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Outpost - Operation SpetsnazOutpost - Operation Spetsnaz

(Splendid Film)

 

Das Zombie-Gerne zeigt sich heutzutage facettenreicher als je zuvor. War es früher noch sehr verschrien und wurde oft Opfer der Zensur (besonders in Deutschland), so erleben wir die Untoten heute in Kino-Blockbustern wie "World War Z" (mit Brad Pitt) und in höchst erfolgreichen TV-Serien wie "The Walking Dead". Dazu kommt eine große Schwemme an Comics, Romanen und natürlich Konsolen-Spielen ("Resident Evil" muss man da als Wegbereiter erwähnen). Aber auch auf dem Direct-To-Video-Markt gibt es keine Pause. Hier fallen die Zombies schon seit Jahren über uns her.

Besonders die Kombination aus Nazi und Zombie scheint dabei sehr beliebt zu sein. Der norwegische "Dead Snow" (2009) von Tommy Wirkola ist da ein gutes Beispiel.

 

Diese Mischung ist allerdings nicht neu, denn schon Ken Wiederhorn ("Return Of The Living Dead 2", 1988) hat uns 1977 mit "Shock Waves – Die aus der Tiefe kamen" ein paar untote Nazis beschert, auch wenn der Begriff untot vielleicht etwas zu hochgestochen ist, denn in Wirklichkeit sind sie nur Ergebnisse von Experimenten, die die Nazis durchgeführt haben. Als Zombies darf man sie aber trotzdem gerne durchlassen. Aber auch der Franzose Jean Rollin ("Foltermühle der gefangenen Frauen", 1977) lies mit "Sumpf der lebenden Toten" (1981) ähnliche Kameraden auferstehen. 

 

Nachdem der Brite Steve Barker 2007 seinen ersten "Outpost" veröffentlichte und sich auch für die Fortsetzung "Outpost: Black Sun" (2012) verantwortlich zeigte, übergab er für den dritten Teil die Regie an Kieran Parker, der hier seinen ersten Film vorlegt.

 

Wir schreiben das Jahr 1945. Eine russische Spezialeinheit überfällt einen Nazi-Konvoi und macht dabei eine grausige Entdeckung. Nazi-Zombies, die das Ergebnis unmenschlicher Experimente sind und von den Nazis als Bluthunde abgerichtet werden. Es kommt zu einem Kampf, bei dem die Russen schließlich gefangengenommen werden. Die Nazis verschleppen sie in einen unterirdischen

Bunker, wo man grausigen Experimente an Soldaten verübt. Doch die Russen sind stark und setzen sich zur Wehr...

 

Ohne großes Gerede, geht es direkt los. Wir bekommen einen Trupp kerniger Russen-Söldner vorgestellt, die optisch schon gut hinhauen. Markante Gesichter und ein animalisches Auftreten lassen hier schon mal keine Sympathie aufkommen, was sicherlich auch nicht gewünscht wurde. Hier geht es hart zur Sache und Spaß soll hier keiner aufkommen. Doch leider passiert das mit dem Spaß auf unfreiwilliger Basis. Ein Zombie an einer Kette, der wie ein Hund auf der Jagd geführt wird, wirkt mehr albern als bedrohlich.  Ein anderer, ziemlicher Brecher von Nazi-Über-Soldat, wirkt mehr wie ein trauriger Ork aus Herr der Ringe, statt sich als mörderische Bestie zu präsentieren. Wenn dieser dann in die Handlung platzt und der Film den Actionpegel erhöht, wirkt er stellenweise wie ein Videogame, was lediglich zusammengeschnitten wurde. Kehlenschnitte, Einschüsse, Genickbrüche, Ausweidungen, Prügeleien – alles ist vorhanden, doch leider alles zu schnell und auch zu dunkel.

Der ganze Film präsentiert sich - wie heutzutage leider ständig – mit einem Farbfilter, der sicherlich für eine triste Grundstimmung sorgen soll, aber einfach zu gleichbleibend daher kommt. In den anfänglichen, sogar sehr schönen Waldszenen, passt es aber trotzdem ganz gut. Überzeugend wirken auf jeden Fall die Uniformen und auch die Laborausstattung. Ein leichtes Gefühl dieser abstoßenden Zeit schwingt mit, doch bevor sich das positiv (auf den Film) auswirken könnte, wird es durch die Darstellung des Obernazis Strasser geschmälert. Wie eine Karikatur kommt er daher und weiß auf ganzer Linie nicht zu überzeugen. Selbst wenn der Film in Richtung Torture Porn abdriften will, bleibt nur ein müdes Gähnen über, denn alles haben wir schon besser und vor allem garstiger vorgesetzt bekommen. Positiv sei zu erwähnen, dass sich Regisseur Kieran Parker nicht lange aufhält. Der Film ist kurzweilig und eine gewisse stimmige Atmosphäre kann man ihm nicht abschlagen, mehr sollte man aber wirklich nicht erwarten. Horror- und Action-Allesseher werden sich hier sicherlich unterhalten fühlen, doch eine Runde "Medal Of Honor" oder "Resident Evil" spielen, macht  einfach mehr Spaß.

 

Die Blu-Ray von Splendid Film, die im Rahmen der Black Edition erscheint, ist ungeschnitten und  bietet ein gutes HD-Bild und wartet mit einem satten HD-Sound auf. Als Bonusmaterial gibt es Interviews mit einer Länge von fast 20 Minuten und 8 Trailer zu anderen Filmen.

 

(Bjoern Candidus)

 

 

 

 


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