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Generation Iron 2Generation Iron 2

(New KSM)

 

„Generation Iron 2“ ist eine Doku über den Bodybuilding Sport. Nachdem Bodybuilding spätestens mit der Doku „Pumping Iron“ aus dem Jahr 1977 den Sport und die Faszination für die Muskelberge einer größeren Öffentlichkeit präsentiert wurde, versucht „Generation Iron 2“ (wahrscheinlich auch der mir unbekannte Vorgänger „Generation Iron“) der breiteren Öffentlichkeit eine neue Generation an Bodybuildern ins Bewusstsein zu rufen. Die Doku verspricht einen Blick auf die Evolution des Bodybuildings. Diese wird auch durch neue Protagonisten gezeigt. Namentlich wären das unteranderem auf männlicher Seite Kai Greene, Calum Von Moger oder auch Rich Piana und auf weiblicher Seite Iris Kyle oder Dana Linn Bailey. Dana Linn Bailey und vor allem Iris Kyle haben das Frauenbodybuiling auf eine ganz neue Stufe gehoben und mit ihrer Physis und mit ihrer ausgeprägten und harten Muskulatur gezeigt, dass Frauen Männern auch im Bodybuilding und dem Verschieben körperlicher und muskulärer Grenzen in nichts nachstehen. Auf männlicher Seite stechen in dieser Doku aus ganz unterschiedlichen Gründen vor allem die drei genannten Akteure. Kai Greene als großes Talent, der nach durchaus erfolgreichen Teilnahmen an prestigeträchtigen Veranstaltungen wie dem „Mr. Olympia“ Contest oder den „Arnold Classics“ seine Zukunft in der Schauspielerei und anderen Künsten sucht. Calum Von Mogen, der als Talent gilt aber mehr an seiner Disziplin arbeiten muss und ansonsten als nicht gerade hellste Kerze auf der Torte erscheint oder der mittlerweile im Alter von 46 Jahren verstorbene Rich Piana. Gerade letzterer polarisiert in der nicht gerade an Polarisierung armen Welt des Bodybuildings besonders stark. Einerseits muss man ihm Tribut zollen, weil er offen über seinen über 25 Jahre dauernden Steroidmissbrauch redet und nicht wie die anderen Muskelberge das Märchen von einem gesunden Leben mit hartem Training und einer Ernährung mit „Reis und Pute“ (wie die verstorbene große deutschsprachige Bodybuilding Hoffnung der 1990er Jahre Andreas Münzer) herunterbetet, andererseits ist er gerade durch seinen Steroidmissbrauch und wer weiß was noch so alles besonders abstoßend. Es sind weniger die körperlichen Ausmaße als dieser stiere – beinahe schon Kokaingeschwängerte - Blick den der Kerl hat. Wer kann schon ohne Unterbrechung minutenlang die Augen aufgerissen haben ohne auch nur einmal zu blinzeln. Ziemlich verstörend.

 

Allen gemeinsam ist, dass sie die Grenzen des körperlichen überschreiten und ihre Physis auf neue Höhen treiben. Als jemand der selbst diesen Sport seit über 20 Jahren betreibt und liebt aber stets natural geblieben ist und auch keine Wettkampfambitionen hat, weiß ich was aus dem Körper herausgeholt werden kann und wo die Grenzen sind wenn man nicht zu chemischen Hilfsmitteln greift. Dennoch zolle ich auch diesen Muskelbergen meinen Respekt denn auch mit Steroiden braucht es ein hohes Maß an Arbeit und hartem Training wie auch Disziplin und Willen das zu erreichen, zu was diese Leute fähig sind. Was mich extrem stört, ist dass die portraitierten Akteure außer ihrer beeindruckenden Physis sehr wenig Ausstrahlung haben. Es ist tatsächlich eine neue Generation von Bodybuildern die jedoch nicht die Ausstrahlung wie die Generation aus den 60er/70er Jahren um Arnold Schwarzenegger wie Franco Columbo, Frank Zane oder Lou Ferrigno oder die auch noch Bodybuilder der 90er/2000er um Dorian Yates, Shawn Ray, Flex Wheeler oder Ronnie Coleman hatten. Das liegt weniger an den körperlichen Ausmaßen, die wirklich jede Grenzen sprengen als an ihrer ganzen Art und ihrem extremen Social Media Lifestyle. Dieser lässt sie als feiste Poser da stehen, mit der wohl auch nur die angestrebte Zielgruppe – also eine neue Generation an Bodybuildern – zu schätzen weiß. Denn eben diese Twitter, Facebook, Instagramm Bodybuilding Stars zeigen, dass man heutzutage gar keine großartigen Erfolge auf den Bodybuilding Wettkämpfen benötigt um erfolgreich zu sein, sondern dass es ausreicht genügend virtuelle Follower und Likes zu haben um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. So ist es schon ein Lichtblick wenn in „Generation Iron 2“ verdiente Bodybuildingveteranen wie Arnold Schwarzenegger, Shawn Ray, Jay Cutler  oder Lee Haney zu Wort kommen und der Stuss von Leuten wie Calum Von Moger oder Rich Piana für einige Minuten verstummt.

 

„Generation Iron 2“ ist trotz der 107 Minuten Spielzeit relativ kurzweilig. Ob die Doku es schafft auch Leute anzusprechen, die sich nicht für Bodybuilding interessieren wage ich allerdings zu bezweifeln. Fazit: „Generation Iron 2“ bietet für Kenner des Bodybuildings nicht unbedingt neues, polarisiert in erster Linie durch die portraitierten Protagonisten und wird in erster Linie Bodybuilding Fans ansprechen und Leute die mit dem Sport ohnehin nichts anfangen können in ihrer Ablehnung allenfalls bestärken.

 

Die Blu-ray hat gutes Bild und satten Sound. Neben einer Trailershow gibt es im Bonusbereich einige deleted und erweiterte Szenen.

 

(Zvonko)


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