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Revenge of the Green DragonsRevenge of the Green Dragons
(Koch Media)

 

Sonny und Steven geraten im hoffnungslos von Immigranten überfluteten New York der 80er Jahre an die chinesische Straßengang der Green Dragons, innerhalb deren Hierarchie die beiden Freunde schon bald weit nach oben gearbeitet haben. Zunächst bescheren ihnen Macht und Geld ein leichtfüßiges Leben, doch als die Gang ins mörderische Drogengeschäft einsteigt und Gier und Gefahr immer größer werden, bricht einer der beiden das oberste Gebot: niemals einen Weißen zu töten.


Mit Revenge of the Green Dragons gehen zwei Männer, die den modernen Gangster-Film entscheidend mit geprägt haben, ihre erste Kollaboration ein, wobei sich ihre Wege in der Vergangenheit bereits kreuzten. Trug sich Regisseur Andrew Lau mit seiner Infernal Affairs-Reihe in die Thriller-Annalen ein, setzte Martin Scorsese nicht nur in deren Remake The Departed – Unter Feinden Maßstäbe, sondern darf dank Meilensteinen wie Hexenkessel, GoodFellas und Casino durchaus als Genre-Godfather betrachtet werden. Hier führt Scorsese nun das Produzenten-Amt aus, was sich bei aller Werbewirksamkeit letztlich doch leider als zu schwerer Rucksack voller Erwartungen erweist.


Revenge of the Green Dragons ist ein solider Gangster-Streifen, der mit der chinesischen Mafia ein Thema anpackt, welches das US-Kino seit jeher achtlos links liegen gelassen hat. Wie Scorseses Drei Jahrzehnte in der Mafia zeigt er den Aufstieg der Protagonisten über einen längeren Zeitraum. Dass dabei der Look sowohl der Locations, als auch der kaum auf älter getrimmten Darsteller von Jahrzehnt zu Jahrzehnt kaum variiert, ist Schwäche, über die man noch hinweg sehen mag. Problematischer ist da schon das Fehlen jeglicher emotionaler Bindung zu irgendeiner Figur aus der Handlung. Sonny und Steven sind so etwas wie der Rote Faden, jedoch keineswegs das Zentrum der Aufmerksamkeit und damit auch zu keiner Zeit wirkliche Identifikationsfiguren. Die restlichen Charaktere werden noch oberflächlicher eingeführt und taugen – bis auf die einzige Frauenrolle, die aber recht winzig bleibt - durch die Bank weg zu keinerlei Sympathien. So mangelt es Revenge of the Green Dragons an fast allen Zutaten zu dem Gangster-Epos, auf das man bei diesen Namen hätte hoffen dürfen.
Abseits dieser Erwartungshaltung gerät der Film dann aber doch zu einem ordentlichen Mafia-Thriller, der seine äußerst brutale Action wohldosiert ausbrechen lässt, wobei man ausladende Shootouts vergeblich sucht. Umso intensiver ist dafür die Spannung, die sich stets kurz, hart und gezielt entlädt.


Koch Medias Blu-ray überzeugt mit sehr guter Bild- und Tonqualität und hält darüber hinaus auch noch einige Extras bereit. Bei diesen handelt es sich neben dem Trailer um drei Featurettes zu den Themen Darsteller, Kostüme und Sets.

 

(mosher)


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