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Bullet, Screamer, Jesus Chrüsler Supercar – Mannheim 2018

Bullet, Screamer, Jesus Chrüsler Supercar

19.05.2018 – Mannheim MS Connexion Complex

 

Pfingstsamstag, DFB Pokalfinale in Berlin (bei dem die Eintracht aus Frankfurt verdientermaßen den Pokal nach Hause bringt und den übermächtigen FC Bayern München in seine Schranken weist) und BULLET in Mannheim. Vielleicht liegt´s an Pfingsturlaubern oder Fußballfans, dass die Location anfangs nur spärlich besucht ist aber auch dieser erschreckende Umstand ändert sich zum Glück im Laufe des Abends. Bin jetzt das zweite Mal im MS Connexion Center in Mannheim. Geile Location, mehr gibt’s da nicht zu sagen. Die Location hat zwei Ebenen. Während die untere Ebene größer ist und auch für (Rock-Metal) Disco Events herhält (wie auch an diesem Abend), hat der erste Stock Clubcharakter. Dieser bietet eine beschauliche Bühne, einige gemütliche Sitzgelegenheiten aber auch ordentlich Platz. Gute Voraussetzungen für einen gelungen schwedischen Metalabend.

 

Jesus Chrüsler Supercar:

Das Quartett eröffnet den schwedischen Metalabend im noch schwach gefüllten Mannheimer Connexion Center. Die Band - mit dem an sich coolen Namen - spielt nach eigener Aussage Death ´n´ Roll. Die bleierne Schwere ihres Songmaterials kommt zu Beginn       Bullet, Screamer, Jesus Chrüsler Supercar  – Mannheim 2018

ganz cool, wird aber mit zunehmender Spielzeit aber auch zum großen Manko und limitierenden Faktor der Truppe. Das Ganze ist zu träge, monoton und schwer, zudem fehlt mir definitiv die Death Metal Schlagseite ihrer eigenen stilistischen Definition sowie eine größere Portion Räudigkeit und Dreckigkeit. JESUS CHRÜSLER SUPERCAR gefallen dann gegen Ende ihres Sets bei zwei bis drei Songs doch ganz gut als sie das Tempo anziehen. Diese Songs stehen allerdings zu weit hinten in der Setlist um das Publikum nochmal richtig zu motivieren. Nichtsdestotrotz finden einige vereinzelte Metalheads Gefallen an der Performance und feiern mit den Schweden ihr knapp 40 minütiges Set ab.

 

Screamer:

Nach kurzer Umbauphase geht’s mit SCREAMER weiter. Im Gegensatz zu ihren Vorgängern, begeistert der Schweden 5er vom ersten Song an mit seinem klassischen NWOBHM geprägten Sound. Ähnlich wie ihre Landsmänner von ENFORCER oder die mittlerweile aufgelösten STEELWING gehören SCREAMER zu einer Welle junger Metalheads, die sich dem klassischen Heavy Metal verpflichtet fühlen. Hier passt alles. Ob Performance und das einstudierte Synchronposing der Gitarren/Bass Fraktion in bester Baltes/Hoffmann Manier, der Gesang, die Power, die Riffs, die Gitarrenduelle, alles Oldschool aber in keinster Weise anbiedernd oder irgendwie gestellt. Die Location ist mittlerweile besser gefüllt und feiert den 45 minütigen Auftritt von SCREAMER. Das die Band wohl Bullet, Screamer, Jesus Chrüsler Supercar  – Mannheim 2018nicht nur dem Publikum in Mannheim gefallen hat wird am Merchandise Stand deutlich, denn dort gibt es erst bei den kommenden Gigs der Tour wieder Tonträger zu kaufen, gingen diese doch bei den vorherigen Auftritten weg wie geschnitten Brot. Starker Auftritt, der gerne noch länger hätte dauern können.

 

Bullet:

Zeit für den Headliner des Abends. BULLET haben mit ihrem neuen Album „Dust To Gold“ ein echtes Schwergewicht im Gepäck. War der SCREAMER Auftritt schon eine musikalische Zeitreise in die glorreichen Heavy Metal 80er, hat die Zeitmaschine bei BULLET mit Sicherheit keine neue Epoche eingestellt. Hier ist´s nicht nur die Musik und die Performance die der Vergangenheit huldigt, sondern auch die Optik der Band als Ganzes. Egal ob die zu kurz geratenen und Nietenbesetzten Lederjacken der Gittarenfraktion um Alexander Lybro und Hampus Klang oder der Kiez-Gedächtnislook des Bassisten Gustav Hector mitsamt klassischem THOR „Musclerock“ Shirt – alles atmet klasse 80´s Spirit. Über der ohnehin schon sympathischen und druckvollen Instrumentenfraktion thront dann allerdings die charismatische Frontsau Hell Hofer. Bullet, Screamer, Jesus Chrüsler Supercar  – Mannheim 2018Der Frontmann mit der Udo Dirkschneider ähnlichen Reibeisenstimme hat das Publikum mit seinen Ansagen, seinen Posings und seinem Charisma fest im Griff. Mit sechs Songs steht das neue Album selbstverständlich im Vordergrund aber auch alle anderen Schaffensphasen der Band werden in der Setlist bedacht und es wird nicht einmal das Tempo rausgenommen. Die Jungs können nur Gas geben und steil nach vorne gehn. Erkenntnis des Abends ist, dass BULLET Live wie auf Konserve richtig Arsch treten und in Zukunft definitiv auf größeren Bühnen performen müssen.

 

(Text/Pix: Zvonko)


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