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METALHEADZ OPEN AIR 2018

MOA18_Flyer.jpgMETALHEADZ OPEN AIR 2018, Oberndorf am Lech, 11.-12.05.2018

 

Der Fanclub Bavarian Metalheadz aus dem Großraum Donau-Ries/Dillingen a. d. Donau, veranstaltet seit 2011 ein eigenes Festival. Nach wechselnden Locations, findet das Festival seit 2014 im Feld vor Oberndorf am Lech statt. Dort zieht man ein liebevoll organisiertes Open Air für mittlerweile 667 Besucher auf und kann jedes Jahr mit internationalen Bands und tollen Headlinern überraschen. Waren in den vergangenen Jahren schon Vanderbuyst, Ram, Portrait, Skull Fist, Hell, Wolf, Manilla Road, Omen oder Liege Lord zu Gast, konnte man dieses Jahr Hight Spirits und Leatherwolf als Headliner gewinnen. Wie schon die Jahre zuvor, waren die Karten schnell ausverkauft, so dass man sich dieses Jahr dazu entschied, einige Karten zurückzuhalten, um überteuerte Preise bei Ebay zu vermeiden.

Das Gelände ist größtenteils mit Kunststoffplatten ausgelegt, damit sich das Areal bei schlechtem Wetter nicht sofort in eine Sumpflandschaft verwandelt. Neben dem offiziellen Merchstand der Bands, gibt es die Möglichkeit sein Erspartes auch bei ein paar Händlern loszuwerden. Außerdem gibt es ein großes Zelt, in dem nicht nur Getränke und Essen verkauft werden, sondern nach der letzten Band noch zu Konservenmucke abgefeiert werden kann. Die Preise für das 0,5l Getränk sind mit 2€ (Wasser) und 2.50€ (lokales Bier und Softdrinks) kaum zu schlagen und das Essen ist auch keine Industrieware und wird selbst zubereitet wie z.B. die Kässpatzen. Morgens wird sogar ein Weißwurst Frühstück mit Brezeln angeboten. Der Campingplatz war wegen des Feiertages schon ab Donnerstag geöffnet. An beiden Festivaltagen war es warm und sonnig, samstags sogar richtig heiß. Erst sonntags nach dem Festival begann es zu schütten wie aus Eimern. Für die Abbauarbeiten hätte sich der Regen allerdings ruhig noch ein paar Stunden Zeit lassen können.

 

Eigentlich sollte ich dieses Jahr mit ABANDONED auf dem M.O.A. spielen, leider mussten wir den Gig aus beruflichen Gründen sehr kurzfristig absagen. Glücklicherweise konnte mit STAGEWAR ein hessischer Ersatz gefunden werden. Ich war natürlich trotzdem einen Tag vor Ort und deshalb gibt es zumindest einen kurzen Bericht über den ersten Tag des Metalheadz Open Air 2018.

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Da ich mit meiner Frau am Freitag die 300km anreiste, konnte ich einige Bands nicht sehen, was besonders im Falle SPEED QUEEN schade war. Die letzten Töne von DEADFRIGHT OF SOUL fielen den Begrüßungen und dem ersten Bier auf dem Campingplatz zum Opfer, den man auf dem Weg zum Eingang durchqueren musste.MOA18_Stagewar.JPG

 

Zu STAGEWAR war ich dann endlich auf dem Gelände und die Jungs aus Neu-Anspach gaben ordentlich Gas. Der lässige Thrash, der mit ein paar Rocken Roll Elementen gepimpt wird, macht ordentlich Laune und geht nicht nur auf die Nackenmuskulatur. Wenn sich etwas mehr Leute vor die Bühne verirrt hätten, wäre ein kleiner Moshpit mit Sicherheit drinnen gewesen. Leider saßen noch einige auf dem Camping und hatten entweder nichts von dem Ersatz mitbekommen oder genossen einfach noch das sonnige Wetter. Das hätte man auch vor der Bühne machen können, anstatt sich Konservenmucke anzuhören. Die Jungs ließen sich davon aber nicht abhalten, einen tollen Gig abzuliefern. Stark!

