Aktuelles Magazin

Totentanz on
Totentanz Magazin bei Facebook

Free PDF 

Aktuell sind 525 Gäste und keine Mitglieder online

Danzig-skeletons.jpgDanzig – Skeletons
(Evilive/Nuclear Blast)
Nach nun fünf Jahren Wartezeit beehrt uns Glenn Danzig mit einem neuen Studioalbum, welches den verheißungsvollen Namen „Skeletons“ trägt. Man sollte aber gleich von vornerein erwähnen, dass es sich hier um ein Coveralbum handelt, das allem Anschein nach einen Ausblick darauf geben soll, was dem Schinkengott als ertragreiche Inspirationsquelle für seine beachtliche und durchaus musikalisch abwechslungsreiche Karriere dienen durfte. Zur Seite stehen ihm, wie auch schon beim letzten Album, Deth Red Sabaoth, Type O Negatives Ex-Drummer Johnny Kelly sowie Prongs Tommy Victor.
Was direkt zu Beginn der LP auffällt, ist die doch sehr matschige Produktion, die in Kombination mit der hier präsentierten und stark artifiziell anmutenden Punkattitüde ein gewisses Flair erzeugen soll, jedoch an vielen Stellen wie „gewollt und nicht gekonnt“ klingt. Doch eins nach dem anderen:

Devil‘s Angels (Dave Allan and the Arrows Cover):
Beim ersten Song handelt es sich um eine Coverversion des Songs „Devil’s Angels“ von Dave Allan and the Arrows. Wer? Ja genau! Der Song ist schlicht und ergreifend der Titletrack eines Biker B-Movies aus den 60ern. Im Prinzip 'ne kurze Angelegenheit, irgendwie punkig, ein bisschen Glenn Danzig „YEAHS“, viel Matsch und dann auch recht zügig vorbei.

Satan (from Satan´s Sadists):
Nächster Titletrack von 'nem 60er Biker B-Movie, ein Song der schon stark nach Misfits klingt, nur halt etwas matschiger. Direkt fällt die inflationäre Benutzung von artificial Harmonics seitens Tommy Victor auf, Glenn haut hier stimmlich des Öfteren ordentlich daneben, was für den ein oder anderen sicherlich nicht leicht zu ertragen ist, aber hey… der Mann mag anscheinend Bikerfilme…

Let Yourself Go (Elvis Cover):
Natürlich darf bei einem Danzig Coveralbum der King nicht fehlen, nannte man Glenn doch früher unter anderem auch Evil Elvis. Der Song ist gar nicht mal so schlecht inszeniert, Glenn ist natürlich, aufgrund seiner stimmlichen Klangfarbe, dafür prädestiniert Elvis Presley Songs zu singen. Solide Leistung!

 N.I.B (Black Sabbath Cover):
Auch Black Sabbath darf hier selbstverständlich nicht fehlen, deswegen covert Glenn den bekannten Sabbath-Track „N.I.B“ vom Debüt der Heavy Metal Legenden. Hier habe ich gemischte Gefühle, zum einen übertreibt Tommy hier wirklich maßlos mit artificial Harmonics (haben die sich das überhaupt ein zweites mal angehört?!?), zum anderen ist Glenns Interpretation doch sehr speziell. Tommys Solo hier ist allerdings nicht von schlechten Eltern!

Lord of the Thighs (Aerosmith Cover):
Ja! Ganz richtig gelesen, Glenn Danzig covert „Lord of the Thighs“ von Aerosmith. Viel Matsch, Tommy ist sich wieder für keinen artificial Harmonic zu Schade und Glenn hätte an dem Tag vielleicht besser im Bett bleiben sollen.

Action Woman (The Litter Cover):
Weiter geht’s mit „Action Woman“, der Schinkengott brüllt was das Zeug hält, erzeugt aber mit etwas sanfteren Tönen im Strophenteil klassische Danzig Atmosphäre á la Danzig 4. Tommy spielt ganz netten Solokram am Ende, was jedoch im Matsch wieder untergeht. Schnelle unspektakuläre Angelegenheit.

Rough Boy (ZZ Top Cover):
Jetzt darf auch noch ZZ Top dran glauben, Tommy spielt endlich mal ein paar artificial Harmonics mehr (*kopfschüttel*), und auch wenn man irgendwie hören kann, dass Glenn es ziemlich genießt, diesen Song zu singen, klingt das Ganze so, als ob er nach 13 Budweiser die Karaokebühne gestürmt hat. Schmalz lass nach…

With a Girl Like You (The Troggs Cover):
Dieses Cover hat mit dem Originalsong fast gar nichts mehr gemein, allerdings ist diese Interpretation so rotzig und zügellos, dass ich es schon wieder gut finde. Gutes Punkcover.

Find Somebody (The Rascals Cover):
Hier hat man das Gefühl, dass den drei Punk-Musketieren so langsam die Luft ausgeht, Glenn singt so gar nicht begeistert mal so drüber, Tommy spielt wieder ordentlich artificial Harmonics und Johnny ist ja auch noch irgendwie dabei. Das Solo ist allerdings ne ganz dufte Sache.

Crying in the Rain (Everly Brothers Cover)
Zum Schluss wird das Schmalzometer nochmal so richtig aufgedreht, nur Glenn und Klavier, man kann regelrecht spüren wie sehr dieser Song dem guten Glenn am Herzen liegt. Die stimmliche Performance ist wieder mal etwas fragwürdig, aber irgendwie kaufe ich dem guten Glenn die emotionale Nummer hier ab. *Schnief*

Jetzt könnte man ja meinen ich würde hier eine schlechte Bewertung abgeben, dies ist jedoch mitnichten der Fall. Der Titel des Albums weist schon darauf hin, dass sich Glenn Danzig hier mit wichtigen Stücken aus seiner Vergangenheit in Form von Neuinterpretationen auseinandersetzt. Deshalb ist hier ein Vergleich mit früheren Danzig Alben, meines Erachtens, völlig unangemessen. Man könnte es als eine spaßige Aufarbeitung von Glenns Vergangenheit bezeichnen, die er sich einfach nicht nehmen lassen wollte. Und ich bin der Letzte, der hier irgendjemandem den Spaß vermiesen will…!

 

(Martin)

 

https://www.facebook.com/Danzig/


Musik News

Movie News