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Behemoth –I loved you in your darkest

(Nuclear Blast)

 

„It doesn’t get more blasphemous than this“ hat Nergal zur neuen Platte gesagt. Und tatsächlich reizt Mister Darski die Blasphemie-Karte derzeit bis zum Anschlag aus. Das fängt schon bei Marketing-Mätzchen wie der Freischaltung eines Vorabtracks durch Aufsagen eines Gebetes (ja, ernsthaft!) an, geht mit der verschärft eingesetzten Anti-Symbolik weiter und mündet in ach so ketzerischen Pressefotos, die in ihrer Nuclearblastigkeit Schlimmes befürchten lassen. „I loved you in your darkest“ ist trotz schlechter Vorzeichen aber keine Nullnummer a la „Abrahablabla“ oder „Eonian“, bei weitem nicht. Zwar nervt das Album gleich zu Anfang mit Kinderstimmen (hatten wir das nicht erst?), der Popengesang hätte auch nicht sein müssen und Spoken-Words-Passagen waren zuletzt bei „One“ toll, aber – und das ist ein großes Aber – wenn man von diesen paar Gimmicks absieht, bleibt eine Scheibe, wie man sie im besten Falle nach „The Satanist“ erwarten konnte.

 

Und so ist das neue Werk im Grunde die dramatischere und dynamischere Version des vorherigen. „I loved you in your darkest“ fesselt über weite Teile mit souveräner Gitarrenarbeit, präziser Aggression (Inferno trümmert stellenweise alles weg), gefühlvollen Soli, epischem Gestus und einer Kompositionskunst, die aus diesem reichhaltigen Stoff überlebensgroße Stücke macht. Man hört deutlich, dass der gute Nergal weit über den Satanisten-Tellerrand schauen kann, man hört aber auch, dass der Pole nach seinem Dark Country-Ausflug wieder ordentlich Bock auf böse Musik hat. Entsprechend garstig sind dann auch die einmal mehr charismatischen Vocals, die durch ein sehr gutes Album führen.

 

Anspieltipps? Naja, kommt drauf an was man von Behemoth hören will: da gibt es ziemlich Bombastisches wie „God=Dog“, mit viel Theaterdonner und ausgeprägter Dynamik, ungewohnt (goth)Rockiges wie das ätherisch angehauchte „Bartzabel“ oder auch unverschämt Lässiges wie das hintenraus heftiger werdende „If crucifixion was not enough“, da steht der bissige 3-Minüter „Wolves of Siberia“  neben einem dramatischen Mini-Epos wie „Havohej Pantocrator“, so dass es im Grunde nur eine Sorte von Liedern auf diesem opulenten Album nicht gibt. Schlechte. So sehr diverse Peinlichkeiten also Hater-Reflexe bei euch erzeugen, hasst lieber etwas oder jemand anderes.

 

(Chris)

 

https://www.facebook.com/behemoth/


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