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Jersey DevilJersey Devil

(Splendid)

 

Richard Vineyard unternimmt mit seiner Patchwork-Familie einen Camping-Ausflug in die Wälder, in denen er früher mit seinem Vater die Ferien verbrachte. Am Lagerfeuer verängstigen die anderen Urlauber Richards sechsjährigen Sohn mit Gruselgeschichten über den Jersey Devil, das angeblich dreizehnte Kind einer Hexe, welches sie mit dem Teufel gezeugt haben soll. Doch auch Richard selbst scheint körperlich und geistig zu verfallen, bis seine Familie nicht mehr weiß, ob sie ihm trauen kann.


Regisseur Darren Lynn Bousman widmete sich nach diversen Teilen der Saw-Reihe und dem Mother’s Day-Remake hier nun einer uralten amerikanischen Legende und spielt dabei mit den Erwartungen des Publikums. Bis zum Schluss bleibt ungeklärt, ob Richard hier die Bedrohung ist, tatsächlich ein Monster in den Wäldern New Jersey umhergeht oder ein anderer für die verstümmelten Tiere und schließlich auch Menschen verantwortlich ist.
Leider beherrscht Bousmann dieses Spiel nur bedingt und verläuft sich zusehends zwischen den zahlreichen Genres, die er hier einzustreuen versucht, und den viel zu offensichtlich falschen Fährten, die er dem Zuschauer vor die Füße wirft. Eine dezentere Inszenierung und eine sorgfältigere Genre-Auswahl hätten dem Film gut getan. So allerdings will der angedeutete Backwood-Horror nicht mit dem fortschreitenden Psycho-Drama und den trashigen Monster-Szenen harmonieren. Zumal man Jersey Devil das wenig überbordende Budget in praktisch jeder Szene ansieht. Und dennoch blitzen immer mal wieder atmosphärische oder überraschende Momente auf. Erheblichen Anteil daran trägt Hauptdarsteller Stephen Moyer, der hier wirklich in Ansätzen an den geistigen Zerfall von Jack Nicholson in The Shining erinnert. Mit etwas mehr Struktur und Blick fürs Wesentliche hätte aus Jersey Devil eine kleine Genre-Perle werden können. So bleibt ein kruder Genre-Mix, der aber solide zu unterhalten weiß. Besonders angenehm fällt auch der weitestgehende Verzicht auf CGIs auf, was gerade in den Monster-Szenen für wohligen Old-School-Horror sorgt. Ein paar hübsche Gore-Einlagen gibt es ebenfalls, das rote FSK-Siegel auf dem Cover ist allerdings ein schlechter Witz, hier hätte eine 16er-Freigabe eindeutig gelangt.


Splendid schafft diesbezüglich mit einem Wendecover zwar Abhilfe, macht den Film mit seiner DVD-Veröffentlichung aber nicht interessanter als er ist. Extras gibt es keine und das Bild grenzt für einen aktuellen Film schon fast an eine Frechheit, wobei sich die Frage stellt, ob dies am Ausgangsmaterial liegt, ob hier schlechte Arbeit abgeliefert wurde oder ob man schlicht die Blu-ray aufwerten wollte.  

 

(mosher)


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