Dezperadoz – Call Of The WildDezperadoz – Call Of The Wild

(Drakkar Records)

 

„The Legend And The Truth“ (Wyatt Earp), „An Eye For An Eye“ (religiöse Rachegeschichte im Westerngewand), „Dead Man´s Hand“ (“Wild Bill” Hickock), das waren Alben Nummer Zwei bis Vier. Lediglich das Debütalbum „The Dawn Of Dying“ folgte keinem Storykonzept. Was kann man also vom neuen - dem fünften Output – „Call Of The Wild“ von DEZPERADOZ erwarten? Zum einen einmal mehr die sehr gelungene und starke Kombination von Western-Themes (bevorzugt dem Italo-Western-Sound a la Ennio Morricone) und (Thrash)Metal und zum anderen ein weiteres Konzeptwerk – diesmal wird sich thematisch mit dem wohl bekanntesten Outlaw und Revolverhelden William H. Bonney, besser bekannt als Billy The Kid, befasst.

Nach dem sehr Morricone lastigen Intro „W.H. Bonney“ lassen es DEZPERADOZ mit Hell & Back“ und dem Titeltrack „Call Of The Wild“ metallisch krachen und treten nicht das Gaspedal durch, sondern geben dem Pferd ordentlich die Sporen. „Silver City Shuffle“ prescht nicht ganz so nach vorne hat aber noch immer Tempo und zudem die Western Elemente prägnanter auf seiner Seite. Mit „600 Miles (The Escape)“ grooved man regelrecht durch die Prärie. Auf „All The Long Way Home“ geht es erstmals ruhig zur Sache und man kann am Lagerfeuer zu Atem kommen. „Bullets N´ Bones (The House)“ zieht die Schrauben wieder stärker an und ein metallischer Stampfer wird von Morricone Sounds veredelt. „Lincoln County War“ ist der countrylastigste Song der Scheibe und eine coole Verbeugung vor Johnny Cash, kann man auf alle Fälle so machen (Mein absoluter Favorit). „Mexican Standoff“ ist die instrumentale Einleitung für den starken Ohrwurm Rocker „Thirty Silver Dollars“. „Back In The Saddle“ leitet den Endspurt ein, der mit dem - ebenfalls Italo-Western Sound eines Ennio Morricone - Instrumental „Fandango“ anfängt und mit der Heavy Ballade „Smile As My Last Days“ endet.

Die Italo-Western Momente aber auch klassische Country Elemente kommen auf dem neuesten Output von DEZPERADOZ weitaus stärker zum Tragen als auf den Vorgängeralben. Daran wird es wohl gelegen haben, dass ich mich anfangs etwas schwer mit „Call Of The Wild“ getan hab. Nach einigen Durchläufen allerdings hab ich immer größeren Gefallen an der starken Präsenz eben dieser Elemente gefunden und kann nur sagen, dass ich nur meinen imaginären (Cowboy) Hut vor Alex Kraft (ONKEL TOM) und seinen Mit(st)reitern ziehen kann. Starke Scheibe, die sehr viel Abwechslung mit sich bringt und mehr Ohrwürmer geladen hat als ein klassischer Revolver. Egal was als nächstes kommt (ein Album mit dem Thema Pat Garrett vielleicht?), ich bin gespannt. Aber egal was es wird, DEZPERADOZ werden auch weiterhin mit jeder ihrer Scheiben die Hochglanz Cowboy Rocker von THE BOSS HOSS von der Bühne ballern.

 

(Zvonko)

 

http://www.dezperadoz.de/


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