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Tankard – One Foot In The Grave (Hail or Kill)

(Nuclear Blast Rec.)

 

Auf ihrem mittlerweile 17. Album gibt es bei TANKARD immer noch keine nennenswerten Abnutzungserscheinungen zu finden. Die Frankfurter Jungs haben ihren Stil längst gefunden, in dessen relativ lockeren Grenzen sie sich seit Jahren souverän bewegen. Irgendwo zwischen Thrash und speedigem Heavy Metal fühlt sich die Bande pudelwohl, was man den letzten Longplayern anhören kann. Der letzte Besetzungswechsel liegt mittlerweile auch knapp 20 Jahre zurück (Gitarrist Andi stieß 1998 nach „Disco Destroyer“ zur Band), so dass sich mit Sicherheit auch eine gewisse Routine eingeschlichen hat. Die Änderungen liegen also eher im Detail, als dass die einem direkt in die Ohren springen. „One Foot in The Grave“ beginnt mit dem teilweise ordentlich nach Exodus tönenden „Pay To Pray“, einem flotten Thrasher. Das schon vorab veröffentlichte „Arena Of The True Lies“ schlägt etwas die Brücke zu melodischeren Phase von “The Tankard“, nutzt sich aber ein wenig zu schnell ab. Im Titelsong „One Foot In The Grave“ wird  nach einem coolen, melodischen Intro teilweise richtig aufs Gas getreten, während sich die Band textlich schön selber auf die Schippe nimmt. An Rente ist bei TANKRAD in dieser Form aber noch nicht zu denken. Ernste oder aktuelle Themen haben TANKARD in der Vergangenheit immer mal angeschnitten. Auch in „Syrian Nightmare“ fällt der Tenor etwas ernster aus, was Gerre auch stimmlich etwas aggressiver umsetzt. Musikalisch erinnert der Song sogar etwas an Running Wild. Auch etwas abseits des üblichen Schemas ist das etwas düstere „Northern Crown“, das mit fast schon nordisch klingenden Refrain überrascht. In „Secred Order 1516“ geht, es wenig überraschend, um das Reinheitsgebot von 1516 und unser flüssiges Gold.  Mit dem fast schon epischen Intro, sowie dem mönchsartigen Gesängen im Refrain und am Ende, bringt es der Song auf stolze 7.27 Minuten. Das abschließende „Sole Grinder“ knallt mit tollem Bay Area Riffing (Heathen lassen grüßen!) noch mal richtig stark aus den Boxen, textlich wird Manager Buffo und seine Bookingmethoden etwas auf den Arm genommen. Nach diesen 48 Minuten bleibt nur übrig TANKARD wieder zu einem gelungenen Album zu gratulieren. „One Foot In The Grave“ ist unterhaltsam, wie immer. Was fehlt ist vielleicht ein Gassenhauer der Marke „A Girl Called Cerveza“. Die etwas härteren Vocals, wie in „Syrian Nightmare“, stehen Gerre sehr gut, ebenso wie die partielle etwas ernstere Ausrichtung. Toll ist auch die Gitarrenarbeit von Andy, der auch bei den Soli etwas mehr vom Leder zieht. Für die fette Produktion war diesmal Martin Buchwalter (Drums - Perzonal War) verantwortlich, der sich ja schon mit Destruction und vielen anderen in den letzten Jahren einen sehr guten Namen gemacht hat. So darf es wird mit TANKARD locker noch einige Jahre weitergehen. Wie wird es im Titelsong und auf den neuen Shirts schon angesprochen „Senile with Style“? Bestimmt irgendwann…aber noch nicht jetzt! Locker ein Hail!

(Schnuller)

 

Tankard ist ja irgendwie schon ein “Nummer sicher” Ding. Man weiß was man kriegt und das ist einfach immer gut und voller Leidenschaft. Seitdem die Frankfurter bei Nuclear Blast unter Vertrag stehen geht die Erfolgskurve sogar stetig nach oben, „One Foot in the Grave“ ist ja mittlerweile das dritte Album für die Donzdorfer Firma. Auch mir ist der druckvolle Sound sofort aufgefallen, Producer Martin Buchwalter weiß definitiv wie Thrash zu klingen hat. Da stimme ich Schnuller zu, auch was die Fähigkeiten von Gitarrero Andy Gutjahr betrifft – der Mann ist gnadenlos unterbewertet (wie auch sein Sodom Pendant Bernemann) und sollte längst in einem Atemzug mit Kreator Mille oder Destruction Mike genannt werden. Seine Riffs kommen auf der neuen Scheibe der Hessen einfach messerscharf! Was Gassenhauer betrifft muss ich dem Kollegen mit den engen Jeans widersprechen – die sind hier auf jeden Fall am Start! „Secret Order 1516“, „Sole Grinder“, „Arena of the True Lies“ – diese drei Songs haben bei mir sofort gezündet und verdienen das Prädikat „Gassenhauer“ allemal. Da der Rest der Scheibe auch geil ist, der Sound wie gesagt fett, die Texte sowohl funny als auch sozialkritisch und das Cover sowieso rult, bekommen Onkel Gerre und seine Bier trinkenden Freunde von mir ein klares „Hail“.

 (Arno)

 

Ich kann Schnuller nur zustimmen, was Tankard die letzen Jahre abliefern hat immer Hand und Fuß. Die Qualität ist auf einem hohen Niveau und der Stil gleichbleibend ohne langweilig zu werden. Allerdings hat die Soundqualität auf „One Foot In The Grave“ einen ordentlichen Sprung nach vorne gemacht. Verglichen mit dem vorletzten Longplayer „A Girl Called Cerveza“ ein Unterschied wie Tag und Nacht. Was gibt es zu den Songs zu sagen?

