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Kill ‘em AllKill ‘em All
(Sunfilm)

 

Ein videoüberwachtes Verlies, in dem acht finstere Gestalten nach und nach aus ihrer Ohnmacht erwachen und von einer wenig vertrauenswürdigen Stimme hämisch begrüßt werden. Nein, wir befinden uns nicht in der Eröffnungsszene eines neuen Saw-Sequels, dies hier ist Kill ‘em All, ein Kampfsport-Trash allererster Kajüte. Ein Killer-Oktett von Weltklasseformat findet sich entführt und einem unheimlichen Kollegen ausgeliefert wieder. Dieser lässt seine Opfer in perfiden Zweikämpfen gegeneinander antreten und bestraft jedweden Ungehorsam mit brutaler Härte.


Die genauen Motive des Oberfieslings bleiben zunächst weitestgehend im Dunkeln, was niemanden weiter stören dürfte. Das Augenmerk liegt ohne Wenn und Aber auf den Fights, zwischen denen gefühlt nie mehr als vielleicht fünf Minuten vergehen. Da wird mit einer Rasanz drauf los gekloppt, die kaum Zeit zum Durchatmen lässt und erst recht keine Gefangenen macht. Im wahrsten Sinne. Und wenn die wenigen Protagonisten, die es lebendig in das letzte Filmdrittel schaffen, im Stile aufeinanderfolgender Prügel-Game-Level von einer Horde Ninjas, Kung-Fu-Kämpfern und endzeitartigen Freak-Killern überfallen werden, sollte auch den letzten Puristen klar sein, dass der einzige Anspruch in Kill ‘em All jener ist, mit möglichst wenig Ernst und möglichst viel Spaß ein heftig brutales B-Action-Feuerwerk abzufackeln. Dieses Ziel wird dann auch mit Bravour erreicht, wobei man Regisseur Raimund Huber gar nicht genug dafür loben kann, was er aus dem vorhandenen Budget gemacht hat. Die geschickte Inszenierung und der erstklassige Schnitt holen aus den minimalen Möglichkeiten mindestens das Maximum heraus und täuschen gelegentlich sogar über den Low-Budget-Charakter des Films hinweg. Auch die bewusst – aber alles andere als knausrig – platzierten Gewaltdarstellungen tragen dazu bei, dass Kill ‘em All die reinste Party für jeden Martial-Arts-Fan ist, sofern dieser sich imstande sieht, sein Hirn für anderthalb Stunden auszuschalten oder zumindest dessen Funktionen mit reichlich Dosenbier einzuschränken.


Die Blu-ray aus dem Hause Sunfilm wird dem Film voll und ganz gerecht, liefert keine Hochglanzoptik sondern solides Trash-Format und anständigen Sound. Die Extras allerdings laufen auf Sparflamme, deutscher Trailer, Originaltrailer und Programmvorschau stellen keine Hit-Combo dar, aber nichtsdestotrotz: Flawless Victory für Kill ‘em All!

 

(mosher)


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