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Rigor Mortis – LeichenstarreRigor Mortis – Leichenstarre
(Ascot Elite)

 

Der abgehalfterte Schauspieler Chin bezieht ein Apartment in einem heruntergekommen Wohnblock, nur um sich am Tag des Einzuges in seinem neuen Zuhause zu erhängen. In allerletzter Sekunde stürmt der eigentümliche Nachbar Yau die Wohnung und kappt den Galgenstrick. Der alternde Vampirjäger ersucht Chin um Unterstützung gegen die zahlreichen Geister, die in dem vielstöckigen Gebäude hausen. Nach dem Tode Onkel Tungs und seiner schwarzmagischen Erweckung durch die Witwe werden diese nämlich ebenfalls immer aktiver.


Was Regie-Neuling Juno Mak hier auf Zelluloid gebannt hat, kommt einem wahren Fest für die Sinne gleich. Ein durchgestylter Horror-Crossover, der vor lauter Stimmung und Atmosphäre zu bersten droht. Der Betonklotz von einem Wohnhaus erweist sich als heimlicher Hauptdarsteller, und wohin man auch blickt, es wimmelt nur so vor Referenzen an den klassischen Hongkong-Vampirfilm oder J-Horror-Motiven wie unheimlichen Zwillingsmädchen und weißhaarigen Jungen. Aber auch im westlichen Genre-Film hat sich Mak eifrig bedient, wodurch Rigor Mortis zu einem visuellen Rausch gerät, bei dem die Handlung hin und wieder ein wenig auf der Strecke bleibt. Zum einen wird ein gewisses Grundwissen über den chinesischen Vampir vorausgesetzt, da nur gelegentlich eingestreute Hinweise zu Regeln und Abwehrmechanismen die Unterschiede zu westlichen Blutsaugern andeuten. Zum anderen ist die Story hier eindeutig dem optischen Bombast untergeordnet, kann aber bei aller Einfachheit durch ständiges Verlagern des Fokus gehörig verwirren. So verliert der Film in der Mitte seinen Protagonisten für eine längere Zeit völlig aus den Augen, während seine sowie die Motive der anderen Figuren weitestgehend im Dunkeln bleiben. Warum er nach dem Suizidversuch, dessen Beweggründe immerhin angedeutet werden, plötzlich dem alten Yau folgt, kann man sich allenfalls zusammenreimen, und auch die Hintergründe der Randfiguren und der zahlreichen Geistererscheinungen werden kaum weiter erörtert.


Vielmehr trumpft Rigor Mortis mit seiner dichten und düsteren Atmosphäre auf, die im Gegensatz zu Vorbildern wie der 80er-Kult-Reihe Mr. Vampire komplett humorlos für Spannung und Unbehagen sorgt. Garniert wird der optische Leckerbissen schließlich mit sorgsam choreografierten Kämpfen und gezielt eingestreuten Gewaltausbrüchen. Einziger Kritikpunkt auf optischer Seite ist der extreme CGI-Look der Spezialeffekte, der sich aber wiederum vergleichsweite gut mit den steril entsättigten Bildern und den Fantasy-lastigen Kulissen verträgt.


Ascot veröffentlicht den Film auf einer technisch einwandfreien Blu-ray mit schönem Pappschuber und Wendecover. Das Bild könnte kaum klarer, besser und schärfer sein und der Sound steht dem in nichts nach. Im Bonusmenü stoßen wir auf Making of, Trailer und Trailershow, die übrigens mal wieder dafür verantwortlich ist, dass Ascot dem 16er-Streifen ein rotes FSK-Siegel verpassen darf. Für diese Unsportlichkeit gibt es Punktabzug, ansonsten passt hier wirklich alles.

 

(mosher)


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