Arch Enemy, Behemoth, Carcass, Unto Others, 26.10.2022 – Jahrhunderthalle Frankfurt
Arch Enemy, Behemoth, Carcass, Unto Others, 26.10.2022 – Jahrhunderthalle Frankfurt
Mittwochabend, mitten in der Woche. Auf der „European Siege Tour“ wird es mit einem abwechslungsreichen Bandmix aus USA, England, Polen und Schweden nicht nur international, sondern vor allem laut, extrem und gut besucht. Ein starker Konzertabend mit fettem Package bestehend aus den Newcomern Unto Others, den Urgesteinen Carcass, unheilvollen Sounds von Behemoth und dem Extreme Metal von Arch Enemy.
Unto Others
Angekommen an der Jahrhunderthalle ging es pünktlich um 17:30 mit dem Einlass los. Getränk geholt und erst mal das neuste Merchandise begutachtet. Um 18 Uhr kamen Unto Others auf die Bühne. Ich kannte sie schon da waren sie noch unter Idle Hands unterwegs. Die US-Band aus Portland war damals Vorband von Gaahls Wyrd und hatten irgendwie gar nicht ins Set gepasst, sie wussten aber zu überzeugen und blieben im Kopf. Titel wie "Nightfalls" und "Give me to the Night" wurden zum Besten gegeben und haben auch das Publikum angefeuert, das so langsam den Weg in die Halle fand. Die Stimme von Sänger Gabriel Franco erinnert meiner Meinung nach etwas an The Cure. Ich hoffe ich habe sie nicht das letzte Mal gesehen, der Gesang ist eben unverkennbar und wie ich finde ein Alleinstellungsmerkmal dieser Band.
Carcass
Nach 20-minütigem Umbau kamen Carcass - die Death Metaller aus Liverpool - auf die Bühne. Ich kannte sie vorher nicht. Schande auf mein Haupt aber das hat sich ja nun geändert. Druckvoll und mit Blastbeats bewaffnet schmetterten sie einen Brecher nach dem anderen dem Publikum entgegen. 10 Lieder gaben sie zum Besten, darunter "Buried Dreams" und "Dance of Ixtab". Ihr Set dauerte knapp 40 Minuten und das Publikum kam etwas in Bewegung bei geilen Death Metal Riffs und Blastbeats.
Behemoth
Der erste Hauptakt am Abend stand an und die Bühne wurde abgehängt. Der Aufbau nahm knapp 20 min in Anspruch. Die Halle verdunkelte sich und das Intro Video flimmerte über den Stoff der die Bühne verhüllte. Nach einer Minute Intro waren Behemoth zu sehen und sie machten gleich richtig Stimmung. Nergal und seine Mannen schredderten den ersten Song "Ora Pro Nobis Lucifer" und die Feuerfontänen kamen aus dem Boden. Was eine Show und das war erst das erste Lied. Sie hatten richtig gute Laune und das merkte man auch im Publikum. Mehrere Moshpits wurden gestartet und so wurde gefeiert bei Dark Metal und einer Feuershow die fast jeden Song begleitet hat. Nergal hat seine Messe gelesen und wir waren seine Jünger die ihm zuhörten. Behemoth war mir immer ein Begriff aber ihre Veröffentlichungen waren nie so, dass ich sagen kann „Yeah das ist meine Band“. Das hat sich gestern geändert, was auf CD leider nie rüber kam haben sie gestern Live geschafft. Vollblutmusiker durch und durch und eine Show die in diesem Genre ihres gleichen sucht.
Arch Enemy
Eine Co-Headliner Tour hat den Vorteil, dass noch ein zweiter Headliner mit am Start ist. Der zweite Hauptact an diesem Abend waren dann die Death Metaller Arch Enemy. Ein Vorhang verschloss die Bühne vor den Zuschauern und auf diesem war schon zu lesen was uns gleich um die Ohren fliegt „PURE FUCKING METAL“. Nach weiteren 30 Minuten Umbau ging es dann los und sie starteten mit „Deceiver, Deceiver“ von ihrer aktuellen Platte. Alissa White Gluz sprang von Bühnenseite zu Bühnenseite und man merkte, die Frau hat richtig Bock heute die Jahrhunderthalle zu rocken. Zusätzlich betont wurde ihre Energie von mehreren Feuerfontänen. Ab „War Eternal“ war dann auch das Publikum in Stimmung und startete einen Circle Pit, das hat Alissa wohl auch bemerkt und heizte die Meute noch weiter an. Ich bin immer noch geflasht dass eine Frau solche Growls aus ihrer Kehle bringt und das Ganze noch über ein knapp 80 minütige Spielzeit. Ein kleines Gitarrensolo verschaffte den übrigen Musikern mal eine kleine Pause von 1-2 Minuten, so kam es mir jedenfalls vor. Nach Rückkehr auf die Bühne, schnappte sich Alissa die Arch Enemy Flagge und zog von Ecke zu Ecke. Dieses Manöver ist schon Standard beim bei der Bühnenshow. So war es auch schon vor zwei Jahren als sie bei Amon Amarth noch als Vorband dabei waren. Damals wie heute haben sie gerockt und die Halle vollgemacht.
Alles in allem ein toller Metalabend. Mein persönlicher Favorit des Abends waren Behemoth. Ich muss ehrlich zugeben, dass es auf CD den einen oder anderen Song gibt, der mir gefällt. Aber was diese Band Live auf die Bühne bringt, ist schon der Wahnsinn. Bin definitiv nicht das letzte Mal bei einer ihrer Live Shows gewesen.
(Text/Pix: Oliver Merget)