Deimos ‘Dawn – Anthem Of The Lost

MDD Records

“Keyboards haben in der harten Musikwelt nichts zu suchen, Legenden sterben nie und Marc Grewe singt immer Death Metal.“ Mit diesen Worten beginnt die Biografie von DAIMOS‘ DAWN auf deren Homepage. Hier dürfte vor allem die letzte Aussage größeres Interesse wecken. Hinter DAIMOS‘ DAWN steckt also Ex-Morgoth Röhre Marc Grewe, hauptsächlich aber die drei Kumpels Andy Doé (Guit), Matthias Lange (Bass) und Drummer Mathias Schmidt, die sich seit frühester Kindheit kennen. Die Musik ist eindeutig Thrash, aber nicht in der klassischen oder gar Old-School Variante. Die Band zieht die späteren Großtaten von Slayer, Kreator oder Sepultura als Vergleich heran, was in meinen Ohren teils etwas hinkt. Ich würde die The Haunted Alben der mittleren/späten 2000er hier erwähnen, neuere Slayer finden sich aber definitiv im Sound. Die Songs sind hart und aggressiv, lassen aber kleine Hooks nie vermissen. Letzteres definitiv ein Verdienst von Grewe, der auf „Anthem Of The Lost“ sein klassisches Growling eigentlich gar nicht auspackt. Dagegen röhrt und schreit er variabel, wie man es kaum vermutet hätte, sogar ein paar kleine Harmonien sind auszumachen. Instrumental wird Abwechslung ebenfalls großgeschrieben. Die Gitarrenarbeit ist ziemlich stark und die Drums klingen nicht nur erstklassig, Drummer Mathias muss sich hinter Drum-Tier Per M. Jensen (The Haunted) auch spielerisch nicht verstecken. Der Bleifuß wird nicht dauernd bemüht, DAIMO’S DAWN schaffen es aber auch im gedrosselten Tempo zu fesseln und nicht nur wenn dem Hörer die Bassdrums um die Ohren fliegen. „Unholy Water“ und „The Final Illusion“ sind erstklassige Beispiele dafür. Mit Bleifuß klappt es natürlich auch, wie „Feeding The Decline“ und „Deathstar Spangeled Banner“ eindrucksvoll beweisen. Bockstarkes Debut, das auch erstklassig produziert ist. Da gibt’s nix!

(Schnuller)

https://deimos-dawn.com/