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Als nächste waren SEPTAGON an der Reihe, die mit ihrem technischen Thrash schon ein paar mehr Leute vor die Bühne zogen. Leider war der Sound anfangs noch etwas unausgewogen und besonders Sänger Markus Becker (u.a. Atlantean Kodex) ging anfangs im Sound etwas unter. Markus hatte auch etwas mit der Sonne zu hadern, die zum Zeitpunkt des SEPTAGON Gigs frontal auf die Bühne schien. Das nächste Mal also nicht ohne Sonnenbrille antanzen. Nach etwa drei Songs war der Sound etwas ausgeglichener und man konnte die fantastische Gitarrenarbeit der beiden Gitarristen Stef und Ulle (Letzterer später noch mal mit THEM auf der Bühne) bewundern. Die Songs von SEPTAGON sind zwar anspruchsvoll, aber nicht zu verschachtelt und bekommen durch die tollen Gesanglinien die nötige Portion Eingängigkeit. Neben dem Material des MOA18_Septagon.JPG„Deadhead Syndicate“ Albums, präsentierte man auch schon einen Song vom neuen Album, das schon fertig aufgenommen ist und auf seine Veröffentlichung wartet. Neben dem etwas langsameren „Ripper“, kam besonders „Unwanted Company“ stark rüber. Als Zugabe wurde der Heathen Kracher „Goblins Blade“ ins dankbare, weiterhin angewachsene Publikum angefeuert. Starker Gig!

 

 

Weiter ging es mit SACRAL RAGE, die in Sachen „Technik“ noch ein paar Schippen drauflegten. Vergleiche mit Watchtower sind definitiv angebracht und vermutlich auch gewollt. Nicht nur die Nietenarmbänder von Sänger Dimitris erinnern an Jason McMaster, auch Songmaterial und die teilweise abgepfiffenen Gesangslinien atmen den Spirit der Texaner. Ganz so durchgeknallt sind SACRAL RAGE allerdings nicht. Das Songmaterial ist trotz der vielen Breaks durchaus nachvollziehbar und besitzt MOA18_SacralRage1.JPGgenügend eingängige Riffs, an die man sich erinnern kann. Live sind die Griechen ein Kracher! Der Sound ist fast perfekt, man kann jedes Instrument hören, darüber hinaus ist die Band tight wie die Hölle und spielt die Songs mit Leichtigkeit und lässig herunter. Sänger Dimitris kommt anfangs mit Zwangsjacke auf die Bühne, derer er aber schon nach wenigen Minuten entledigt und trifft jeden noch so hohen Ton absolut perfekt. Eine beeindruckende Vorstellung!

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Zeit für ein neues Album wird es bei AMBUSH, denn „Desecrator“ ist fast drei Jahre alt. Den Songs tut das keinen Abbruch. Die Schweden sind nach wie vor gern gesehene Gäste auf diversen Festivals in unseren Breitengraden und ziehen auch auf dem Metalheadz Open Air richtig viele Leute vor die Bühne. Live sind die Jungs ein echter Hingucker! Das Posing der Saitenfraktion ist definitiv für größere Bühnen geschaffen und erinnert öfter mal an die alten Accept. Leider hat Bassist Ludwig mit Nierenproblemen zu kämpfen und hat von seinem Arzt ein Tourverbot verordnet bekommen. Die Band hat sich kurzfristig ihren Kumpel Linus geschnappt, der im Rob Halford-Gedächtnisoutfit einen lässigen Gegenpol zum restlichen Spandexgeschwader darstellt. Spielerisch ist bei den Jungs alles top, obwohl man sich schon vor dem Gig am Zelt der Stallion Jungs schon ein paar Bier genehmigt hat. Die Backings sitzen erstklassig und vor allem Drummer Linus ist ein technisch MOA18_Ambush1.JPGhervorragender Drummer und Timing-Tier. Sänger Oskar merkt man zwar das eine oder andere Bier an den Bewegungen an, gesanglich ist er aber voll auf der Höhe. Lediglich bei den Ansagen hapert es etwas und er gibt das Mirko mit den Worten „I can’t speak anymore…“ ein paar Mal an Gitarrist Ace oder seinen Drummer, die hier souverän aushelfen. Der Stimmung tut das alles keinen Abbruch. „Possessed By Evil“, „Southstreet Brotherhood“ und vor allem das abschließende „Natural Born Killers“ werden lauthals mitgesungen. Einen neuen Song haben AMBUSH auch im Gepäck, der mit einen leichten Priest Touch überzeugen kann. Jetzt also ab ins Studio!MOA18_Them.JPG

 

