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SkinSkin

(Ascot Elite)

 

Niederlande 1979: In Holland ist die (noch) unpolitische Skinszene voll im Kommen. Ähnlich wie in England, kommen die jungen holländischen Skins aus dem Arbeitermilieu und ihre Szene ist eng mit der linken Punksubkultur verbandet. Tendiert politisch also eher nach links. Ihre Anhänger rekrutieren sich aus weißen, schwarzen, Asiaten, kurz gesagt aller Ethnien. Ihr Musikgeschmack ist ein Mix aus Punk, und Reggae und die jugendlichen verbringen ihre Zeit mit Konzerten, Abhängen auf Straßen, gelegentlichen Joints und Aushilfsarbeiten (meistens in Betrieben der Eltern). Der 17 jährige Frankie steht im Mittelpunkt der Geschehnisse. Sein Vater – Simon – ist ein jüdischer KZ überlebender, der einen kleinen Waschsalon führt und seinen (Arbeits)Alltag mehr schlecht als recht meistert, da er die Erlebnisse des zweiten Weltkrieges und die KZ Internierung nie wirklich verarbeitet hat. Seine nicht Jüdische Mutter ist der Zusammenhalt der Familie und kümmert sich um den Papierkram des Waschsalons. Vater und Sohn verbindet alles andere als ein gutes Verhältnis. Streitigkeiten der beiden sind an der Tagesordnung und nur die Mutter schafft es immer wieder für so etwas wie Familienfrieden zu sorgen. Als die Mutter schwer erkrankt und mit der Diagnose Krebs im Krankenhaus ihre letzten Tage verbringt, verkompliziert sich das Vater / Sohn Verhältnis zusehends. Bei seiner Suche nach Akzeptanz driftet Frankie aus der unpolitischen Skinszene in die politisch, rechts vereinnahmte Szene. Bricht dabei sogar mit seinem besten Freund, dem schwarzen Jeffrey. Bei den rechten Skins lernt er Akzeptanz und Zusammenhalt kennen und lässt sich als Höhepunkt ein Hakenkreuz auf die Brust tätowieren. Für seinen Vater ist er nur noch eine Schande, er entfernt sich immer mehr von ihm und kommt seinen neuen Freunden immer näher. Bei einer Straßenschlägerei sticht er einen seiner Gegner nieder und landet im Knast. Ist das der Anfang vom Ende für ihn?

Die Niederländische Produktion SKIN ist ein einfühlsames, sehr realistisches und nachdenklich stimmendes Drama. Regisseur Hanro Smitsman setzt mehr auf Atmosphäre als auf ausufernde Gewalt. Ständige Rückblicke ermöglichen es dem Zuschauer die Entwicklung des Hauptprotagonisten Frankie nicht zu billigen aber zu verstehen. Ein clever gemachtes Drama, dass den Spannungsbogen über die leider viel zu kurze Spielzeit von nur knapp 81 Minuten problemlos hält, und locker noch weiter ausgeführt hätte werden können. An die komplette Crew muss ein Lob ausgesprochen werden. Die Darsteller, sind jeder für sich absolut authentisch und glaubwürdig und sowohl Regisseur und Kameramann verstehen ihr Handwerk. SKIN kann ohne weiteres in einem Atemzug mit THIS IS ENGLAND genannt werden, einer britischen Independent Produktion, die das Selbe Thema ähnlich detailgetreu Inszeniert und mittlerweile mehr als nur ein Geheimtipp ist. Bleibt zu hoffen, dass SKIN ähnlichen Erfolg erfährt.

Die bei Ascot Elite erscheinende DVD kommt in einer Amaray Hülle daher und bietet leider kaum Extras. Außer dem Trailer wird leider nichts mehr geboten. Man kann zwischen der deutschen und holländischen Tonspur auswählen und deutsche Untertitel anwählen.

 

(Zvonko)


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