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Night Demon, Masters Of Disguise (Mannheim 2017)

Night Demon / Masters Of Disguise – Mannheim 7er Club, 16.11.2017

 

Eigentlich könnten NIGHT DEMON nach Europa auswandern, so oft wie sie dieses Jahr hier unterwegs waren. Nachdem man gerade eine UK/Irland-Tour abgeschlossen hatte, macht die Band kurz in Mannheim für eine Show halt, da Fronter Jarvis am anschließenden Wochenende auf dem Hammer Of Doom, im nicht allzu weit entfernten Würzburg, für Cirith Ungol in die 4-Saiten greift. Kann man schon machen. Was die Band bestimmt nicht machen wird, ist das sonnige Ventura in Kalifornien gegen das verregnete Mitteleuropa eintauschen.

Obwohl NIGHT DEMON dieses Jahr schon ein paar mal in der Gegend waren, haben an diesem nasskalten Donnerstag rund 200 GästeNightDemon_MOD-Mannheim_MOD.JPG den Weg in den Mannheimer 7er Club gefunden unter denen sich sogar Desaster Drummer Husky befand, der extra für diese Show aus Koblenz angereist war.

 

Ziemlich pünktlich gegen 20 Uhr gingen MASTERS OF DISGUISE (nachfolgend MOD genannt) mit „Judgement Day/The Enforcer“  gleich in die Vollen. Dass die Band, durch das Engagement von Sänger Alex bei Bonfire  zurzeit nicht allzu viel Gigs spielt, merkt man den Jungs nicht an. Souverän und tight ist die Band immer, auch durch die anfänglichen Aussetzer von Kallis Klampfe lässt man sich nicht aus der Ruhe bringen. Mit „Demons From The Past“ gab es gleich an zweiter Stelle den ersten Song vom neuen Album „Alpha/Omega“, das bisher nur fantastische Reviews bekommen hat, worauf Sänger Alex nicht ohne Stolz hinweist. Der Sound ist bei MOD leider nicht ganz optimal. Der Gesang ist zwar super zu hören, die Rhythmusgitarren gehen aber leider etwas unter, zudem hängen die Boxen im 7er Club etwas vor der Bühne, so dass die ersten beiden Reihen eher den Bühnensound, als die PA zu hören bekommen. Der Stimmung tut das zum Glück keinen Abbruch und in den ersten Reihen weNightDemon_MOD-Mannheim_MOD2.JPGrden so einige Haare zum fliegen gebracht. Vom neuen Album wird natürlich auch der barbarisch schnelle Titelsong präsentiert, der nicht nur die Handgelenke der Gitarrenfraktion Kalli und Wolle ziemlich fordert, sondern auch Sänger Alex wird hier einiges abverlangt. Wer noch auf einen Auftritt des fiesen Cops Knutson wartet, wird mittlerweile regelmäßig enttäuscht. Dieses  Bühnenelement fand ich persönlich immer schon etwas flach und zu plakativ und gehört auch der Vergangenheit an. Aber auch ohne Knutson in Persona sind die beiden ersten Teile der Knutson-Saga rein musikalisch echte Kracher. „For Now And All Time (Knutson’s Return)“ und „Knutson II: (Only A Mother’s) Love is Forever“ müssen allerdings ohne den dritten Teil “Knutson III: Nemesis (I Am The Law)” vom neuen Album auskommen, der in den 45 Minuten heute nicht mehr unterzubringen war. Ohne nicht mindestens einen Savage Grace Song dürfen MOD natürlich nicht von der Bühne, deswegen wird zum krönenden Abschluss noch das fantastische „Bound To Be Free“ abgefeuert, das auch von vielen fleißig mitgesungen wird. Ein starker und unterhaltsamer Gig wieder mal. Unterhaltsam nicht nur, weil Sänger Alex im Eifer des Gefechts zweimal einen Song „vom neuen Bonfire Album“ angekündigt hatte, mit der er dieses Jahr selbstverständlich wesentlich mehr zu tun hatte, als mit MOD.

 NightDemon_MOD-Mannheim_And.JPG

Die Umbaupause dauert heute ein paar Minuten länger. Die Pausenmusik ist schon erloschen, Drummer Dusty wartet schon hinter dem Drumkit und Licht ging erst ein paar Mal an und wieder aus, bevor sich der Rest der Band zu ihm auf die Bühne gesellt. Wie schon vor ein paar Monaten in Weiher, verzichten NIGHT DEMON auf die örtliche Lichtanlage und positionieren ihre eigene auf der Bühne. Je vier Strahler in rot, blau, grün und weiß, vorne rechts und links auf dem Boden der Bühne platziert reichen aus, um alles perfekt in Szene zu setzen. Das Intro zur aktuellen Scheibe „Darkness Remains“ ertönt und ab geht die Post mit „Welcome To The Night“. Der Sound ist etwas rau und ziemlich laut, aber ganz ordentlich. Wenn man nicht wie eingangs erwähnt unter den PA-Boxen steht. Während des zweiten Songs bringt eine fiese Rückkopplung Sänger und Bassist Jarvis mal kurz aus dem Konzept, danach reißen NIGHT DEMON aber wie gewohnt die Hütte ab. Jarvis scheint heute NightDemon_MOD-Mannheim_Jarvis.JPGnicht ganz so gut bei Stimme und klingt anfangs etwas kratzig, hält sich aber tapfer und gibt wie immer alles. Heute wird das komplette „Darkness Remains“ Album am Stück durchgespielt. Da die Tracklist des Albums komplett eingehalten wird, markiert der melancholisch-düstere Titeltrack „Darkness Remains“ den Abschluss und endet wie immer mit dem fantastischen Solo von Armand, dass live etwas länger zelebriert wird. Jetzt kommen mit „The Chalice“ und „Screams In The Night“ erstmalig zwei ältere Songs zum Zug, bevor sich die Band kurz von der Bühne verabschiedet. Natürlich war das noch nicht alles. Der Zugabenblock besteht aus Coverversionen, die von NIGHT DEMON mit der gleichen Hingabe gespielt werden, wie die eigenen Songs.  Den Anfang macht „Road Racin’“ von Riot, gefolgt von einer flotten Version des Golden Earring Klassikers „Radar Love“ und einem der allerersten Songs, die das Prädikat „Speed-Metal“ verdienen: „Axe Crazy“ von Jaguar, bei denen NIGHT DEMON Frontman Jarvis zurzeit als Sänger aushilft. Den Abschluss bildet die schon bekannte Version von „Wasted Years“, die in der NIGHT DEMON Version mit wesentlich mehr Dampf gespielt wird und auch bestens mit nur einer Gitarre funktioniert. Eine der stärksten Live Bands zurzeit…auch wenn ich mich wiederhole.

 

 

(Schnuller)


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