Mygrain – Planetary Breathing
(Spinefarm Records)

Beim Intro „Incantation“ der Scheibe „Planetary Breathings“ wähnt man sich noch im Glauben, eine ähnliche Hartwurst Kapelle wie MACHINE HEAD vor sich zu haben, doch bereits beim ersten normalen Song „Waking Up The Dead“ kommt einem das Ganze dann eher wie eine Mischung aus TRIVIUM und DEVILDRIVER vor. Egal welche Band man jetzt auch als Vergleich herzieht, fest steht, dass sich MYGRAIN im harten modernen und melodischen Metal Sektor bewegen und ihre Sache gut und druckvoll präsentieren. Das der Gesang dann gerade im Refrain eher ins cleane abkippt, kommt zwar etwas abgedroschen daher, passt aber dann dennoch zur Schiene. Wenn aber zu Anfang der Scheibe die Keyboards nur selten und sporadisch eingesetzt werden, fragt man sich beim Schluss von „Black Light Supernova“, was die Band sich dabei gedacht hat. Bei dem Sound wähnt man sich eher in einem 80iger Jahre Science Fiction C-Movie denn bei einer atmosphärischen Modern Metal Band. Leider geht genau dieser Pseudo-Technos-Synthie Sound beim nachfolgenden „Dreamscape“ dominant weiter, womit ich so gar nix anfangen kann und mir ehrlich gesagt fast das komplette Lied versaut.
Zum Schluss hin werden die Keys zwar wieder mehr sporadisch und damit verträglicher, dennoch hinterlassen diese wirklich einen faden Beigeschmack. Gut, die Band hebt sich damit etwas aus dem Sektor, in dem zur Zeit gefühlt 23438 Bands umher schwimmen ab und macht ihre Sache ja handwerklich auch gut, ein paar Ohrwurm Melodien sind in den Refrains auch erkennbar, aber wenn man sich z.B. den eigentlich guten Ref von „Mechanimal Instinkt“ anhört, der wieder durch den Billig-Space Sound verwässert wird, mag ich nicht mehr so recht zuhören. Der Band scheint’s wohl zu gefallen, sonst hätte sie die Finger von gelassen, also mag’s vielleicht auch Fans geben, die auf den Sound schwören. Also antesten und selbst ein Bild machen. Meins isses nich.

(Röbin)

http://www.mygrain1.com/