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Wem als Death-Metal-Fan der Name Slaughterday noch kein Begriff ist, der sollte sich schleunigst mal „Laws Of The Occult“ anhören! Viel besser kann man wuchtigen Todesblei eigentlich nicht intonieren.

Wir unterhielten uns mit Bernd Reiners, dem Schlagzeuger und Sänger von Slaughterday üüber den neuen Streich der Band.

 

 

Totentanz: Hi Bernd! Glückwunsch erstmal zum tollen, neuen Album „Laws Of The Occult“!

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich euch bisher noch nicht kannte. Aber mit „Laws Of The Occult“ habt ihr mich auf Anhieb überzeugt.

 

Bernd: Danke, es freut uns sehr, dass dir die Scheibe gefällt.

 

Ich bin auch sicher nicht der einzige, dem eure Band bisher noch kein Begriff war. Wie wichtig ist es euch, mit Slaughterday neue Hörer zu erreichen und gleichzeitig dem Underground die Treue zu halten?

 

Ehrlich gesagt ist uns weder das eine noch das andere beim Schreiben neuer Songs wichtig. Slaughterday existieren nur aus dem einzigen Grund, diese Art von Death Metal zu spielen. Allein deshalb werden wir immer eine Undergroundband sein. Natürlich sind wir froh darüber, dass von Anfang an Interesse an unserer Musik bestand und dieses Interesse mit jedem Album wächst. Es ist aber nicht Teil unseres Plans irgendwelche Erwartungen zu erfüllen. Der Begriff „Underground“ wird sowieso sehr subjektiv interpretiert. Für die einen ist eine Band die vielleicht 1000 CDs verkauft immer noch eine totale Underground Band, andere wiederum sagen, eine Band ist nicht mehr Underground, wenn sie ihren Garagenproberaum verlässt, in einem Studio aufnimmt und bei einem Label eine CD veröffentlicht.

 

Was denkt ihr: Schließt sich kommerzieller Erfolg und Erfolg im Underground eigentlich automatisch aus?

Könnt ihr es nachvollziehen, dass es Bands/Musiker gibt, die lieber in kleinem Rahmen als in großen Rahmen bekannt sein wollen?

 

Das ist auch so ein Thema. Ich denke jeder Musiker freut sich doch in erster Linie über ein großes oder wachsendes Interesse an seiner Band. Das wäre, als wenn man es als Schauspieler doof findet, in einer großen Kino- oder Theaterproduktion mitzuwirken zu können. Diese Logik habe ich noch nie nachvollziehen können. Ich denke, dass eine Band einfach glaubwürdig bleiben sollte, dann sind beide Welten miteinander vereinbar. Natürlich wird es immer einige Nerds geben, die es nicht mögen, ihre Underground-Entdeckung mit vielen anderen Leuten zu teilen und sich daher von einer Band abwenden mit der Begründung, das wäre jetzt Kommerzkacke.

 

Beim Bandnamen Slaughterday denke ich eher an irgendwelche Gore-Splattereien als an Lovecraft. Dennoch weisen die Symbolik und die Tentakel im Logo, sowie Albumtitel und Artwork ein bisschen auf Cthulhu hin. Wie tief sind diese Einflüsse bei euch verwurzelt und welche Rolle spielen diese genau auf „Laws Of The Occult“?

 

Auch der gute HP Lovecraft hat nicht gänzlich auf Blut verzichtet in seinen Erzählungen. Die Lyrics sind zwar Lovecraft-inspiriert, wir sehen uns allerdings nicht als typische Lovecraft-Worship-Band. Bis auf „Cult Of The Dreaming Dead“ gab es keinen typischen Cthulhu Song und ich wollte auch nie irgendwelche „Iä! Cthulhu“ Beschwörungen in meine Lyrics einbauen. Ich stehe halt auf obskuren Old-school-Horror, welcher eher subtil ist und viel Freiraum für die eigene Vorstellungskraft lässt. Lovecraft ist diesbezüglich ein Meister seines Fachs und hat mich seit den Anfangstagen von Slaughterday extrem inspiriert. Wir sind auch nicht bis auf alle Ewigkeit auf Lovecraft fixiert, ich finde seine Storys aber wesentlich interessanter als detaillierte Beschreibungen von Mord und Gewalt. Die Realität ist schon grausam genug.

 

Slaughterday werden gern als „Old School Death Metal“ bezeichnet. So old-schoolig finde ich euch aber gar nicht. Zumal Jörg Uken schon immer eher für einen modernen, denn verstaubten Retro-Sound verantwortlich war.

Bei allem Respekt für Bands wie Massacre, Autopsy & Co. - ist es als Band nicht auch wichtig den Blick nach vorne zu richten, statt immer in die Vergangenheit zu blicken?

 

Unser Stil ist vom Death Metal der späten 80er und frühen 90er beeinflusst, wobei die Klassiker aus dieser Zeit durchaus gut produziert waren. Wir gehören damit definitiv nicht zur aktuellen Welle von Death Metal Bands, die sich z.T. der Black Metal Ästhetik bedienen, inklusive Low-Fi-Sound und schwarz/weiß Cover, was natürlich auch seinen Charme hat. Uns ist es allerdings schon wichtig, dass unsere Songs eine vernünftige Produktion haben.

Slaughterday sind aus dem nostalgischen Blick auf unsere Jugend heraus entstanden, welche nun mal von Bands wie Autopsy, Massacre, Death, Master, Repulsion und vielen anderen geprägt war. Wir schauen also diesbezüglich bewusst in die Vergangenheit mit dem Ziel, diesen Sound und die klassische Art des Songwritings wieder mit in die Gegenwart zu bringen. Wir haben uns oft genug darüber unterhalten, wie beschissen die Zeit Mitte der 90er war, als viele Death Metal Bands anfingen, ihren Sound mit modernen Einflüssen zu verwaschen um anschließend bedeutungslos in der Versenkung zu verschwinden.

 

In meiner Review schrieb ich, dass ihr zusammen mit Weak Aside die Speerspitze des norddeutschen Death Metal bildet. Ihr kennt die Jungs auch ,oder?

Da wäre doch mal eine kleine gemeinsame Tour ´ne feine Sache, oder?

 

Die Jungs von Weak Aside sind sehr gute und langjährige Freunde von uns. Da sie auch einen ähnlichen musikalischen Ansatz und die gleiche Auffassung von Death Metal haben wie wir, stehen wir uns auch diesbezüglich sehr nahe. Einer gemeinsamen Tour wären wir also nicht abgeneigt, wobei der Zeitfaktor eher das größte Problem darstellen würde.

 

Okay, vielen Dank für das kleine Interview!

 

Vielen Dank für euren Support. Cheers, Bernd!

 

 

(Michael)

 

 

https://www.facebook.com/slaughterdayofficial


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