Battlesword - (XX)V - Of Tales And Tragedies
(MDD Records)
Mit ihrem fünften Studioalbum (im 25-jährigen Bestehen) angelt der Fünfer aus Nordrhein-Westfalen einmal mehr an einem Teich, an dem sie seit Jahren nicht alleine stehen. Die Rede ist natürlich von melodischem Death Metal der schwedischen Schule. In den 90ern waren es die Schweden selbst, die diesen Stil prägten. In der jüngeren Vergangenheit sind unzählige andere Kapellen dazugekommen, mit denen sich BATTLESWORD um einen Platz in der Elchtod-Playlist streiten müssen. Dabei hat es das Quintett schwer — auch wenn sie ihre Sache nicht schlecht machen. Doch es fehlt BATTLESWORD an einem wirklichen Alleinstellungsmerkmal. Zu oft fühlt man sich an Amon Amarth, King of Asgard oder Unleashed erinnert. Wenn BATTLESWORD dann mal mit eigenen Ideen daherkommen, wie dem Klargesang in „You Are The Fire“, wirken diese etwas unpassend. Das atmosphärische „The Days That Never Were“, das schleppende „Brethren of the Sword“ oder die wütende Abrissbirne „Storm Of The Coffin-Born“ sind dennoch gute Genrekost. (Thema Missheard Lyrics: Ich habe hier beim ersten Mal im ersten Refrain „Storm Over Gothenburg“ verstanden.) In einem Umfeld mit zahlreichen, ähnlich gelagerten Bands ist es jedoch schwierig, nur mit ein paar überdurchschnittlichen Tracks hervorzustechen, vor allem weil Kandidaten wie Rogga Johansson den Bereich in den letzten Jahren mit Releases geflutet haben.
Alles in allem ist „(XX)V - Of Tales And Tragedies“ ein solides Album. BATTLESWORD fehlt es jedoch an wirklich einprägsamen Momenten und Melodien, um sich gegen die überwältigende Konkurrenz in diesem Bereich durchzusetzen. Man wünscht und gönnt es den Westfalen!
(Manuel)