Nidingr –The high heat licks against heaven

(Indie)

 

Nidingr ist das Baby von Teloch und der hat bekanntermaßen das letzte Mayhem-Album fast im Alleingang komponiert. In diese stilistische Kerbe haut dann wenig überraschend auch „The high heat lick against heaven“, das trotz ähnlicher musikalischer Mittel weit weniger zersetzend und verstörend ausgefallen ist als „Esoteric warfare“. Man höre nur mal „Hangagud“, das binnen Sekunden mit starken, eingängigen Leads mitreißt und auch vom Drumming viel weniger abseitig ist als die jüngsten Hellhammer-Großtaten. Sind Nidingr also lediglich Mayhem light? Für so ein Pauschalurteil ist das Album definitiv zu gut und bei weitem zu vielschichtig.

 

Bereits „On dead body shore“ geht in eine ganz andere Richtung, verströmt dezentes Satyricon-Flair und hat Melodien zum Niederknien und nie wieder aufstehen. „Sol taker“ dagegen ist so rifflastig, dass man es fast schon Thrash nennen könnte und im dooomig abschließenden „Naglfar is loosed“ wird das lyrische Konzept (Edda, gähn) nochmal richtig ausgewalzt. Wie überhaupt sich am Ende etwas atmosphärischer Leerlauf einstellt, den man nach den ersten 5, 6 beeindruckenden Stücken so nicht erwartet hätte. Aber hey, hört man halt den Anfang öfter und ergötzt sich an einer ganzen Latte eindringlicher Riffs und dem gelungenen, etwas isahnhaften Krächz&Grein-Gesang von Vocalist Cpt. Estrella Grasa.

 

(Chris)

 

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