Xenos A.D.– Reqviem for the Oppressor
My Kingdom Music
Wer der Meinung ist, man könnte im Bereich Thrash nur noch altbekanntes wiederkäuen, der sollte mal bei diesen Sizilianern reinhören. XENOS A.D. kommen fast vom südlichsten Zipfel Siziliens und zelebrieren technischen Thrash. Das sonnige und heiße Klima hat die Jungs nicht gerade zum entspannten und chilligen Musizieren verleitet. Man schielt eher auf die technische Seite von Megadeth, etwas Coroner konnte ich entdecken und einige schräge Passagen, die in VoiVod’sche Sphären schielen, sind auch zu finden. Auf dem dritten Album „Reqviem fort he Oppressor“ wechseln hektische Passagen mit straighten Riffs, worüber Sänger/Bassist Ignazio sogar einige griffige Refrains zum Besten gibt. Dabei reicht die Stilistik des Trios von klassischem Thrash bis hin zu zeitgemäßem Riffing. Völlig irre Leads (im Outro „Dance of the Gods“!) und andere technische Kabinettstücke haut Gitarrist Giuseppe scheinbar lässig aus dem Ärmel. Hier kann er sich auch richtig austoben, denn bei Crystal Viper, wo er zurzeit ebenfalls zum Line Up gehört, hat er deutlich weniger zu tun. Zur Abwechslung tragen auch die oft eingestreuten akustischen Gitarren bei, nicht nur im In- und Outro. XENOS A.D. versuchen allerdings nicht mit Gewalt kompliziert zu klingen. Es ist technisch und anspruchsvoll, man kann den Songs aber immer gut folgen. Inhaltlich verbindet die Songs das allgemeine Thema der Unterdrückung. Egal ob aus religiöser Sicht oder durch Krieg. Die Produktion ist etwas steril gehalten, klingt aber nicht typisch nach PC im Wohnzimmer, eher passt sie gut zum technischen, kühlen Flair der Songs. Lediglich die Drums hätten etwas mehr Raum vertragen können. Wenn Frontmann Ignazio sich auf dem nächsten Album vielleicht noch an der einen oder anderen Melodie versucht, wäre hier noch mehr drinnen. Checkt XENOS A.D. unbedingt an, es lohnt sich. Anspieltipps: Tears In The Face Of God, Welcome The Destroyer.
(Schnuller)
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