Das typische Tankard Feeling zeigt sich bei Songs wie „Pay To Pray“, „Don’t Bullshit Us!“ und „Lock’Em Up!“. Hier gibt’s feinen Thrash-Metal gepaart mit sozialkritischen Themen und schwarzem Humor. Für Abwechslung sorgen dann Songs wie „Northern Crown“ oder „Secret Order 1516“, die die gewohnten Pfade etwas verlassen und Elemente aus anderen Metalbereichen aufweisen. Was die Riffs angeht kann ich Schnuller auch hier wieder nur zustimmen. Herr Gutjahr zeigt, dass er trotz der bereits langen Musikerkarriere immer noch frische Ideen hat.

Das einzige was man an dem Album kritisieren könnte, dass Gerre auf den Vorgängeralben den schwarzen Humor besser untergebracht hat. Zwar gibt’s hier auch einige lustige Zeilen (wie z.B. das Trump Zitat: Grab ‘em by the pussy). Insgesamt hat mir das bei anderen Alben aber besser gefallen.

Trotzdem kriegt „One Foot In The Grave“ locker eine HAIL.

(Larc)

 

Der eigenen Aussage nach stehen die Frankfurter Thrash Dinos TANKARD, nach 35 Jahren Bandbestehen und 17 (!!!) Studioalben nun also mit „One Foot In The Grave“. Wie mein Kollege Schnuller schon anmerkte, sind auf der neuesten Speed/Thrash Granate der Frankfurter Bier-Allianz allerdings keinerlei Anzeichen von Altersschwäche oder gar Verschleiß auszumachen. Frisch-frivol von der Leber weg werfen die Hessen auch dieses Mal wieder pfeilschnelle, galoppierende Killer Riff Massaker in die Hopfenkaltschale, die mit einem erdigen, druckvollen, aber sauberen Sound im Abgang dominieren. Der modern ausgelegte, mit erwachsenen, gesellschaftskritischen, aber wie bereits angesprochen auch nicht immer bierernst gemeinten Texten versehene, drumtechnisch richtig schön variabel interpretierte und spielerisch ausgereifte Teutonenthrash gurgelt so richtig gut rein, ist dabei äußerst süffig und mit einem deftig hohen Stammwürzegehalt gebraut. Die Melodien drängen sich nicht direkt auf und machen einem druckvollen, arschtight gezockten Speed/Thrash Gewitter Platz, das mit einem strammen, aber äußerst eingängigen Prickeln einhergeht. Die Refrains sind von einer unübertroffenen Braukunst, zünden direkt beim ersten Mal, und schwurbeln sich so richtig fein ins Ohr. Alles hat einen hohen Wiedererkennungswert und klingt richtig fett arrangiert. Auch die angesprochene reifere und ernsthaftere Auslegung der einzelnen Tracks ist stimmig, authentisch und macht sich richtig gut im TANKARD Soundgewand anno 2017. Für mich sind das alles bärenstarke Songs, bei denen es kaum etwas besser zu machen gibt. Ich sehe das also ganz ähnlich, wie Schnuller: TANKARD haben ihre eigene Braukunst verfeinert, intensiviert und verbreiten mal wieder so richtig Spaß! Wenn TANKARDs „Opa Thrash“ noch solch geniale Gassenhauer wie “Pay to Pray”, “Arena of the True Lies”, “One Foot in the Grave”, “Northern Crown (Lament of the Undead King)” oder “Lock 'Em Up” hervorbringt, dann darf es so auch gerne bis ins Altersheim und noch weit darüber hinaus weitergehen…von mir somit ebenfalls ein ultraglasklares Hail!

(Janko)

 

TANKARD sind fleißig und versorgen ihre Fans mit konstanter Regelmäßigkeit mit neuem Material, schließlich ist der neueste Output „One Foot In The Grave“ bereits das 17. Album in der mittlerweile 35 jährigen Bandgeschichte. Auf diesem beweisen die Frankfurter Thrasher, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören und noch einige Schritte vom titelgebenden Grab entfernt sind. Musikalisch finden sich Anlehnungen an Thrash der Marke EXODUS aber auch teutonischem Metal à la ACCEPT (nur mit härteren Schlagzahlen) ordentlichem Groove und stellenweise RUNNING WILD mäßigen Melodien, wie Vorschreiber Schnuller bereits angemerkt hat. Die inhaltliche Palette reicht vom „sich selbst nicht zu ernst nehmen“ (Titeltrack, „The Evil That Man Display“, „Sole Grinder“) sowie der obligatorischen Huldigung an den Alkohol („Secret Order 1516“) über Religionskritik („Pay To Pray“), Populismus und Social Media Kritk („Lock ´Em Up“ und „Arena Of The True Lies“) bis hin zu aktuellen politischen Ereignissen („Syrian Nightmare“).

„One Foot In The Grave“ geht steil nach vorne, macht keine Gefangenen und bietet einiges an Ideen, Abwechslung sowie sozio-politischen Inhalten. TANKARD senden mit „One Foot In The Grave“ - nach SODOM und KREATOR - ein weiteres starkes Lebenszeichen aus dem Wirkungskreis der German Teutonic Four. Klares Hail!

(Zvonko)

 

 http://tankard.info/one-foot-in-the-grave.html


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