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SisterSister
(Sunfilm/Tiberius Film)

 

Jacob, ein hünenhafter, stummer Degenerierter, liebt seine kleine Schwester Sissy über alles und scheint nur zu ihr so etwas wie eine zwischenmenschliche Beziehung aufbauen zu können. Wenn er allerdings nicht gerade eine Teeparty mit Sissy und ihren Plüschtieren feiert, massakriert Jacob die Haustiere der Nachbarschaft. So richtig kommt sein gewalttätiges Potenzial jedoch erst ans Tageslicht, als ein Wutausbruch von Stiefvater Otis zum Tod der kleinen Schwester führt. Nun ist nichts und niemand mehr vor Jacobs Rachetrip sicher.


Sister aus dem Jahr 2011 gibt sich alle Mühe, aus seiner wahren Genre-Zugehörigkeit bis weit in die zweite Film-Hälfte hinein ein kleines Geheimnis zu machen. Wenn Jacob erst von der Leine gelassen wird, fühlen sich Slasher-Fans gleich heimisch und der Streifen hält keine größeren Überraschungen mehr parat. Bis dahin kriegen wir es allerdings mit insgesamt drei verschiedenen Zeitebenen sowie Versatzstücken aus Familiendrama, Mystery und Milieustudie zu tun. Interessanterweise wirkt das Ganze nie überfrachtet, was in Anbetracht des Budgets umso beachtlicher ist. Jenes lässt nämlich schon zu Beginn Böses ahnen, als ein Special Effect den Zuschauer das Fürchten lehrt, so schaurig schlecht ist das Make up an dieser Stelle. In der Folge wissen die Effekte jedoch durch die Bank zu überzeugen und trumpfen sogar mit dem einen oder anderen blutigen Detail auf.

 

Speziell das Finale steht in Sachen Splatter und Atmosphäre einem handelsüblichen Freitag der 13. in nichts nach. Auch ansonsten steckt Sister optisch und inszenatorisch einen Großteil vergleichbarer B-Movies in die Tasche. Lediglich das vor Klischees nur so triefende Overacting der White Trash-Belegschaft und der stereotypen Provinz-Bullen – ganz besonders hervorzuheben ist hier ausgerechnet Larry Wade Carrell, der neben der Regie auch gleich noch eine Doppelrolle übernahm – wertet den Gesamteindruck stellenweise etwas ab.


Sunfilm/Tiberius werfen den Film mit dem dezent sperrigen Untertitel Jacob liebte seine kleine Schwester über alles auf den Markt, machen ansonsten bei Bild, Ton und auch Layout aber alles richtig. Im Einheitsbrei der letzten Horror-Jahre stellt dieser Genre-Mix eine wohltuende Abwechslung dar, und Fans werden auch Gefallen an den von liebevoll bis plump reichenden Hommagen an Filme wie Jaws, Christine oder The Texas Chain Saw Massacre finden.

 

(mosher)


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