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J.B.O. – Planet Pink
(AFM Records)

 

Die oft gehassten aber irgendwie immer noch von einem beachtlichen Teil geliebten Franken ließen mit ihrer Homage „Metal Was My First Love“ im Vorfeld der Veröffentlichung von „Planet Pink“ aufhorchen. Denn nicht nur musikalische ist dieser Song geil umgesetzt, sondern auch mit so viel Handarbeit und Details im Video, dass selbst den Spöttern ein anerkennender Kommentar rausrutschte. Textlich gabs ja eh nicht viel kaputt zu machen, sodass hier kein Fremdschämfaktor aufkommen konnte und man sehr gespannt auf das Album sein durfte.
Doch es kommt wie es kommen muss: Direkt der Opener, im Original „Blue (Da Be Dee)“, zeigt, dass J.B.O. seit über 30 Jahren die Kunst beherrschen, ihren Humor nicht dem Zeitgeist anzupassen. Jetzt könnte man wohlwollend denken, die seien jung geblieben und haben eben einen jungen Humor. Aber das ist eben nicht mit Zeitgeist gemeint. Wer heute über den Klamauk der 80iger lacht, der tut dies zum Großteil aus Nostalgie gründen, denn der Humor hat sich eben gewandelt (zum Glück). Was wir Kids damals lustig fanden, finden Kinds von heute eben nicht mehr lustig. Wer also einfach den Teen Humor von damals unverhohlen heutzutage lebt, der spricht höchstens stehengebliebene (ist was anderes als jung geblieben) von damals an. Ein Beispiel direkt aus diesem Song gefällig?
„…und liebe Fraun versteht ihr den Wink, ich lieb auch euch denn etwas andres ist Pink“. Dramatische Pause und die Hoffnung der Songschreiber, die Hand geht verhalten vor den Mund und ein leises Ein-Fünftel-Shades-Of-Grey-Hausfrauen-Hihi ertönt.
Noch einen? „Ich hab ein Geheimnis, das gar nicht mal so klein ist. Ich bin ein Einhorn, aber nur wenn ich dich seh“.
Einzig der letzte Song „Volks-Prog“ lässt kurz mal beim ersten Hören tatsächlich ein Lächeln hervorzaubern. Warum? Das kann ich nicht beantworten. Der Rest ist typisch J.B.O. Zeug, welches in den besten Momenten ohne Humor auskommt, in den schlimmsten versucht witzig zu sein.
Lange, lange, lange hab ich wirklich an dieser Band festgehalten und gehofft und gebangt, es ist an der Zeit Abschied zu nehmen. Das wird nix mehr. Sollten die vier Fränkies mal die School-Of-Modern-Humor besuchen, sagt mir bitte Bescheid, denn musikalisch war das ja schon immer gut. Nur Witze die schon in den Minusbereich gehen, nee.

 

(Röbin)

 

https://www.jbo.de/

 


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