Jet Jaguar – Severance

Steamhammer / SPV

Die aus Cancún/Mexiko stammenden JET JAGUAR hatten in den 11 Jahren ihres Bestehens schon einige Höhen und Tiefen zu überstehen. 2017 konnten sie die Wacken Battle für sich entscheiden und 2024 hatten sie einen Unfall auf Tour mit Anvil. Dazwischen wurden sie, wie alle anderen von der Pandemie ausgebremst, nachdem 2020 das erste Album „Endless Nights“ auf den Markt kam. Das neue Album nennt sich „Severance“ und wird via Steamhammer veröffentlicht. Am Mikro steht jetzt Raiden Løzenthäll, der auch die zweite Gitarre bedient und dem bisherigen Frontmann nicht nachsteht. Was ich vom bisherigen Songmaterial kenne, war im klassischen Heavy Metal, teils mit leichter Melodic/Hair Metal, Schlagseite zu finden. Auf „Severance“ gibt es da eine kleine Kurskorrektur hin zu zeitgemäßen Klängen. Neben klassischen Metal Songs wie „Eternal Light“ oder „Mach 10“, die direkt am Anfang des Album stehen, werden die Songs im Verlauf immer mehr mit groovigen Passagen und Gangshouts angereichert. Ein paar kleine Loops oder Keyboardeffekte findet man ebenso wie oppulente Arrangements. Das abschließende „Anthropocene“ spielt in knapp 8 Minuten mit verschiedenen Emotionen, von akustischen Gitarren, schnellen Passagen bis hin zu einfühlsamen, sich aufbauenden Melodien. Hinzukommen etliche erstklassige Soli, die Vocals sind ebenfalls stark und die Produktion klingt halt nach dem, was heute so up to date ist. JET JAGUAR beherrschen ihr Metier also perfekt, sitzen aber etwas zwischen den Stühlen. Die Musik ist nicht richtig oldschool, aber auch nicht richtig modern. Diesen Spagat haben schon andere Bands versucht, wie die Finnen Santa Cruz, die noch einen Schritt weiter gegangen sind. Zu den sieben Songs des Albums kommen noch ein Remix der 2024er Digital-Single „Evil Within“ und zwei Bonus Tracks („Call of the Fight“/“Hunter“). Eine gute und vor allem abwechslungsreiche Scheibe, mich triggern aber am ehesten die beiden Opener.

(Schnuller)

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