Colt 45

(Pierrot Le Fou)

Der junge Cop Vincent Milès ist aufgrund seiner herausragenden Fähigkeiten und der Zielsicherheit mit Schusswaffen spätestens nach dem Sieg bei einem internationalen Schießwettbewerb der heimliche Star bei der Polizei. So ziemlich jede Abteilung reißt sich um das junge Schießtalent. Dieser lehnt jedoch ab, weil er sich noch nicht für den Außendienst bereit fühlt und bleibt lieber Waffenmeister bei der Polizei. Hier kann er mit diversen Handfeuerwaffen rumhantieren und seiner zweiten großen Leidenschaft nachgehen – die ohne Zweifel mit Schusswaffen zusammen hängt – nämlich dem Entwickeln eigener besonders letaler Munition. Er hat auch schon eine Art explodierende Munition entwickelt, von der er aber noch niemandem erzählt hat. Sein Geheimnis verrät er in einem naiven Moment, als er dem ebenso Schuss- und Zielsicherem Milo Cardena imponieren will. Dieser erschleicht sich das Vertrauen des jungen Cops und reißt ihn, in einem perfiden Spiel, in einen Polizeikrieg. In einem Strudel aus Gewalt und Korruption versucht der junge Vincent Milès erst seine Rolle in dem Polizeikrieg zu vertuschen und dann die entstanden (persönlichen) Schäden weitestgehend gerade zu biegen. Das Leben des jungen Cops hat sich schlagartig geändert und hat schon in jungen Jahren einen Pfad einschlagen, den er selbst so niemals gehen wollte.

Die Belgisch/Französische Co-Produktion „Colt 45“ unter der Regie von Fabrice Du Welz weiß zu gefallen. Der Film ist ähnlich schnell erzählt wie der Hauptcharakter den Abzug seiner Waffe gedrückt hat. Es wird nicht um den heißen Brei gefaselt und den Film unnötig in die Länge gezogen, sondern es wird sich auf das wesentliche konzentriert. Hart, Kompromisslos und recht blutig geht es zur Sache, wird aber niemals zu extrem. „Colt 45“ hält sich nicht zu sehr mit großartigen Charakterstudien seiner Protagonisten auf und versucht auch nicht jeden Schritt zu erklären. Dafür reicht die sehr straffe und kurze Spielzeit von gerade mal 80 Minuten gar nicht aus. „Colt 45“ ist ein bleihaltiger, harter Copthriller, bei dem man bis zum Schluss nicht wirklich weiß, wer hier für welche Seite kämpft, denn der Kampf für das Gute kann auch mit sehr fragwürdigen Methoden angegangen werden. Für jeden Fan bleihaltiger und explosiver Filmunterhaltung definitiv eine Empfehlung. Trotz der ziemlich schonungslosen und drastischen Bilder kommt der Film – trotz FSK 16 Freigabe – uncut auf den Heimkinomarkt.

Die DVD aus dem Haus „Pierrot Le Fou“ kommt trotz aller Düsterheit des Films mit gutem Bild und sattem Industriallastigem Sound. Im Bonusbereich findet sich neben einer Trailershow noch ein Making Of und Features mit Darstellern und Crew.

(Zvonko)