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Virus –Memento collider

(Karisma)

 

„Memento collider“ kann man unendlich spannend finden aber auch gnadenlos langweilig.   Sprudelt das Songmaterial in einem Moment noch vor umwegiger Kreativität, scheint es im nächsten schon in Gleichförmigkeit und einer gewissen Trägheit zu versinken.

 

Letzteres wird sicher auch durch den sehr unaufgeregten Sprechgesang verursacht, die der Musik aber wiederum eine smarte Distanziertheit einhaucht. Wie man es nimmt also ein sehr ambivalentes Hörerlebnis, das uns die Ved Buens Ende-Nachfolgeband hier vorsetzt.

 

Wer sich an komplexen Texturen, gewundenen Basslinien und offenen, unverzerrten, gelegentlich disharmonischen Akkorden ergötzen kann, wird indessen seine wahre Freude an dem dritten viralen Machwerk haben. Denn genau das (und darüber hinaus wenig mehr) wird geboten.  „Memento collider“ bewegt sich wie die letzten Meshuggah-Alben im eigenen Kosmos, die Ambitionen scheinen sich ebenso wie bei den Schweden im wesentlichen auf das Schaffen eines unverwechselbaren, surrealen Gesamtsounds zu beschränken. Diesen mit zwingenderem und dynamischerem Songwriting zu einem einmaligen Gänsehauterlebnis zu machen wird hier wie da viel zu oft verpasst.

 

Lediglich „Rogue fossil“ ist mit seinem Trippel-Rhythmus etwas extrovertierter und zupackender, letztlich aber auch einen Tick zu spröde um als absolutes Highlight durchzugehen. Wobei Virus in solchen Kategorien ganz sicher nicht denken. Wollen sicher nur verstören, die Knilche. Und das schaffen sie wirklich gut. 

 

(Chris)

 

www.virusnorway.com


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