Avantasia – A Paranormal Evening With The Moonflower Society
(Nuclear Blast)

Wer beim Opener “Welcome To The Shadows” keine Musical Bühne vor sich sieht, auf der der Hauptprotagonist allein im Spotlight abwechselnd mit farbenfrohen Lichtern und dem gesamten Ensemble vor sich sieht, der hat entweder noch kein Musical gesehen oder der hört gerade das falsche Album.
Doch so locker leicht geht es nicht weiter, direkt danach haut uns Ralf Scheepers seine gesamte Gesanges und Schreikunst um die Ohren, denn „The Wicked Rule The Night“, vorab als Single veröffentlicht, gibt uns die Speed Metal Breitseite, die das Avantasia Spektrum ebenfalls zu bieten hat, inklusive Double-Bass Gewitter versteht sich. Und das nächste Highlight in Form von „Kill The Pain Away“ mit leichtem Nightwish Touch im Refrain durch Sängerin Floor Jansen folgt direkt und so geht es bei den insgesamt 12 Tracks munter weiter und ein Ausfall ist weit und breit nicht zu verzeichnen.
Die einzige Hürde, die der Hörer beim neuen Album von Avantasia ist, man muss den Sound von Avantasia mögen. Doch wer bisher diese mIschung aus Rock, Bombast, Musical und Metal mochte, der wird dieses Album lieben. Und wer nach Edguy ruft, der sollte sich mal folgendes bewusst machen: Die Outputs, die dem Melodic Metal Liebhaber mit Edguy mit am besten gefallen haben („Vain Glory Opera“, „Theater Of Salvation“ usw.) spiegeln eigentlich nur den Weg hin zum Avantasia Sound wieder (welcher hier mit Kiske am Mikro im Song „The Inmost Light“ am besten als Vergleich herhalten kann). Danach blieb Herrn Sammet durch das Projekt Avantasia ja nichts anderes übrig, als den Sound von Edguy in eine andere Richtung zu entwickeln (mal rockiger, mal mit Kinderchören (man erinnere sich ungern an „Robin Hood“ usw.). Aber das sind nun mal nicht die Perlen die man eigentlich hören möchte. Also erfreut euch an diesen Nummern hier (ebenfalls „Scars“ erinnert stark an die oben beschriebene Edguy Phase).
"Arabesque" setzt dann mit einem geilen melodischen Mittelpart den Höhe bzw. Schlusspunkt. Mega starkes Album, hat er alles richtig gemacht, der Tobi. Aber das weiß er ja selbst.

(Röbin)

https://avantasia.com/