Skindred – Kill the power

(Napalm)

 

Skindred sind so etwas wie die Paradiesvögel im Crossover-Dschungel.  Eine seltene, wenn ich nicht irre, einmalige Spezies, die New Metal mit Alternative Rock, Dancehall und Ragga verbrüdert. Als wäre das nicht schon Frevel genug, mischt sich auf „Kill the power“ noch einiges an Pop-Appeal in die gewagte Mixtur. Man hört leider überdeutlich, dass hier ein externer Songwriter mit dem Bügeleisen zur Hand ging. Stellenweise klingt dass dann leider ungewohnt glatt,“Worlds on fire“ könnte fast von Sean Paul sein, so einige Refrains könnten höchstens hängen bleiben, weil sie so unglaublich klebrig sind („The kids are right now“)und die Produktion ist auch eher auf groß & gefällig ausgepegelt.

 

Obwohl also viel vom Reiz dieser Band auf der Strecke blieb, ist das Album nicht ohne Charme. Das hat zum einen sicher mit der per se ungewöhnlichen Stilmischung zu tun, lässt sich zum anderen aber auch an immerhin einigen Songs festmachen. Der kraftvolle Titeltrack ist so einer oder das New Metal-Gunjah-Brett „Ninja“ , oder das dubstepgetriebene „Ruling force“ oder –und dann hat es sich auch so ziemlich mit den Highlights – das eher chillige, mit coolem Frauengesang  überraschende „Open eyed“ trösten über manche Schwäche hinweg. Trotz einer gewissen Enttäuschung über die vergleichsweise zahme Vorstellung, kann ich letztlich dann also doch noch meinen Frieden mit dem im Großen aber definitiv nicht im Ganzen gelungenen Album finden.  Peace, Mann!

 

(Chris)