Lordi – To Beast Or Not To Beast

(AFM Records)

20 Jahre gibts die Monsterrocker LORDI aus Finnland bereits. Jeder Metalhead kann sich an den Sieg beim Eurovision Songcontest erinnern und weiß, dass die die Band in den Monsterkostümen einen frischen Wind in die verstaubte Veranstaltung gebracht hat. Sie sind wohl auch der einzige Grund, warum Fans der schweren Gitarren sich überhaupt diesen Wettbewerb angetan haben. Mit dem neuen Album „To Beast Or Not To Beast“ meldet sich die Truppe um Mr. Lordi nach den etwas unterbewerteten „Deadache“ und „Babez For Breakfast“ mit Album Nummer Sechs eindrucksvoll zurück. Auch hier dominieren die Hard- und Glamrock Reminiszenzen an die so glorreichen 1980er Jahre und eben der Ära, der Mr. Lordi am meisten abgewinnen kann. In erster Linie aufgrund der Optik der Kostüme und der aufwendigen (leider oftmals zu schwach besuchten) Bühnenshows erinnern sie auch musikalisch an die großen KISS. Als weitere Einflüsse sind anno 2013 – wie bereits auf vergangenen Alben – frühe ACCEPT, frühe und aktuelle U.D.O. sowie W.A.S.P. aber auch ALICE COOPER ganz klar auszumachen. Kann also meiner Meinung nach nichts schief gehen. Tut es auch nicht. Denn das Album hat (pubertären Grusel) Witz, eingängige Songs und macht einfach nur durch und durch spaß. Nach nur einem Durchlauf kann man die Songs mit singen und locker vor sich hin bangen. Es gibt Stimmen, die kritisieren, dass die Finnen sich zu wenig weiterentwickelt haben. Warum sollten sie das, frage ich an dieser Stelle. Machen AC/DC oder MOTÖRHEAD auch nicht und dennoch sind sie immer noch unverzichtbar. Bei LORDI weiß der geneigte Fan einfach was er bekommt und kann zu coolen Nummern wie dem Opener „We're Not Bad For The Kids (We're Worse)“ oder bspw. dem finalen Songquartett „Happy New Fear“, „Schizo Doll”, „Candy For The Cannibal“ und „Sincerely With Love“ amtlich abrocken und spaß haben. Zu erwähnen wäre noch die ganz große Geste von Mr. Lordi, mit „SCG6 Otus Butcher Clinic“ ein Drumsolo des verstorbenen Fellprüglers Otus in Erinnerung an seinen Monsterkumpel auf die Scheibe gepackt zu haben. Kurz um: das Album macht richtig Bock und die Show der Finnen sollte man sich nicht entgehen lassen, denn so viel Herzblut und Leidenschaft, die LORDI in ihre aufwendigen Kostüme stecken, sieht man selten.         

http://www.lordi.fi/

(Zvonko)