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Kill You All – Ausflug in den TodKill You All – Ausflug in den Tod
(Sunfilm)

 

Zwei Ehepaare unternehmen einen Campingausflug in die Berge, aber schon bald erweist sich dieser Trip als hinterhältige Falle. Die tödliche Gefahr droht aus den eigenen Reihen, doch als plötzlich eine seltsame Frau auftaucht, die alleine in den Wäldern unterwegs ist, droht die Situation völlig zu eskalieren.
Jon Cellinis Debütfilm beginnt nach einem etwas verstörenden Vorspann zunächst als äußerst ruhiges Drama. Nach einiger Zeit wird allerdings deutlich, dass weniger die zwischenmenschlichen Beziehungen, sondern das zentrale Komplott im Fokus der Handlung steht. Zwar betätigen sich die Protagonisten immer mal wieder als Hobby-Psychiater und philosophieren über das Wesen und die Motive ihrer Freunde, doch übertreffen diese Analysen selten das Niveau angetrunkener Lagerfeuergespräche. Dennoch gerät Kill You All selbst in der ersten Filmhälfte, ehe es mehr oder weniger zur Sache geht, zu einer recht kurzweiligen Angelegenheit. Riesige Sympathiepunkte kann zwar keine der Figuren für sich verbuchen, aber immerhin ergeben sie als Ensemble einen Haufen Egomanen, denen man durchaus abkauft, sich gegenseitig abschlachten zu wollen.
Sobald die Falle zuschnappt, setzt sich dann die bewährte Thriller-Maschinerie aus Lügen, Misstrauen und der Frage, ob die Pistole geladen ist, in Bewegung. Das Ganze ist dabei ansehnlich gespielt, solide inszeniert und entfaltet dadurch in bemerkenswertem Kontrast zu den endlosen Weiten der amerikanischen Wildnis das volle Kammerspiel-Potential dieses Fünf-Mann-Stücks. Auch der Score sorgt durch seine The-Hunt-is-on-Klänge für reichlich Spannung.
Jedermanns Sache ist Kill You All sicher nicht, dafür erweist er sich als etwas zu sperrig und B-Film-like. Wer sich dessen bewusst ist, kann hier allerdings eine kleine Perle des Genres für sich entdecken, die vor allem als Regiedebüt aller Ehren wert ist. Was genau uns aber der nackte Arsch eines Mannes mitteilen soll, der im Vorspann auf offener Straße masturbiert, während eine der Protagonistinnen vorbeijoggt, muss bitte jeder für sich selbst interpretieren.
Die DVD punktet mit gutem Ton, schafft in Sachen Bildqualität jedoch nur unteren TV-Film-Durchschnitt. Dieses Manko macht Sunfilm zumindest ein Stück weit durch das Bonusmaterial wieder wett, das neben Trailer, Trailershow und einem (nur zweieinhalb Minuten langen und daher etwas pompös so betitelten) Making of einen launigen Audiokommentar parat hält.

 

(mosher)


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