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YattermanYatterman

(8-Films)

 

Im japanischen Popcornkino ist ja alles von Hause aus immer ein wenig schriller, bunter und überdrehter. So sind selbst Blockbuster aus Fernost für's hollywoodkonditionierte Publikum oftmals nur schwer zu verdauen. Da ist es keine große Überraschung, dass westliche Augen regelrecht darüber ausgestarrt werden, was die Japaner so alles als Kinderfilm bezeichnen - erst recht, wenn der Name des "Kinderfilm"-Regisseurs Takashi Miike lautet! Der Vielfilmer, der das Genrepublikum mit so gottgleichen Perversitäten wie Ichi the Killer oder Fudoh begeistert und dabei seinen eigenen Ruf als Splatter- und Sicko-Regisseur etabliert hat, widmet sich in der am höchsten budgetierten Produktion seiner bisherigen Karriere also kindgerechter Familienunterhaltung. Oberflächlich betrachtet erinnert Yatterman auch durchaus an die Power Rangers oder die asiatische Version von Filmen wie Spy Kids. Und auch die Geschichte um die beiden Superhelden Yatterman 1 und Yattermann 2, die versuchen, vor der Doronbo-Bande von Lady Doronjo an die vier Teile eines Kristallschädels zu gelangen, richtet sich eher an ein jüngeres Publikum. Doch Miike versteht es natürlich, seinen Film derart doppelbödig anzulegen, dass dieser Teil der Zielgruppe jene Details nicht unbedingt wahrnimmt, bei denen sich ältere Zuschauer neben ihren Sprösslingen ins Fäustchen lachen mögen. Denn sind die Riesen- und Miniroboter, die während der Kämpfe immer und immer wieder eingesetzt werden, aus erwachsener Sicht zwar durchaus nervenaufreibend, sucht man andererseits Busenbomben und Nippelraketen in herkömmlichen Kinderfilmen vergebens.

Ob diese mehr oder weniger unterschwelligen Pointen es nun wert sind, sich einer ansonsten eher an die Epilepsie-Roboter aus den Simpsons erinnernden Konfettiexplosion auszusetzen, darf ebenso bezweifelt werden wie die Eignung dieses Streifens für den eigenen Nachwuchs.

Yatterman ist also allenfalls die-hard Miike Fans als Blindkauf zu empfehlen, für alle anderen ist das Ganze dann wohl doch etwas zu speziell. Wer allerdings weiß, worauf er sich einlässt und dennoch zugreift, wird mit ziemlicher Sicherheit einen Heidenspaß an dieser "visuellen Nitroglycerin Bombe" (so wirbt der Vertrieb für den Film - ein weiterer Slogan lautet übrigens "Krrrawummmsss!") haben. An der DVD-Front gibt es nichts zu meckern. Die Scheibe von "8films" hat eine gute Bildqualität und bietet die deutsche (5.1 und 2.0) sowie die japanische (5.1) Tonspur. Darüber hinaus sind die Extras verhältnismäßig opulent ausgefallen. Es gibt ein untertiteltes Making Of, ein Behind-The-Scenes-Feature, Interviews mit Cast & Crew und diverse Spots. Als Sahnehäubchen punktet die DVD mit einem sexy Cover, dass den Charakter des Films zwar nicht wirklich trifft, sich dafür aber exzellent im Regal macht.

 

 

(mosher)


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