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College KillerCollege Killer
(Tiberius)

 

Alpha Gamma Teta heißt die Studentenverbindung, der Amy beitreten möchte. Auf einer Party lernt sie die Mädels kennen, wie sie ausgelassen feiern, bis eine von ihnen verschwindet. Ein unheimlicher Killer hat es auf die Studentinnen abgesehen und erledigt eine nach der anderen.
College Killer versteht sich offensichtlich mehr als liebevolle Hommage denn als ernst gemeinten Genre-Beitrag. Der Film, der nahezu ohne Story auskommt, ist sichtlich bemüht, seinem zeitlichen Setting 1981 nicht nur ausstattungstechnisch, sondern auch inszenatorisch gerecht zu werden. Abgesehen von dem digitalen Homevideo-Look gelingt es Regisseur Justin Russell dabei auch durchaus, den Eindruck zu erwecken, man hätte es mit einem waschechten 80er-Slasher zu tun. Details wie Klamotten oder Frisuren sind gut getroffen und auch die Kulissen passen in die Zeit.

 

Ganz besonders scheint es Russell ein Wählscheibentelefon angetan zu haben, das während des Vorspanns und auch später im Film sehr prominent zu sehen ist. Die typisch sleazige Atmosphäre und die krude Erzählstruktur, die sich von einem belanglosen Dialog zum nächsten hangelt, nur um schließlich einen weiteren unterqualifizierten Darsteller ins Jenseits zu befördern, kommen den qualitativ oft äußerst fragwürdigen Vorbildern ebenfalls bemerkenswert nahe. Ebenso wie der Soundtrack, der mit seinen primitiven, aber effektiven Klängen stark an die Scores der 80er erinnert. College Killer ist Horror-Nostalgie pur, zieht sein Retro-Programm aber – wenn auch unbeabsichtigt – aber leider zu konsequent durch, denn wie man es aus den dunkelsten bundesdeutschen Zensur-Zeiten kennt, fielen tatsächlich alle nennenswerten Gewaltdarstellungen der Schere zum Opfer. Und so kommt der Zuschauer nicht ansatzweise in den Genuss der an sich gut gemachten und ausgesprochen vielseitigen Splatterszenen, welche nicht nur in den 80ern entscheidender Gradmesser für den Ruf und den Erfolg eines Slasher-Films waren.


Tiberius wendet mal wieder den alten Trick an, den bis zur 16er-Freigabe verstümmelten Film mittels Trailer künstlich ohne Jugendfreigabe auf den Markt zu bringen, in der Hoffnung, dass genügend Käufer drauf reinfallen. So machen auch die den Produktionsbedingungen angemessene Qualität und die vergleichsweise üppigen Extras (Kommentar, Doku, Featurette, Trailer) keinen Spaß.

 

(mosher)


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