Eiskalter Engel – Tod im College
(Tiberius Film)

Das bislang wohlbehütete und leichtfüßige Leben der jungen Nathalie gerät innerhalb kürzester Zeit völlig aus den Fugen. Den Tod ihrer Mutter hat sie noch lange nicht verwunden, da präsentiert ihr Vater seine neue Freundin, mit der Nathalie so gar nicht warm werden will. So kommt es der hübschen Blondine gerade recht, dass sie am College angenommen und sogar für die Mitgliedschaft in einer höchst angesehenen Studentenverbindung auserwählt worden ist. Bevor es soweit ist, wird ihr allerdings noch ein Aufnahmeritual abverlangt, in dem sie einen harmlosen Nerd verführen soll. Als Nathalie ihre Aufgabe erfüllt hat, setzten die Verbindungsschwestern noch einen drauf und führen den armen Kerl derart übel vor, dass er durch eine unglückliche Verkettung von Ereignissen die Nacht nicht überlebt. Nun steht Nathalie vor der Entscheidung zwischen der Wahrheit und einem reinen Gewissen oder der Loyalität zu ihrer Verbindung.

Eiskalter Engel – Tod im College passt zunächst einmal ausgesprochen gut in das Portfolio von Regisseur Curtis Crawford, der sich zuvor hauptsächlich für TV-Filme verantwortlich zeichnete. Denn auch diese Direct-to-Video-Produktion erweckt den unverkennbaren Eindruck, als sei sie für das Nachmittagsprogramm irgendeines amerikanischen Sci-Fi-Bezahlsenders entstanden. Eine Freigabe für diese Uhrzeit hätte eigentlich nicht einmal in Deutschland ein Problem darstellen dürfen, denn wenngleich Titel und Cover etwas anderes nahelegen, mit Gewalt, Erotik oder allzu nervenzerfetzendem Suspense hat das hier rein gar nichts zu tun.
In die Tonne kloppen muss man diesen Light-Thriller deswegen aber keinesfalls. Neben der erstaunlich überzeugenden Hauptdarstellerin sind auch die Inszenierung und das Erzähltempo absolut solide geraten. Trotz der extremen Dialoglastigkeit, die Actionfreunde einen großen Bogen um Eiskalter Engel machen lassen sollte, gelingt es Crawford verblüffenderweise, den Zuschauer ohne debilen American Pie-Humor bei der Stange zu halten. Zwar beginnen sich die Erinnerungen an das Gesehene ob des mangelnden Spektakels bereits während des Abspanns zu verflüchtigen, doch als eher harmloser Film für zwischendurch taugt Eiskalter Engel absolut.

Die DVD ist ohne nennenswerte Extras, dafür aber mit sauberem Bild und Ton ausgestattet.

(mosher)