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Helloween - Straight Out Of HellHelloween – Straight Out Of Hell

(Sony)

 

Nach dem phänomenalen Keeper-Legacy-Album und den weitestgehend gelungenen Nachfolgern „Gambling with the Devil“ und „7 Sinners“ durfte man gespannt sein, was die Hamburger Speed Metal-Institution zu Beginn des Jahres 27 nach „Walls of Jericho“ zu bieten hatte. Und es gibt kaum einen Grund zur Klage, denn „Straight out of Hell“ fügt sich nahtlos in die genannte Reihung ein: Ganz und gar Helloween-typische Hymnen, gewürzt mit einer ordentlichen Portion Härte, wie sie sich in dieser Form erst in den letzten Jahren entwickelt hat: Neuere Helloween pur, könnte man sagen. Das Album beginnt mit der Single „Nabatea“, einem für eine Auskopplung ungewöhnlich langen (immerhin über 7 Minuten) und komplexen Stück, das Erinnerungen an die Glanztat „King for a Thousand Years“ aufkommen läßt - eine epische, harte Nummer mit vorwärtstreibenden Strophen und einem extrem starken und gänsehautträchtigen Refrain, die sich im zweiten Part in ungeahnte Richtungen entwickelt und dort mit einem der stärksten Gesangsparts der letzten Alben aufwartet. Besser hätte der Auftakt kaum sein können! „World of War“ beginnt mit einem melodischen Riff, das auch aus der frühen Ära hätte stammen können, fährt mit grimmigen Strophen fort und begeistert mit einem schnellen Refrain mit melancholischen Untertönen. „Live Now!“ ist eine kurze Gute-Laune-Nummer im Stil von „Mrs. God“, die Spaß macht, bevor mit „Far from the Stars“ das Tempo wieder anzieht. „Burning Sun“ ist neben „Nabatea“ und „World of War“ einer der Höhepunkte der Platte: Andy Deris, der hier extreme gesangliche Höhen erklimmt, klingt bei diesem schon auf der gleichnamigen EP veröffentlichten Stück genauso abgedreht wie sein Protagonist. Eine gelungene, psychedelisch klingende Bridge mit Streichern leitet dann über zu einem fantastischen Refrain mit hellem Gesang. „Waiting for the Thunder“ ist eine sehr geradlinige Nummer, eine der eingängigsten des Albums – gut, aber auch etwas gefällig. „Hold Me in Your Arms“ verspricht eine schöne Ballade zu werden, ist im Refrain aber leider etwas zu zuckrig geraten. „Wanna Be God“ ist die kürzeste Nummer des Albums und wird von Danni Löble und Andy Deris zu einem großen Teil im Alleingang bestritten, auch dieser Track ist etwas unspektakulär. Der nun folgende Titeltrack, eine knackige und harte Uptempo-Nummer mit einem starken zweistimmigen Riff und einem begeisternden Refrain, macht die kurze Durststrecke aber schnell wieder vergessen. „Asshole“ ist ein kräftiger Midtempo-Stampfer, dessen einziges Manko in seinem inhaltlich arg schlichten Refrain liegt, der musikalisch aber über jeden Zweifel erhaben ist. „Years“, „Make Fire Catch the Fly“ und „Church Breaks Down“ sind dann zum Ende noch mal drei schnelle, hymnische Nummern, die alle nicht schlecht sind, aber auch etwas austauschbar wirken, weshalb sich der Spannungsbogen gegen Ende etwas verliert. Hätte man angesichts der satten 60 Minuten Spielzeit den einen oder anderen Filler ausgespart, hätte das Album auf ganzer Linie überzeugen können. So ist es ein gutes Album mit vielen Stärken, aber auch ein paar Schwächen geworden – aber das war ja auf den letzten Alben letztlich auch schon so. Insgesamt kann man zufrieden sein, denn Helloween schreiben immer noch starke Songs, beweisen immer noch ein hervorragendes Gespür für Gitarren- und Gesangsmelodien und klingen insbesondere durch die härtere Gangart, die sie inzwischen gerne mal einlegen, manchmal auch ganz schön fett. Und das alles nach schon fast dreißig Jahren. Und deshalb: Gerne weiter so!

 

(Torsten)

 

http://www.helloween.org/


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