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HeadshotHeadshot
(Koch Media)

 

Als der ehemalige Cop Tul aus einem tiefen Koma erwacht, muss er erst mühsam seine Erinnerungslücken auffüllen. Nachdem er durch eine hinterlistige Intrige eines Politikers seinen Job verloren hatte, verdingte er sich als Auftragskiller. Ein Betätigungsfeld, auf dem er wenigstens indirekt Rache an seinen einstigen Widersachern üben konnte, denn die Organisation, in deren Auftrag er nun mordete, führt vor allem reiche und mächtige Übeltäter ihrer verdienten Strafe zu. Doch seit er bei einem Coup einen Kopfschuss erlitt, sieht Tul die Welt sowohl im eigentlichen als auch im übertragenen Sinne auf dem Kopf, was es ihm nicht gerade leichter macht, seine Vergangenheit zu rekonstruieren.


Mit Headshot erreicht uns ein Neo-Noir thailändischer Prägung, der es optisch wie inhaltlich so richtig in sich hat. Die zutiefst sozialkritische Geschichte prangert offen die allgegenwärtige Korruption an, lässt jedoch auch keinerlei Zweifel daran, dass kaltblütige Rache und Selbstjustiz einem das geraubte Glück niemals wiedergeben können. In kalten, sterilen Bildern, die immer wieder von kurzen, dafür aber umso eindringlicheren Gewaltausbrüchen heimgesucht werden, ergibt sich schließlich ein durch und durch pessimistisches Weltbild fernab jeder Kinoromantik. Es wird wenig gesprochen, und doch berührt das Spiel jeder einzelnen Hauptrolle den Zuschauer. Erst recht, da auf alle üblichen Genre-Klischees von schwarzem Humor bis hin zu totalem Overacting restlos verzichtet wurde. Headshot ist ernst, real und unbequem, dabei aber nie zu schwer oder gar verkopft. Wer einen erwachsenen Film Noir schätzt, der keine Kompromisse eingeht, dafür umso mehr Raum für Interpretationen und zahllose dazugehörige Metaphern bietet, sollte umgehend zuschlagen.


Die Blu-ray liefert ein passables Bild, dessen Schwarzwert allerdings ob der ausufernden Nachtszenen heillos überfordert ist. Der Ton ist hingegen, gerade für asiatische Verhältnisse, richtig stark. Auch die Extras können sich mit Trailer und solidem Making of sehen lassen. Guter Film auf guter Scheibe.

 

(mosher)


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