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In VitroIn Vitro

(cmv Laservision)

 

Kleine, stumme Monster, die sich gleichfalls tapfer und unerschrocken gegen ein paar Menschen zur Wehr setzen - das klingt nicht nur nach "Puppet Master", sondern ist auch von dessen kreativen Kopf Charles Band in Szene gesetzt worden. Statt detailverliebter Holzpuppen sind es hier schleimige Missgeburten, die aus der Kanalisation gefischt werden und an Sammler von Missbildungen verkauft werden. Im Streit um ein besonderes Exemplar geraten die Sammler-Konkurrenten, die vorab von einer gierigen Verkäuferin gegeneinander ausgespielt werden, auf einer Burg aneinander und übersehen in ihrer Rage glatt, dass die totgeglaubten Kreaturen plötzlich in ihren Schaugläsern zum Leben erwachen. Wie in diesem Genre üblich versteht es keiner der beiden Sammler, die Geschöpfe ordentlich zu behandeln, weswegen sie, ein Privatdetektiv, eine hübsche Gehilfin und ein Blondchen plötzlich in dem hermetisch abgeriegelten Gemäuer in der Falle sitzen.
Ähnlich "The Brain" ist "In Vitro" eine dialoglastige Angelegenheit mit interessanten, wenn auch wenig ausgebauten Figuren, die sich auf begrenzten Raum bewegen. Die überdrehten Charaktere sind für einen B-Film völlig in Ordnung, vor allem da die bezaubernde Jacqueline Lovell für den Film gewonnen werden konnte, die nicht nur routiniert ihre Rolle spielt, sondern den gesamten Film über in sexy Weste und Hotpants umherstiefelt. Die Kleinkinder aus dem Reagenzglas können allerdings kaum die Gunst der Zuschauer gewinnen, denn weder ihre kantigen Bewegungsabläufe, noch die ihnen zugeschriebene Menschlichkeit funktionieren, so dass sie selten in den Vordergrund des Geschehens rücken. Außerdem fehlen ihnen Hintergrundgeschichten und Charakterisierungen, die sie zu etwas Besonderem machen - genau das, was "Puppet Master" zum Erfolg geführt hat. Da sind kleine Spektakel wie die Säuregrube und der Schwertkampf zwischen den beiden Erzrivalen amüsanter. Die Fantasy-Musik wird zwar nicht sonderlich hervorgehoben, aber sie unterstreicht die vergleichsweise gewaltarme Handlung, die lediglich zum Schluss ein bis zwei Szenen bietet, die allerdings für Zuschauer ab 16 Jahren goutierbar sind.

Eine weitere Sequelmaschinerie ist "In Vitro" für Full Moon nicht geworden, dazu kann er seine wenigen Ideen nicht konsequent und aufregend genug umsetzen. Wer allerdings generell die "Puppet Master"-Reihe verfolgt, kann hier einen Blick riskieren. In der gab es auch einige Rohrkrepierer - und besser als die ist "In Vitro" definitiv. Das Vollbild und der Stereonton (DD 2.0, D/E) gehen für diese Art von preiswerter Videoproduktion in Ordnung. Das Bonusmaterial enthält Trailer, ein Making Of und sogar einen Audiokommentar, allerdings gibt es keine Eindeutschung dafür.

 

(Paule)


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