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Eine Pistole Für RingoEine Pistole Für Ringo

(Koch Media)

 

Pistolero Ringo – der den Spitznamen Engelsgesicht trägt – wird zum wiederholten Mal verhaftet. Diesmal, weil er vier anderen Schießwütigen die ihren Bruder rächen wollten, die Lichter ausgeblasen hat. Während seines Gefängnisaufenthaltes wird die Bank von mexikanischen Banditen unter Führung von Sancho ausgeraubt. Auf ihrer Flucht verschanzen sich die Banditen in der Hacienda des ehemaligen Majors Clyde und verbringen ihre Tage auf dem luxuriösen Anwesen eher wie Gäste als Verbrecher. Der Major a.D. verkostet seine „Gäste“ und verliebt sich sogar in die sehr hübsche, rechte Hand des Chefgangsters, Dolores. Der Ortsansässige Sheriff verfolgt die Banditen und stellt mit Erschrecken fest, dass sich die Gesetzlosen auf dem Grundstück seines zukünftigen Schwiegervaters verschanzt haben. Einzige Möglichkeit die er hat um seine Verlobte Ruby, den Schwiegervater in Spe und die restlichen Geiseln (mexikanische Bedienstete) zu befreien ist, den spitzzüngigen und Schnellziehenden Pistolero Ringo in die Hacienda einzuschleusen. Diesem wird Haftverschonung und 30% der Beute aus dem Bankraub versprochen. Als dieser auf den Deal eingeht wird für den Banditenchef Sancho auf einmal alles anders und zunehmend komplizierter, spielt doch Engelsgesicht mit ihm ein zu verwirrendes Spiel für seinen Intelekt….

 

Die Colts in diesem Spaghetti Western sitzen locker, die Finger an den Abzügen noch viel lockerer. Für jeden dummen Spruch oder auch noch so diletantischen Fluchtversuch landet mindestens eine Kugel im Körper des Opfers. Ein sehr interessierter Filmfan hat 59 Tote bei einer Spielzeit von 94 Minuten gezählt (viel Spaß bei der Überprüfung der Richtigkeit dieser Angabe). Neben dem vielen Blei (nicht jeder Schuss ist auch ein Treffer) gibt’s einige lustige Dialoge, die ein oder andere gelungene Schlägerei und wohl das bizarrste Benehmen eines als Geisel genommenen Mannes in der Filmgeschichte. Man kann bei dem Gebagger des Majors mit Dolores ohne weiteres vom Stockholm Syndrom (Geisel entwickelt (mehr) als nur ein positiv, emotionales Verhältnis zu seinen Peinigern) sprechen, auch wenn dieses erst 8 Jahre nach den Dreharbeiten dieses Films wissenschaftliche Beachtung geschenkt bekommen hat. Die Schauspieler gefallen insgesamt alle sehr gut und spielen ihre Rollen mehr als souverän. In der Rolle des Ringo sollte auf Giuliano Gemma erwähnt werden, der zuvor auch eine kleine Rolle in Charlton Hestons „Ben Hur“ übernommen hatte. Insgesamt muss der Film damals sehr gut angekommen sein, denn dieselbe Crew hat einige Jahre später mit „Ringo kommt zurück“ eine Fortsetzung gedreht.

 

Der Film „Eine Pistole Für Ringo“ von 1965 erscheint Collection gerecht in einer dünnen Digipack Hülle (zum Aufklappen mit vielen Infos drinne) und enthält neben der deutschen, noch die englische und italienische Tonspur. An Bild- und Tonqualität ist in Anbetracht des Alters des Films nichts auszusetzen. An Extras bekommt der Zuschauer neben Originaltrailer und einer Bildergallerie noch das 20 minütige Featurette „They Called Him Ringo", in welchem sich der Hauptdarsteller sowie die Darstellerin der Ruby (verlobte des Sheriffs) aus heutiger Sicht an die Dreharbeiten und das ganze drum herum erinnern.

 

(Zvonko)


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