen, rohen und fiesen Facetten, mit den literweise Schnapps saufenden Hillbillies und dem dauergeilen, ekelhaften Vater, aber er ist es trotzdem nicht; vielleicht gerade nur genug, um von Fans dieser Spielart die nötige Aufmerksamkeit zu bekommen. Trotz der bereits in allen Varianten verfilmten Geschichte, die in sich zu limitiert ist, um wirklich für voll genommen zu werden, kann "Storm Warning" den Zuschauer ein paar sehr unterhaltsame und auch überraschende Minuten bescheren. Das beginnt mit der unüblichen Rollenverteilung: die wenig gastfreundlichen Verrückten sind mal gar nicht so abgefahren und degeneriert, eben nur ziemlich abgebrüht und brutal, die Beschützerrolle übernimmt ausgerechnet die attraktive Nadia Fares und die Wilden bekommen am Ende dermaßen mächtig eins auf die Fresse, dass sie einem fast leid tun. Wäre man wegen der kurzen Spielzeit und kurzweiligen Handlung nicht so sehr an den Bildschirm gefesselt, müsste man dem Film gar eine bitterböse Ironie unterstellen, die das Genre von der anderen Seite aus aufmischt.

Man mag es kaum glauben, dass hier der Regisseur der lauen Teenie-Slasher "Düstere Legenden" und "Schrei wenn du kannst" am Werk ist, denn handwerklich als auch im Effektbereich geht es heftig zur Sache. Leider geraten die Momente der Rache in der von der FSK geprüften Version sehr zahm, denn die Schere musste angesetzt werden. Erst die DVD mit dem Siegel "SPIO/JK geprüft" bringt Details ans verregnete Dämmerlicht, wie beispielsweise auf garstigste Art und Weise mit dem fiesen Familienoberhaupt abgerechnet wird oder wie sich ein Luftkissenboot sprichwörtlich im Handumdrehen in ein Werkzeug für heftige Sauereien verwandeln kann. Das schöne ist, dass keine der gorigen Szenen so weit übertrieben oder ausgewalzt ist, dass man "Storm Warning" in eine Ecke mit dem sonst so beliebten Folterwerk à la "Hostel" oder "Saw" stellen muss. Vielmehr ist er versucht, mit seiner intelligenten Art alte Hasen unter den Fans, die mal nicht auf die immer gleiche Weise unterhalten werden wollen, zu bedienen. Gelungen!

 

Gleiches gilt annähernd für die ordentlich gemasterte DVD im anamorphen und zeitgemäßen 1,85:1er Format, die mit ordentlich, wenn auch nicht überwältigenden DD5.1-Tracks in Deutsch und Englisch und einem DTS-Ton in Deutsch ausgestattet sind. Zusätzlich gibt es noch Darstellerinterviews (10 Minuten), ein Making Of (8 Minuten) und diverse Trailer. Leider hat man die Eindeutschung bzw. Untertitelung der Extras vergessen. Wer den Film haben möchte, achte unbedingt auf den roten Hinweis "Uncut Edition" auf dem Cover, sonst verpasst man so einiges.

 

(Paule)


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