Raise Hell - Written In Blood

Black Lodge Records

Neun Jahre sind definitiv kein Pappenstil. So lange hat es gedauert, bis sich RAISE HELL mit einem neuen Album zurückmelden. Das 2006er Album "City Of The Damned" ist allerdings auch komplett an mir vorbeigegangen. Nach dem Blitzstart mit "Holy Target" (1998) und einer ordentlichen Kurskorrektur auf "Not Dead Yet" (2000) waren RAISE HELL ziemlich viel unterwegs. Leider hielt der Aufwind nicht lange an und nach dem dritten Album "Wicked Is My Game" schien die Luft schon wieder raus zu sein. Das soll sich mit "Written In Blood" wieder ändern und die Chancen stehen extrem gut. Die Black-Thrash Tage des ersten Albums sind lange vorbei, ebenso wie die Mid-Tempo-lastigen Sachen danach. RAISE HELL geben heutzutage wieder wesentlich mehr Gas und gehen als lupenreine Thrash Band durch. Da sich Drummer Denis Ekdahl mittlerweile verabschiedet hat, hat man sich Ex-Destruction Drummer Sven Vormann für die Aufnahmen zu "Written In Blood" geschnappt. Keine schlechte Wahl, denn Svens Drumming passt wie die Faust aufs Auge zu den neuen Songs. RAISE HELL wechseln Anno 2015 geschickt zwischen schnellen Thrashern und melodischen Mid-Tempo Songs, auch die hin und wieder eingesetzten Akustikgitarren passen super ins Gesamtbild. Beim hören von "Written in Blood" muss ich öfter an die US-Thrasher Atrophy denken, nur gehen RAISE HELL eine ganze Ecke aggressiver zu Werke. Ganz stark ist das Eröffnungsdoppel "Dr.Death"/"Six Feet Under". Hier wird ohne Schnörkel nach vorne gebolzt. Auf der melodischen Seite stehen "A Blackened Resurrection" und "Final Hour" ganz vorne. Die anderen Songs ordnen sich zwischen diesen beiden Eckpunkten ein und können auch allesamt überzeugen. Hoffentlich nimmt man wieder einen zweiten Gitarristen ins Line-Up auf, sonst könnten live einige Soundlücken entstehen. Wer RAISE HELL schon abgeschrieben hatte, sollte sich "Written In Blood" mal zu Gemüte führen. So ein starkes Comeback hätte ich den Schweden auch nicht zugetraut. Welcome back!

(Schnuller)

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