Aktuelles Magazin

Totentanz on
Totentanz Magazin bei Facebook

Free PDF 

Aktuell sind 555 Gäste und keine Mitglieder online

Phoenix Wright – Ace AttorneyPhoenix Wright – Ace Attorney
(Koch Media)

 

Ein bedrohlicher Anstieg der Verbrechensrate hat dazu geführt, dass Japans Gerichte ihre Prozesse im Schnellverfahren verhandeln. Drei Tage haben Staatsanwalt und Verteidiger Zeit, sich rasante Duelle im Gerichtssaal zu liefern, bevor der Richter das Urteil fällt. Als eine junge Anwältin ermordet aufgefunden wird, übernimmt ihr Kollege Phoenix Wright die Verteidigung ihrer Schwester, der dieser Mord angelastet wird.
Phoenix Wright basiert auf einer japanischen Videospielreihe, in der Gerichtsverfahren eher wie Kung Fu-Kämpfe ablaufen. Die Juristen steuern mit flüchtigen Handbewegungen diverse Hologramme und Anzeigetafeln, auf denen Beweise und Indizien zu erkennen sind, und knallen diese ihren Gegnern im wahrsten Sinne des Wortes vor den Latz. In Unkenntnis der Spiele wird sich der eine oder andere Zuschauer fragen, was denn da bloß los sein mag in Japans Justizpalästen. Oder aber auch nicht, denn da ein gewisser Takashi Miike im Regiestuhl Platz genommen hatte, könnte man hinter diesen freakigen Verfahren durchaus einen kuriosen Einfall dieses Ausnahme-Filmemachers vermuten. Gleiches gilt für den gesamten Phoenix Wright-Look. Auch die mysteriösen Schauplätze und die wie „Tekken“-Figuren anmutenden Charaktere gehen zunächst einmal auf die Vorlage zurück, spiegeln aber gleichfalls die Handschrift des Regisseurs wider.


Von einem Gerichtsfilm im herkömmlichen Sinne ist Phoenix Wright - beinahe unnötig zu erwähnen - Welten entfernt. Und doch erweisen sich auch die Entwicklungen während der Prozesse und die vielen Twists unabhängig von den optischen Exzessen als höchst spannend. Im Vordergrund steht aber zweifellos das visuelle Feuerwerk, das Miike rund um seine üblichen abgefahrenen Ideen abfackelt. Phoenix Wright funktioniert auf allen drei Ebenen. Als Videospiel-Adaption, als neues Futter für Miike-Fans und sogar als Gerichtsfilm – wenn auch vielleicht nicht gerade für die Puristen unter den Genrefans.


Die Koch Media-DVD hat guten deutschen und japanischen Ton und ein gelungenes Bild, wenngleich dieser optische Leckerbissen natürlich lauthals nach der Blu-ray schreit. An Extras finden sich neben Trailern und Teasern ein interessantes Making of und einige Interview-Sequenzen mit Cast & Crew auf der Scheibe. Hier stellen die originalen Figurennamen (die auch in den Untertiteln beibehalten werden, statt die Namen aus der internationalen Fassung zu verwenden) nicht Eingeweihte vor große Rätsel.

 

(mosher)


Musik News

Movie News