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Punk war nie wirklich meine liebste Spielart harter Musik, vielleicht mit Ausnahme von den RAMONES. THE EXPLOITED waren jedoch immer ein Begriff und auch aufgrund ihres absolut geilen und unverwechselbaren Skelett-Punk Maskottchens irgendwie - wenigstens optisch - meiner Aufmerksamkeit sicher. An die Musik hab ich mich dennoch irgendwie nicht ran gewagt, war und ist ja halt Punk. Die Re-Issues aus dem Hause Nuclear Blast, der letzten drei veröffentlichten Alben der Schotten („The Massacre“, „Beat The Bastards“ und „Fuck The System“), haben allerdings jetzt doch die Neugier siegen lassen und mich dazu bewegen können, mich mit THE EXPLOITED zu befassen. Was soll ich anderes sagen als shame on me! Könnte mir eigentlich tierisch in den Arsch beißen, dass ich THE EXPLOITED die ganzen Jahre sträflich ignoriert hab.    

 

The MassacteThe Exploited – The Massacre (Re-Issue)

(Nuclear Blast)

 

„The Massacre” (aus dem Jahre 1990) ist das sechste Album der kontroversen Punks aus dem schottischen Edinburgh. Punk ist mittlerweile doch ziemlich tot oder zumindest weitaus weniger vital als zu Zeiten ihres Debüts („Punks Not Dead“) von 1981. Vielleicht ist das auch der Grund warum THE EXPLOITED´s musikalische Ausrichtung jetzt weitaus metallischer ausfällt als in der Vergangenheit. Die Punkroots und die Fuck Off Attitude stehen allerdings weiterhin wie ein Baum. Wie eine Abrissbirne hauen die Schotten hier Songs wie den Titeltrack oder „Porno Slut“, „Fuck Religion“, „Police Shit“ oder auch „Stop The Slaughter“ raus. Wütende und sozialkritische sowie politische Texte stehen im Vordergrund und die bereits erwähnte metallischere Ausrichtung zeigt sich in fetten und schweren sowie beinahe schon thrashigen Riffs. Des Weiteren fehlt mir (zum Glück) der Punktypische, sehr einfach gehaltene Takt. „The Massacre“ zähle ich nicht wirklich als ein Punk Album und kann mich von Beginn an einfach nur überzeugen. Die jetzt erscheinende Neuauflage enthält noch 4 Bonussongs vom Vorgängeralbum „Death Before Dishonour“ (1987) in einer Alternativversion.

 

 

Beat The BastardsThe Exploited – Beat The Bastards (Re-Issue)

(Nuclear Blast)

 

Ganze Sechs Jahre hat es gedauert bis THE EXPLOITED mit „Beat The Bastards“ (1996) den Nachfolger zu „The Massacre“ eingezimmert haben. Was soll man sagen, die Punkelemente sucht man mittlerweile fast vergeblich und findet diese vielleicht höchstens noch in der grenzenlosen Wut und der Angepisstheit der Schotten. Musikalisch überwiegt ganz eindeutig der (Thrash) Metal. Auf „Beat The Bastards“ gibt’s in einer Tour nur auf die Fresse, was bei Songs wie dem Titeltrack, „Police TV“, „Law For The Rich“, „System Fucked Up“, „Massacre Of Innocents“ oder „Sea Of Blood“ definitiv auch angebracht ist. Wieder einmal umschreiben THE EXPLOITED Missstände nicht einfach nur, sondern weisen mit ihrer direkten und aggressiven Art ohne Umschweife darauf hin.     

 

 

Fuck The SystemThe Exploited – Fuck The System (Re-Issue)

(Nuclear Blast)

 

„Fuck The System” aus dem Jahre 2003 ist das bis dato letzte Studioalbum des Edinburghers Quartetts. An irgendeiner Stelle habe ich gelesen, dass 2014 ein neues musikalisches Lebenszeichen kommen soll, was ich sehr begrüßen würde. Wieder andere Quellen berichten über gesundheitliche Probleme und einen Herzinfarkt des Keifers Wattie Buchan. Alkohol und ständiges wütend und angepisst sein tragen leider nicht sonderlich zu körperlicher und seelischer Gesundheit bei. „Fuck The System“ ist etwas weniger metallisch als die beiden Vorgänger aber keinen Deut leiser oder zahmer und in meinen Augen oder Ohren fast immer noch mehr Metal als Punk. „Fuck The System“ ist nicht nur ein Albumtitel, sondern aus dem Munde von THE EXPLOITED wohl vielmehr ein Statement. Wie könnte es auch anders sein, dominieren auf Songs wie dem Titeltrack, „You´re A Fucking Bastard“, „Fucking Liar“, „Choas Is My Life“ oder „Violent Society“ eindeutig Wut und Ärger über gesellschaftliche, politische und private Missstände. Wie auch schon bei der Re-Issue zu „The Massacre“ finden sich auch auf „Fuck The System“ am Ende vier Bonustracks vom 1987er Album „Death Before Dishonour“.

 

 

Wie eingangs bereits erwähnt, eigentlich eine Schande, sich nie mit THE EXPLOITED auseinandergesetzt zu haben. Youtube sei Dank, konnte ich auch die musikalischen 1980er Jahre aufarbeiten und großen Gefallen an den wütenden und aggressiven aber nie Aussagelosen Scheiben der Schotten finden. Die Neuauflagen der letzten drei Studioalben sind jedem ans Herz gelegt, der auf harte, kompromisslose und gesellschaftskritische Songs steht. Es schreit förmlich nach einer Neuauflage der ersten fünf THE EXPLOITED Alben und die Hoffnung auf ein weiteres Werk der Schotten, nach gesundheitlicher Genesung, stirbt zuletzt.

 

(Zvonko)

 

www.the-exploited.net/   


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