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Stan & OllieStan & Ollie

(Capelight)

 

Stan Laurel & Oliver Hardy - das wohl beliebteste Comedy Duo nicht nur seiner Zeit, sondern der Welt - unternimmt im Spätherbst ihrer Karriere ein Tour durch die Theater Großbritanniens, um die Produktion für einen letzten großen Kinofilm auf die Beine stellen zu können. Nachdem die Freundschaft der beiden einige Jahre zuvor gelitten hat (Laurel wollte sich nicht weiter für den Hollywood Produzenten Hal Roach unter Wert verkaufen und Hardy hatte nicht den Mut, sich seinem Freund anzuschließen) raufen sich die Beiden nochmal für ihre Freundschaft und ihre Fans zusammen. Der Beginn der Tour findet in nur kleinen Theatern und vor wenig Publikum statt. Die Enttäuschung darüber können die beiden nur schwer verbergen. Aber anstelle den Kopf in den Sand zu stecken, nehmen sie trotz angeschlagener Gesundheit die Herausforderung an und rühren mit diversen Promoaktionen die Werbetrommel für sich und ihre Show. Die Tour wird immer besser besucht und die Bühnen wieder größer. Allerdings reißen auch mit dem Erfolg alte Wunden auf und die Freundschaft von Stan & Ollie wird auf eine erneute Probe gestellt... .

 

„Stan & Ollie“, Laurel & Hardy“, „Dick & Doof“ - man kennt das Duo unter diversen Namen. Ganz egal wie man sie nennt oder unter welchem Namen man sie kennengelernt hat, sind so ziemlich jedem auf der Welt ein Begriff (vielleicht und hoffentlich sogar der Generation YouTube). Ich selbst bin ein großer Fan der beiden und ihrer Slapstick Comedy. Als ich die erste Ankündigung über einen Film gesehen hab, dachte ich erst, dass eine unsägliche Neuauflage bevorsteht, ähnlich wie es vor einigen Jahren bei einem Reboot der „Three Stooges“ der Fall war. Ein Tritt in die Eier für jeden Fan klassischer Comedy. Umso erfreuter war ich, als ich herausgefunden hab, dass es ein Biopic werden würde. Jetzt besteht natürlich auch hierbei die Gefahr, dass ein Projekt Biopic am eigenen Anspruch scheitert und völlig in den Sand gesetzt wird. Diese Angst braucht bei „Stan & Ollie“ niemand haben. Regisseur John S. Baird („Drecksau“) hat mit Steve Coogan („Nachts im Museum“) in der Rolle des Stan Laurel und John C. Reilly („Kong: Skull Island“) als Oliver Hardy zwei mehr als fähige Darsteller an Land ziehen können. Selbstverständlich machen die Kostümbildner und Make Up Artists einen fantastischen Job mit ihren Prothesen und dem Fatsuit (für Hardy) damit die optische Ähnlichkeit von Coogan und Reilly zu den Originalprotagonisten so nah wie möglich kommt. Aber die beiden Hauptdarsteller überzeugen auch mit ihrer Performance. Das bezieht sich sowohl auf die Sprache und Duktus als auch auf die Mimik und die Bewegungen. Die beiden haben ihre filmischen Vorbilder erschreckend gut studiert und verinnerlicht. Wem es nicht bereits während des Films aufgefallen ist, dann doch spätestens am Ende beim Tanz auf der Bühne (zum Vergleich läuft der Originaltanz aus dem Film „Way Out West“ beim Abspann). Auch überzeugt die Inszenierung und das Drehbuch. Man hält sich nicht lange mit der erfolgreichen Phase des Duos auf, sondern beleuchtet das Ende ihrer Karriere und die Freundschaft der beiden. Es wird deutlich, dass „Laurel & Hardy“ nicht nur eine Zweckbeziehung hatten um erfolgreiche Filme zu drehen, sondern Freunde waren, die sich gegenseitig ergänzt haben. Egal ob der Worcaholic und der kreative Kopf des Duos Laurel oder der Lebemann (Frauen, Sportwetten) Hardy – die beiden haben sich gegenseitig ergänzt und einander gebraucht.

„Stan & Ollie“ ist kein spektakulärer Film. Er ist einfach ein schöner Film über Freundschaft, Liebe und Menschlichkeit. Eine respektvolle Verbeugung mit Herz und Würde für zwei der größten Komiker aller Zeiten und ihren Zeitlosen wie auch unschuldigen Humor und Slapstick.

 

Die Scheibe hat scharfes und sattes Bild und einen klaren Sound. Im Bonusbereich finden sich Interviews mit dem Regisseur und den Darstellern. Man bekommt einen Eindruck über die Maske und die Verwandlung Coogan´s und Reilly´s zu „Stan & Ollie“. Als weiterer schöner Bonus ist der sehenswerte Kurzfilm „Laurel und Hardy: Der zermürbende Klaviertransport“ aus dem Jahr 1932 beigefügt.

 

(Zvonko)


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