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Opeth – Pale communion

(Roadrunner)

 

Die Zeiten als ich den Namen Opeth nur mit glänzenden Augen und umgehängtem Sabberlatz aussprechen konnte, sind wohl unwiederbringlich vorbei. „Heritage“ hat mir die Band gründlich verleidet und, wenn ich ehrlich bin, würde ich „Pale communion“ am liebsten gar nicht erst hören.  Letztlich siegt dann aber doch die Neugier und so lausche ich dem neuen Album - bereit enttäuscht zu werden. Und ein bisschen kommt es dann auch so. Denn auch die aktuelle Platte bietet nicht viel Versöhnliches für Fans der metallischen Ausrichtung.

 

Zwar wirkt vieles nun ausgearbeiteter und etwas greifbarer, einiges auch heavier aber sehr viel liedhafter ist es deshalb nicht. Akerfeldt und seine Kumpanen tauchen Lied für Lied in ferne Progsphären ab, zeigen ihr grandioses Zusammenspiel in melancholischem Tiefsinn, orientalischen Einfärbungen, zeppelinschen Classic Rock, ambitionierter Frickelei und einigen recht harten Passagen. Das, die schon angesprochene Düsternis und einige vergleichsweise simpel groovende Stück wie das etwas an Riverside erinnernde „Cusp of eternity“ sorgen dafür, dass ich „Pale communion“ auch nach dem dritten Durchlauf noch nicht abgeschrieben habe, bereit bin, mir das Album zu erarbeiten.

 

Denn hinter all den toll umgesetzten Progressive Rock-Manierismen scheint spannende, ungewöhnliche Musik zu stecken. Ein Stück wie „Moon and the sun below“  ist dafür ein gutes Beispiel – was die Schweden darin vom pulsierenden Auftakt über bluesige Licks  zu balladesken Momenten bis zum elektrisierenden Ende  an Ideen und Facettenreichtum entwickeln ist ebenso wie die gesangliche Leistung dazu jeden Respekt wert.

 

Für staunende Münder kann auch das nach schlechten alten Filmen und guten alten Krautrockbands klingende Instrumental „Goblin“ sorgen, während „River“ nur langsam in Fahrt kommt, dann aber ungeheuer intensiv wird und sowohl starke Riffs als auch große Vocallines auffährt. Weitere Anspieltipps: Voice of treason – klingt ernsthaft als hätte man aus einem Hiphop- Sample ein Progstück entwickelt. Und der eindrucksvolle, hochdynamische Einstieg „Eternal rains will come“.  Vielleicht wird das mit mir und Opeth doch noch mal was.

 

(Chris)

 

http://www.opeth.com/home


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