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PALLBEARER - Forgotten DaysPALLBEARER - Forgotten Days
(Nuclear Blast)

 

Selten genug verirrt sich einmal eine progressive Rock/Metal Band mit reinem Klargesang in die Extreme Welt meiner musikalischen Begierde. Umso erfreuter bin ich über den ansprechenden Gesang und die ansonsten doch recht ergreifende, wenn auch eher im Lowtempo verankerte Rhythmusfraktion der 2008 gegründeten Combo PALLBEARER. Das, aus Little Rock, im US-Bundesstaat Arkansas stammende Fourpiece zockt auf seinem vierten Kleinod "Forgotten Days" Old School Doom mit hin und wieder schwerem, beinahe sludgigem Bass-/Gitarrensound und leicht progressiver Ader in modernem Gewand.

 

Atmosphärisch getragen, entfaltet "Forgotten Days" sein Aroma wie ein perfekt dekantierter Wein und das mit einem derart feinen Gefühl für Melodie und Mystik. Einfach genial! Dazu werden arschtight verzerrte Bass- und Gitarrenläufe kredenzt, die das Flair und die Klasse der guten, alten Zeiten der 70er und 80er Jahre des letzten Jahrtausends eingefangen haben und wieder aufleben lassen. Alleine schon der Opener "Forgotten Days" zeigt wo der Hase langläuft und der macht sich schnurstracks auf zur Speerspitze des internationalen Doom Metal. Mit Brett Campbells bockstarkem, ansprechendem und einfühlsamem Klargesang, der sich perfekt um die musikalischen und rhythmischen Vorgaben seiner eigenen custom Nine-String-Gitarre, sowie der Instrumente der übrigen Musiker legt, ist man aber auch auf der Überholspur unterwegs. PALLBEARER spielen hierbei auf ergreifende Weise und wie kaum eine andere Band mit den Emotionen ihres Auditoriums. Es spielt auch eine gewisse Resignation in den Untertönen mit.

 

Die ausladenden akustischen Passagen, die jedoch stets mit Leben oder eben Sterben (dem Main Topic der Sargträger) gefüllt sind, werden stets von der Schwere der Trauer begleitet. Der einnehmende, progressive und sehr persönlich skizzierte Doom Metal/70ies Rock, den PALLBEARER auf "Forgotten Days" zum Besten geben, ist schon eine Klasse für sich und erinnert gesanglich schon mal ein wenig an Ozzy Osbourne zu BLACK SABATH Zeiten. Photo: Jacob Slaton and Ebru YildizDie Seele des Gesangs und der Spielweise ist jedoch eine andere. PALLBEARER setzen eben gerne auf ausladende, ruhige und akustische Passagen, die ihr Auditorium in ferne Gedankenwelten und Traumlandschaften entführen. "Forgotten Days" ist ein bisweilen düsteres, trauriges und melancholisches, gleichwohl seltsam offenherziges Album geworden, in das man tief eintauchen kann und das in Auszügen hin und wieder gar ein wenig an URIAH HEEP zu ihren Glanzzeiten erinnert.

 

Der Doom/Rock des Little Rocker Quartetts mag die leisen genauso, wie die lauten Töne und klingt mit seinen eingängigen, euphonischen und groovig treibenden Rhythmen wie eine Symbiose aus KADAVAR, BLACK SABATH und ORCHID. Die acht neuen episch-melodischen Tracks, die "Forgotten Days" zu bieten hat, wurden mit wirklich sehr dezenten eingesetzten elektronischen Effekten auf Musik und Gesang von Produzent und Tontechniker Randall Dunn in den Sonic Ranch Studios, in West Texas aufgenommen. Sie befassen sich mit metaphorisch verpackten und daher umso erschreckender dargestellten Wahrheiten über das Altern, die Vergänglichkeit, das Sterben, Untergang, Tod, Schmerz, Trauer, Erinnerung, absichtliche Unterdrückung selbiger und das Vergessen. Das 52:55 Minuten umfassende, einfühlsame und empathische Album "Forgotten Days" bietet Musik mit herzzerreißender Leidenschaft, die sauber ins Ohr geht, zum Nachdenken anregt, ja nachgerade dazu auffordert und sich in den Synapsen der Hörerschaft festkrallt. Für das Coverartwork zu PALLBEARER 4.0 zeigte sich erneut Michael Lierly, der Bruder des Schlagzeugers Mark Lierly verantwortlich.


(Janko)

www.pallbearerdoom.com

www.facebook.com/pallbearerdoom

 

 

Checkt den ansprechenden Mix aus Verlust, Erinnerung, Verdrängung und Vergessen hier an:

Forgotten Days:

https://youtu.be/OuH3pX8tqCg?t=5

 

Forgotten Days (CINEMA EDITION):

https://youtu.be/FV1oaYgktvo

 

The Quicksand of Existing:

https://youtu.be/Qv5-et64s70

 

Rite of Passage:

https://youtu.be/WH9GggAVjpg

 


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