Return of the Moonwalker

(cmv Laservision)

Eine Zigeuner-Domina, die ihren Kunden das Sperma stibitzt, ein lesbisches Ghostbuster-Pärchen auf der Suche nach Hitlers Geist und  zwei schwule Lack-und-Leder-Liliputaner, die das Skelett von Michael Jackson im Auftrag eines 200 Jahre alten Alchemisten stehlen, der daraus einen King of Pop-Zombie erschaffen will, um zu unermesslicher Macht zu gelangen…

Der Preis für die aberwitzigste Story 2013 geht damit ohne jede Diskussion an Return of the Moonwalker, einen deutschen Low-Budget-Streifen, der optisch und schauspielerisch ein wenig an so manche Troma-Veröffentlichung erinnert. Womit  dann auch gleich die Zielgruppe recht präzise definiert wäre. Wer Streifen wie Tromeo & Julia, Der Goldene Nazivampir von Absam 2 oder Operation Dance Sensation nichts abgewinnen kann, wird auch hier angewidert abschalten. Storyentwicklung, Spannungsbogen, schauspielerische Leistungen und inszenatorische Finessen sind nicht die primären Stärken des Films. Return of the Moonwalker unterhält vielmehr mit durchgeknallten Ideen und zwischen infantil und akzeptabel schwankenden Gags.

Die Political Correctness wird hier schon während des Vorspanns über Bord geworfen und mit subtilem oder feingeistigem Humor hat das Ganze erwartungsgemäß ebenfalls rein gar nichts zu tun. Dennoch muss man dem Film zu Gute halten, dass aufgrund des Themas schabernacktechnisch definitiv ein noch niedrigeres Niveau machbar gewesen wäre und dass einige der Gags sogar zünden! Und so wird diese nicht zufällig in einem Punk-Zirkus spielende Trash-Granate sicherlich sein Publikum finden und begeistern. Nicht zuletzt aufgrund der passablen DVD, die CMV als Nummer 100 der Trash Collection auf den Markt bringt. Die Bildqualität dürfte das Beste aus dem Ausgangsmaterial herausgeholt haben und für die zum Teil etwas dürftige deutsche Synchro kann das Label nichts. Erfreulicherweise liegt aber auch die englische Tonspur vor. Und ein dickes Easter Egg rundet die Sache wunderbar ab.

(mosher)