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Water - Die geheime Macht des WassersWater - Die geheime Macht des Wassers

(Polyband)

 

Die geheime Macht des Wassers? Was zunächst nach dem leicht aufgebauschten Untertitel einer seriösen Dokumentation klingt, erweist sich als ernst gemeinte Theorie - und als Vorgeschmack auf das, was in den kommenden 83 Minuten auf den Zuschauer losgelassen wird. Diesem wird in dieser Dokumentation russischen Ursprungs nämlich Einiges zugemutet und allen Ernstes weisgemacht, das nasse Element habe geradezu übernatürliche Fähigkeiten, inklusive eines funktionierenden Gedächtnisses. "Nachgewiesen" wird dies unter anderem durch eine Versuchsreihe, bei der verschiedenen Gläsern Wasser der Reihe nach "Dankeschön", "Entschuldigung" und "Du ekelst mich an" gesagt wird. Ganz recht, die Probanden reden mit einem Wasserglas und im Anschluss wird der Inhalt gefroren und die Eiskristalle untersucht, wobei natürlich gravierende Unterschiede im Erscheinungsbild auftreten. Daraus folgern dann die russischen Wissenschaftler, dass sich positive und negative Gedanken unterschiedlich in den Zellen des Wassers festsetzen. In die gleiche Kerbe schlägt der österreichische Forscher Alois Gruber der sagt, Neid und andere Gefühlen verschmutzen unser Wasser - nun, das muss er wohl auch, schließlich hat er ein System zur "Säuberung" von Wasser entwickelt, welches zwar freilich nicht im Film erwähnt wird, das er aber dennoch an den Mann bringen muss...

Doch das war noch lange nicht das Ende der Riege von fragwürdigen Experten, die über die mysteriösen Kräfte des kühlen Nasses schwadronieren. Dr. Emoto aus Asien gibt drei Portionen Reis in drei mit Wasser gefüllte Gläser und sagt einen Monat lang jeden Tag zum ersten Glas "Danke" und zum zweiten "Du bist ein Idiot", während er das dritte Glas ignoriert. Am Ende dieses Experiments war aus dem "Danke"-Glas ein angenehmer Geruch zu vernehmen, das "Idioten"-Wasser hatte sich schwarz verfärbt und im bedauernswerten einsamen Glas tobte sich der Schimmel aus. Man muss es möglicherweise mit eigenen Augen gesehen haben, um diesen Wahnsinn zu glauben. Und es geht weiter: Ein Waldschrat namens Kyrill I., seines Zeichens Patriarch von Moskau, darf noch ein wenig orthodoxes Religionsgefasel einbringen, ebenso ein russischer Immam. Auch Vlail Kaznacheyev, Mitglied der russischen Akademie für Medizin (vermutlich ein ähnlich vertrauenswürdiger Haufen wie die chinesische Sondereinheit zur Bekämpfung von Menschenrechtsverletzungen) sagt, gesegnetes Wasser erwecke kranke Tiere und verdorrte Pflanzen zu neuem Leben.

Und auch die schönen Künste kommen nicht zu kurz und dürfen ihre unberechenbaren Mächte auf das Wasser loslassen. Da werden erneut Eiskristalle verglichen, die vor dem Gefrieren entweder Mozart, Beethoven oder - höre da! - Heavy Metal ausgesetzt waren, selbstverständlich mit verblüffendem Ergebnis.

Vieles von dem, was in Water - Die geheime Macht des Wassers beschrieben wird, klingt einfach viel zu phantastisch, um dem Ganzen auch nur den Hauch einer Chance auf Glaubwürdigkeit beizumessen. An Manchem wird unter Umständen sogar etwas dran sein, nur ist es eben verflucht schwierig, aus dem Wust an obskuren Theorien und haarsträubenden "Fakten" die seriösen herauszufiltern. Ich jedenfalls kipp jetzt erst mal drei Handvoll Reis in meine Wackenbecher, quatsche ein wenig mit der Pampe und dröhn ihnen die neue Motörhead entgegen - mal sehen, was in einem Monat dabei rauskommt...

 

 

(mosher)


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