Die internationale Truppe THEM darf in der Dämmerung loslegen, perfekte Bedingungen für eine kleine Gruselshow. Der Platz auf der Bühne wird zwar etwas eng, sowie sich neben der Band auch die Statisten für die Show auf der Bühne tummeln, durch die Erfahrung auf wesentlich kleineren Bühnen arrangiert man sich aber souverän. Sänger Troy Norr singt erstklassig und geht in seiner Rolle voll auf. Showelemente bei einer so kleinen Produktion können sehr leicht ins Kitschige fallen oder gar albern wirken. Bei THEM werden die Showeinlagen sehr gut umgesetzt, wirken nicht unbeholfen und vor allem das Timing passt. Musikalisch sitzt natürlich alles, was bei einer Truppe von Könnern ja nicht MOA18_Them1.JPGanders zu erwarten war. Das Line-Up besteht übrigens zurzeit aus den beiden Septagon-Recken Markus „Ulle“ Ulrich (Guit) und Alex (Bass), dem schon erwähnten Sänger Troy, Gitarrist Markus Johansson, Keyboarder Richie Seibel (mit Ulle auch bei Lanfear aktiv) und Drummer Angel Cotte (u.a. Demolition Hammer).  Das Material ist ebenfalls gut und funktioniert nicht nur mit den Showelementen, sondern kann auch davon losgelöst zu gefallen. Natürlich wird hier an jeder Ecke dem King gehuldigt, was völlig beabsichtigt ist. Auch wenn das Original natürlich unerreicht bleiben wird, legen THEM hier eine tolle Show hin, bei der besonders Sänger Troy in fast allen King Diamond Tonlagen brillieren kann. Ein neuer Song wurde heute auch schon präsentiert. Die Chancen für ein weiteres THEM Album stehen also nicht schlecht, auf jeden Fall besser, als die auf ein neues Album vom King.

 

Da meine Frau noch eine abklingende Erkältung verarbeitet und heute freiwillig den Fahrer spielt, machten wir uns vor HIGH SPIRITS ab ins Hotel. Was am nächsten Tag zu hören war, haben HIGH SPIRITS aber ordentlich abgeräumt.

 

Da wir das Zimmer zeitig für eine samstags anreisende Band räumen mussten, waren wir zum Weißwurst-Frühstück schon wieder auf dem Gelände. Zum Frühstück gab es Cover-Songs von HAZARD zu hören, die souverän gespielt und im Falle des Manowar Covers „Hail And Kill“ auch beeindruckend stark gesungen wurden.

 

LEATHERWOLF dürften anschließend ihren Soundcheck unter Publikumsbeteiligung durchführen. Für mich zumindest die Chance noch zwei Songs („Thunder“ und „Too Much“) der US Jungs zu hören, da wir heute schon bei Zeiten den Rückweg antreten wollten.MOA18_Ruynor.JPG

 

Den offiziellen Teil des zweiten Tages eröffneten RUYNOR. Das bedeutet eine satte Ladung Punk, eine kleine Prise Metal und eine ganze Menge Kick-Ass Faktor. Das war recht unterhaltsam und vor allem Sänger/Gitarrist Felix hat eine Menge Hummeln im Arsch. Diverse Querverweise auf die Ramones gepaart mit metallischem Drumming und ein paar gelungenen Hooklines geben auf jeden Fall ein unterhaltsames Gesamtbild ab. Nur leider ist um diese Uhrzeit noch nicht allzu viel los auf dem Gelände.

 

Der Samstag sollte richtig heiß werden. Die Sonne brutzelt mittlerweile recht ordentlich, während LORD VIGO anfangen aufzubauen. Doom Metal bei strahlendem Sonnenschein ist jetzt nicht unbedingt die ideale Mischung. Da ich mich auch nicht als ausgewiesenen Doom-Head bezeichnen würde, fiel der Abschied nicht ganz so schwer und wir traten den Heimweg an.

 

Das Metalheadz Open Air ist definitiv wieder einen Besuch wert, da die Mädels und Jungs des Vereins hier mit viel Herzblut bei der Sache sind. Die Karten sind knapp und man sollte sich schon bei Zeiten um selbige bemühen. Das nächste Festival findet vom 31.05.-01.06 (am Brückentag nach Christi Himmelfahrt) statt und die ersten Bands stehen schon: Trial, Mindless Sinner, Vulture, Old Mother Hell und Prediction.

Ihr wisst was zu tun ist…

 

(Schnuller)

 

https://www.facebook.com/BavarianMetalheadz/

 

http://www.metalheadz-open-air.de/

 

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